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Die Hoehle des Grauens

Die Hoehle des Grauens

Titel: Die Hoehle des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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verschwunden!«

Gespensterjäger
    Das Frühstücksbüfett sah prächtig aus – und es war stilgerecht in düster verzierten Tellern und Schüsseln dargeboten. Doch kaum einer der Gäste hatte an diesem Morgen ein Auge dafür. Schnell bekamen die drei ??? mit, dass die vergangene Nacht an den Tischen für viel Gesprächsstoff sorgte. Das zerbrochene Fenster beflügelte die Phantasie, und auch über den seltsam tiefen Schlaf wunderten sich nicht wenige. Immerhin schien Mrs Jones die Lage etwas entspannt zu haben, wenn die drei ??? auch nicht den Eindruck hatten, dass alle Gäste einfach zur Tagesordnung übergehen wollten.
    An einem der Fenster stand Ken. Er war gerade damit fertig geworden, eine neue Glasscheibe einzusetzen. Corona und Althena hatten ihm dabei assistiert. Die drei ??? nickten zum Gruß hinüber, steuerten dann aber auf Justus’ Weisung auf den Tisch der Waterstone-Schwestern zu. Geschickt hatten sich die beiden neugierigen Damen in einer Ecke des Saals platziert, von der aus sie alles genau beobachten konnten.
    Elisabeth wies einladend auf die freien Stühle, und die drei ??? setzten sich. »Wir haben unsere Unterhaltung gestern nicht fortführen können«, begann Elisabeth Waterstone und beugte sich vor: »Glaubt ihr eigentlich an diesen Unsinn?«
    »Wie bitte?«, fragte Bob.
    »Nun, die Sache mit dem Rum in der Nachspeise.« Elisabeth lachte. »Mrs Jones muss ganz schön nervös sein, wenn sie so einen Blödsinn erzählt. Und Ken erst! Der hat behauptet, das Fenster sei durch das Unwetter zersprungen! Dabei können wir doch eins und eins zusammenzählen, nicht wahr, Lythia?«
    Lythia Waterstone prüfte den Sitz ihrer zusammengebundenen Haare und nickte.
    Elisabeth beugte sich vor. »Es war der schwarze Henker, der uns heute Nacht heimgesucht hat«, sagte sie bedeutungsvoll. »Und zwar der echte. Nicht der, den wir gestern bei der Ankunft gesehen haben. Das war natürlich nur ein Schauspieler. Aber heute Nacht, da kam der echte Geist! Er will, dass wir alle hier verschwinden! Er hat ein Zeichen hinterlassen: seinen schwarzen Umhang. Er hing draußen im Gestrüpp. Das sollte eine Warnung sein!«
    »Aber Lissy!«, fiel ihre Schwester ein. »Du musst die jungen Leute doch nicht so erschrecken. Der eine ist schon ganz bleich.«
    »Peter, nimm dich zusammen«, knurrte Justus kaum hörbar. Laut sagte er: »Wie gelangten Sie zu der Annahme, dass es sich bei dem schwarzen Henker um einen echten Geist handelt?«
    Die beiden Waterstone-Schwestern sahen sich an. Lythia nickte fast unmerklich. Dann übernahm Elisabeth wieder das Wort. So leise, dass man es kaum verstehen konnte, erzählte sie: »Es hat sich vor etwa zwei Jahren zugetragen. Ich besitze die alten Zeitungsartikel alle noch. Eine Gruppe junger Studenten zeltete oben in der Nähe des Bärensees, angeführt von ihrem Professor. Es waren Studenten der Anthropologie, also der Kunde vom Menschen und seiner Geschichte. Ein Unwetter zog heran, ähnlich dem, das sich gerade jetzt hier zusammenbraut.« Sie blickte nach draußen. Dichte Wolken verdeckten die Sonne und ließen die Farben verblassen. »Die jungen Studenten suchten etwas. Es ging um einem geheimen indianischen Ort, auf den ihr Professor beim Studium alter Dokumente gestoßen war.«
    »Die ›Höhle des Grauens‹!«, fasste Peter seinen Geistesblitz in Worte.
    Elisabeth Waterstone nickte. »Du sagst es. Er nannte sie damals ›Die Wächter der Weisheit‹. Er suchte eine alte Indianerhöhle, in welcher der Anwärter als Häuptling eine Prüfung bestehen musste. Der Begriff ›Höhle des Grauens‹ stammt von Mrs Jones, die immer nach aufregenden Namen sucht, um ihre Gäste zu beeindrucken. Jedenfalls: Die Studenten fanden nichts. Rein gar nichts. Die Höhle blieb verschwunden, und es schien, als sei sie nur ein Mythos. Nun, mitten in der Nacht machte sich Walt, der Lieblingsschüler von Professor Anderson, plötzlich auf. Niemand weiß, warum. Bei Sturm und Nebel verließ er das Lager und wurde nie wieder gesehen. Wie besessen suchte die Gruppe drei Tage lang nach ihrem Kameraden. Doch als die Essensvorräte zur Neige gingen, verließen sie die Gegend, ohne auf eine Spur von ihm gestoßen zu sein. Auch später fand man nichts. Ein schreckliches Ereignis!«
    »Und wir glauben, Walt hat in der Nacht die Höhle gefunden«, sagte Lythia triumphierend. »Er betrat sie, und er musste sterben. Denn auf alten indianischen Orten liegt meistens ein Fluch.«
    »Mrs Jones erzählte von einem Skelett in

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