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Die Hoehle des Grauens

Die Hoehle des Grauens

Titel: Die Hoehle des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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und tastete den Boden ab. Glasscherben. Eine der sechs kleinen Fensterscheiben war zerbrochen. Es war genau die, durch die man von außen den Fenstergriff betätigen konnte. War jemand in das Hotel eingedrungen?
    Bob beschloss, dass er jetzt genug gesehen hatte. Vorsichtig trat er den Rückzug an. Erst als er die eigene Zimmertür hinter sich zugeschlossen hatte, kam er langsam zur Ruhe. Das Licht funktionierte nach wie vor nicht, und er musste seine Taschenlampe benutzen, um nach dem Rechten zu sehen. Justus und Peter schliefen. Wahrscheinlich träumte Peter vom Surfen und Justus von einem bunten Überraschungs-Eis in der Strandbar. Sollten sie ihre Ruhe haben. Peter hing immer noch in vollkommen unnatürlicher Stellung im Sessel. Mit viel Mühe gelang es Bob, seinen Freund auf das Doppelbett zu ziehen. Dann legte er sich daneben, klemmte seine Taschenlampe an das Bettgestänge und schlug einen Fantasybestseller auf, den er sich mitgebracht hatte. Bereits nach der zweiten Seite schlief er ein.
     
    Er wurde davon wach, dass irgendetwas nervte. Direkt neben ihm. »Di di di di di di di dit.«
    Es war Peters Wecker. Verstört blinzelte Bob in die Morgensonne, während Peter neben ihm mit allen Mitteln versuchte, das verhasste Geräusch zu ignorieren.
    Justus hingegen rieb sich bereits die Augen. »Bob, schmeiß bitte das verfluchte Ding raus!«
    »Du hast die Weckzeit selbst eingestellt!«
    »Ja, aber das war gestern vor dem Abendessen.«
    Bob gelang es, den Wecker zum Schweigen zu bringen. Der dritte Detektiv fühlte sich, als sei er gerade eben erst eingeschlafen. Trotzdem brannte er darauf, zu erzählen, was er in der Nacht erlebt hatte.
    »Kollegen, wir haben einen neuen Fall!«, verkündete er, als auch Peter endlich die Botschaft des Weckers verstanden hatte. »Im Hotel gehen Dinge vor, die ganz bestimmt nicht zum Spukprogramm gehören.«
    Es dauerte fast zwanzig Minuten, bis Bob seinen Freunden alles berichtet hatte. Das lag nicht zuletzt an den vielen Nachfragen, die Justus stellte. Als Bob schließlich nichts mehr zu erzählen wusste, stand Justus auf und verbeugte sich wie zum Spaß. »Es ist zwar außergewöhnlich ärgerlich, dass ich gestern Nacht sozusagen unpässlich war. Aber du hast hervorragende Arbeit geleistet, Bob! Besonders, dass du den Mut aufgebracht hast, noch einmal in den Speisesaal zu gehen, verdient Respekt!«
    Bob fühlte, wie Stolz in ihm aufstieg. »Aber wir wären nichts ohne deine Kombinationsgabe, Erster«, gab er zurück. »Bestimmt hast du dir schon deine Gedanken über die Ereignisse gemacht!«
    Justus nickte, als sei das nicht weiter erwähnenswert. »Die eine oder andere Möglichkeit sehe ich natürlich«, sagte er bescheiden. »Aber es gibt immer noch reichlich mehr Fragen als Antworten. Welche Rolle zum Beispiel spielt Jack Donelly? Warum ist seine Kreditkarte auf einen anderen Namen ausgestellt? Ist es überhaupt seine Kreditkarte? An was für einem Drehbuch schreibt er? Wer war der Mann im Computerraum? Dann das zerstörte Fensterglas: Warum sollte Jack Donelly in das Hotel einbrechen, wenn er doch bereits drin wohnt? Steckt vielleicht doch jemand anderes dahinter? Der Wilderer? Welche Rolle spielt er? Waren in Wirklichkeit zwei Leute unterwegs? Was hat die Person in der ›Höhle des Grauens‹ gesucht? Warum war der Strom ausgefallen? Wer hat das Schlafmittel in die Suppe gegeben? Von welchem Geheimnis sprachen gestern Abend und übrigens auch auf der Herfahrt im Zug die beiden Waterstone-Schwestern? Wo war Blackeye, der Vogel, als Bob und Althena den schwarzen Henker überraschten?«
    »Es reicht, es reicht«, rief Peter lachend dazwischen. »Mich würde vor allem interessieren, ob der schwarze Henker ein echter Geist ist?«
    »Natürlich handelt es sich um einen Menschen«, erklärte Justus erwartungsgemäß. »Die Verkleidung war eine Sicherheitsmaßnahme des Täters, um nicht erkannt zu werden. Und sie hat ja funktioniert.«
    »Wo hatte er so schnell den Umhang her?«, fragte Peter.
    »Wenn wir vom Mann aus dem Computerraum sprechen, so war es für ihn ein Leichtes, sich die Verkleidung auf seiner Flucht durch den Lagerraum – in dem schließlich die Kostüme aufbewahrt werden – zur Tarnung überzustreifen«, antwortete Justus.
    »Dann setze ich auf Donelly«, sagte Peter. »Denn der Wilderer kann es nicht sein. Das zumindest hätte Bob doch erkennen müssen. So viel Haare lassen sich doch ganz bestimmt nicht verbergen?«
    »Mit einer Maske und einer Mütze geht das

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