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Die Hoehle des Grauens

Die Hoehle des Grauens

Titel: Die Hoehle des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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einem Moment zum anderen in Aufgeregtheit verwandelt. »Bob und Althena sind in Gefahr!«, flüsterte er, sodass es die Umstehenden nicht hören konnten. »Ich bin mir sicher! Peter und Corona, lauft sofort zur Blockhütte! Hoffentlich ist es nicht bereits zu spät!«
    »Wieso?«, fragte Peter verblüfft nach.
    »Ich kann jetzt nicht alles erklären. Es ist jedenfalls mehr als ein Gefühl. Ich … nun macht schon, vertraut mir!«
    »Und du?«, fragte Corona.
    »Ich bleibe hier und sehe nach dem Rechten. Ich fürchte, dass noch etwas geschieht. Beeilt euch!«
    Auch wenn er gerne die Höhle von innen sehen wollte, protestierte Peter nicht lange, nahm die noch zögernde Corona am Arm und schob sie aus dem Pulk der Gäste. Justus folgte, um die beiden durch ein Fenster hinauszulassen. Niemand bemerkte etwas.
    Als er zurückkehrte, konnte sich Justus gerade noch den letzten Gästen anschließen, die mit unsicheren Schritten das geöffnete Tor passierten. Ein dumpfer Modergeruch schlug ihm entgegen. Justus beschlich der Gedanke, dass er in seiner ersten Reaktion übertrieben hatte. Zumindest für die Menschen im Hotel musste nicht unbedingt eine Gefahr bestehen. Türen und Fenster waren von außen geschlossen, und überdies passte Teddy Jones auf. Hatte Justus die richtigen Schlüsse gezogen? Ein paar weitere Indizien konnten nicht schaden. Der Erste Detektiv war sich sicher, dass er sie bald bekommen würde.
    In der Höhle stank es bestialisch, und als die Tür geschlossen wurde, standen alle vollkommen im Dunkeln. Vereinzeltes Husten durchbrach die Stille. Plötzlich setzte ein Luftzug ein, und die Luft wurde langsam besser. Etwas plätscherte. Fairbanks, der Schauspieler, polterte los: »Nun schalten Sie schon das Licht an, Mrs Jones. Wir sind nicht mehr zum Scherzen aufgelegt!«
    Als hätte die Leiterin des Hotels auf ihn gehört, glimmte irgendwo an der Decke etwas auf. Langsam wurde es heller, und man sah, dass es eine Art Kronleuchter war, den ein von den Wänden her gespanntes Seil in der Mitte über ihnen in der Schwebe hielt. Doch es handelte sich nicht um einen gewöhnlichen Leuchter. Als seine Umrisse genauer erkennbar wurden, hörte man ein entsetztes Raunen. Deutlich konnte Justus Lythia Waterstone heraushören, die mit einer Mischung aus Erschrecken und Stolz über das Eintreffen ihrer Vermutung den Namen ›Walt Walker‹ hauchte. Die unzähligen kleinen Lampen hingen nicht etwa an einem elegant verzierten Goldgerippe. Sie umspielten ein menschliches Skelett, das zwischen den vielen aufleuchtenden Lichtern immer wirkungsvoller zur Geltung kam!
    »Man muss nur eins und eins zusammenzählen«, flüsterte Elisabeth, »aber über Geschmack lässt sich nun wahrlich streiten! Ich hätte Walt ein besseres Ende gegönnt, nicht wahr, Mr Stanley?«
    »Unbedingt, meine Damen. Kein Wunder, dass sein Geist umgeht. So langsam glaube ich selbst daran.« Auch er starrte ergriffen auf die Knochen, die grüngelblich über ihnen schwebten. Zwei Rippen waren abgebrochen. Walts Tod musste schrecklich gewesen sein.
    Jack Donelly verdeckte irgendetwas mit der Hand, und Justus erkannte, dass es seine Kamera war. Offenbar wollte er sogar hier in der Höhle fotografieren.
    Es wurde nun immer heller, und der Erste Detektiv staunte über den eindrucksvollen Anblick, der sich ihm bot. Sie befanden sich in einem nach oben hin spitz zulaufenden, etwa zehn Meter hohen Raum. Zwei am oberen Ende abgeflachte Felsblöcke, zwischen denen man gerade so hindurchgehen konnte, teilten seine Grundfläche in zwei Hälften. Im vorderen Teil, in dem sie sich befanden, hatte Mrs Jones eine Art Tanzfläche angelegt. Passierte man die etwa fünf Meter hohen Felsen, traf man auf ein kleines mit Knochen und Grimassen verziertes Schwimmbecken, in dem schwarz glitzerndes Wasser plätscherte: der unheimlichste Pool, den Justus je gesehen hatte.
    Sein Blick kehrte zurück zu den Felsblöcken. Sie bargen die Lösung des indianischen Rätsels, von dessen Wahrheit Justus mehr denn je überzeugt war. Kein Zweifel, dies war die Höhle, welche die Studenten gesucht hatten. Doch in dem Text, den Corona gefunden hatte, war von drei Felsen die Rede gewesen …
    Die Gruppe hatte sich inzwischen um den linker Hand gelegenen Felsen versammelt, an dessen Wand eine Glasplatte angebracht war, und auch Justus trat neugierig näher. Mrs Jones deutete auf das Glas und berichtete, wie man bei den Reinigungsarbeiten auf alte indianische Malereien gestoßen sei.
    Über die Köpfe

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