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Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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zahle!«
    Er zog die Brauen hoch, als sie ihm die Rechnung hinschob. Dafür hätte er gut zwei Monate in der Kantine essen können. Doch wer sich aufs Glatteis begibt, fällt eben hin …
     

     
     
      Es war an einem regnerischen Nachmittag, vier Tage später, also Montag, als Claus Lombard die Hauptgeschäftsstraße überquerte und dabei fast mit Rita Brenda zusammenstieß.
    »O Gott, Herr Inspektor!« Es war ihr offensichtlich peinlich. Sie hatte kein Make-up aufgelegt, trug Jeans und einen dunkelblauen Trenchcoat. Sie wirkte wie ein Mädchen unserer Tage, das in der Mittagspause einen Kaffee trinken will.
    »Na, das nenne ich Zufall, Rita!«, rief Claus. Er lächelte sie an. Noch zögerte sie, dann erwiderte sie das Lächeln matt und dünn. »Haben Sie Einkäufe gemacht, ein bisschen gebummelt?«
    »So ungefähr«, entgegnete sie herb. Ihm fiel auf, dass sie sich etwas gehetzt umsah.
    »Keine Angst, die Janowicz ist nicht in der Nähe. Ich weiß das mit Sicherheit!«
    »Oh, Sie wissen gar nichts!«, schleuderte sie ihm hin. Hinter ihren Worten verbarg sich viel Bitterkeit, die Claus deutlich heraushören konnte. »Die Janowicz ist überall, wo sie nicht sein soll!«
    »Haben Sie Lust auf einen Kaffee?«
    »Im Präsidium, wie?«
    »Nein, in dem kleinen Cafe dort an der Ecke. Mein Stammcafe, ich gehe immer zwischendurch mal hinein«, erwiderte Lombard auf ihre bitter gestellte Frage.
    »Rita zuckte die Schultern.
    »Naja gut, eine solche Einladung bekommt man nicht jeden Tag«, meinte sie dann etwas wegwerfend. Burschikos ging sie neben ihm her. Man merkte deutlich, dass sie sich bemühte, ein bisschen fröhlicher zu wirken.
    Das Cafe war schwach besucht. Claus nahm den blauen Mantel und trug ihn zur Garderobe. Seinen hellen Staubmantel hängte er daneben und kehrte an den kleinen Tisch zurück. Dann bestellte er zwei Kaffees und zwei Weinbrand.»Kaffee und Weinbrand sind wie Mond und Sterne«, klärte er auf. »Sie ergänzen sich und gehören deshalb zusammen!«
    »Eine Binsenweisheit!«
    »Finden Sie? Na, dann probieren sie mal, Rita!
    «Es schien ihr zu schmecken. Schweigend saß sie neben ihm, warf ihm ab und zu einen Blick hin und nahm dann wieder einen Schluck aus ihrer Tasse.
    »Nun mal raus mit der Sprache«, begann sie schließlich zu fragen. »Sie haben mich doch nicht aus karitativen Zwecken zum Kaffee eingeladen. Der Hauptgrund ist doch, etwas von mir zu erfahren, oder?«
    »Ich will nichts wissen, was Sie mir nicht freiwillig erzählen könnten«, gab er zu. Das schien sie zu überraschen, denn sie zog die Augenbraue hoch und lächelte dann etwas verschmitzt.
    »Ich lebe gern, Herr Lombard.«
    »Nennen Sie mich Claus!«
    »Sie wollen sich einkratzen?« sagte sie ein wenig wütend.
    »O nein, ich habe nur Angst um Sie, Rita!«
    Sie wurde blass. Dann sah sie ihn verwirrt an. Schließlich schüttelte sie den Kopf und sah ihn offen an. Ihre blauen Augen blicken ängstlich und fragend zugleich. Sie begann, heftig in ihrer Tasse zu rühren, eine Geste der Verlegenheit und der inneren Unruhe.
    »Das meinen Sie nicht ehrlich!«
    »Ich kann Sie nicht zwingen, mir etwas zu glauben«, mahnte Claus ernst. Dann legte er seine Hand unter ihr Kinn. Eine Bewegung, die sie zu erschrecken schien. Er hob den Kopf und drehte ihn zu sich, so dass er wieder in diese schönen großen Augen blicken durfte. »Es wäre verdammt schade um Sie, Rita; denn Sie haben noch alle Chancen, den Beruf zu wechseln - wenn Sie es wirklich wollen.«
    »Wie denn?« Die alte Bitterkeit war wieder in ihrer Stimme.
    »Es ist zu früh, um mit Ihnen darüber zu sprechen«, bekannte er zurückhaltend. »Aber glauben Sie mir: Für Sie gibt es diesen Weg. Und ich fühle, dass sie weg wollen!«
    »Sie fühlen richtig«, gab sie nach einer Weile zu. »Ich habe diesen Beruf nie ausüben wollen. Möchten Sie wissen, wie ich dazu gekommen bin?«
    »Ja, es interessiert mich.«
    »Meine Eltern besaßen eine Brauerei auf dem Lande. Gegen ihren Willen ging ich in die Stadt, um Schauspielunterricht zu nehmen. Mutter schob mir heimlich Geld zu. Deshalb war alles möglich. Dann verunglückten meine Eltern. Vater hatte mich enterbt. Ich musste das Studium abbrechen, musste Geld verdienen. Aber ich hatte nichts gelernt. Eine Mitschülerin brachte mich auf diese Idee. Ich glaubte wirklich, in einem Jahr so viel Geld zu besitzen, dass ich weitermachen und mir nach dem Examen ein Engagement besorgen konnte.«
    »Und?«
    »Das Ergebnis sehen Sie vor sich, Claus!

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