Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
mich nicht ewig einlochen. Also, was solls?«
Lombard entschloss sich, auf den Busch zu klopfen.
»Mann, Sie sind verpfiffen worden«, sagte er leise.
»Das können Sie mir nicht erzählen!«
»Vera Janowicz!«
»Verdammt«, sagte der schmale Junge. »Diese verfluchte Nuttenmutter! Man sollte ihr die Zunge rausreißen, dieser Schlampe! Die hat so viel Dreck am Stecken, dass ...«
»Wir wissen, dass die Janowicz mit Verenois zusammenarbeitet«, hakte Lombard nach. »Man will Sie ausschlachten, Stauch, begreifen Sie nicht?«
»Oh, doch! Aber eher geht die Puffmama baden, das schwöre ich Ihnen!«
»Was wissen Sie über die Janowicz? Packen Sie aus!«
»Langsam, langsam - ich brauche Zeit!«
»Wir können sie nicht mehr gehen lassen, Herr Stauch. Wenn Sie uns etwas zu sagen haben, dann müssen Sie das hier tun!«
»Und wenn ich nicht will?«
»Wir können Sie nicht zwingen, Herr Stauch«, gab Lombard ruhig zurück. »Aber wenn Sie sich möglicherweise mildernde Umstände verschaffen wollen, dann würde ich es an Ihrer Stelle tun. Und zwar so schnell wie möglich!«
»Okay, ich werd's mir überlegen!«
»Mehr haben Sie mir im Augenblick nicht zu sagen?« fragte Claus gespannt. Doch der Junge blieb verstockt, sah den Inspektor misstrauisch an und schüttelte schließlich den Kopf.
»Nein, mehr nicht, Herr Inspektor!«
Claus ließ den jungen Mann in die Zelle bringen. Er würde noch am gleichen Tag dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden, der dann aufgrund des festgestellten Rauschgifthandels einen Haftbefehl erlassen würde.
»Wir können nur hoffen, dass uns dieser Junge weiterhelfen wird«, meinte Claus später, als sein Kollege Richard Elmer ihn besuchte. »Ob wir nicht doch mal diesen sonderbaren Jean Verenois besuchen sollten?«
Elmer zuckte die Schultern.
»Wir haben leider nichts gegen ihn in der Hand ...«
»Das brauchen wir doch nicht, wir wollen ihn Schließlich nicht verhaften. Noch nicht. Wir könnten ihm Fragen stellen!«
»Dabei kommt nichts heraus«, sagte Richard. »Ich habe das beim letzten Mal gemerkt, als ich wegen des Wagens draußen war, mit dem dieses Mädchen aus dem »Paradies-Club« entführt wurde. Ich sage dir, Claus, dieser Mann ist aalglatt! Wir kommen ihm nicht bei!«
»Jetzt haben wir diesen Stauch, Richard. Er hatte etwas dabei, was wieder auf die Spur dieses ominösen Herrn hinwies. Wir könnten doch hier einhaken und mit unseren Fragen den Anschein erwecken, als wüssten wir mehr.«
Richard Elmer nagte an der Unterlippe. Besonders zuversichtlich war der Ausdruck seines Gesichts nicht. Auch Lombard wirkte nicht gerade optimistisch. Sie sahen eine Weile schweigend zum Fenster hinaus.
»Du hast recht«, meinte Richard Elmer schließlich. »Wir sind in einer Situation, in der der Teufel auch Fliegen frisst. Also, lass uns versuchen, diesen Herrn noch einmal unter die Lupe zu nehmen!«
Die Villa von Jean Verenois lag in einer der teuersten Wohngegenden der Stadt. Offiziell führte der Franzose mit dem Schweizer Pass ein Im- und Exportgeschäft, das offensichtlich gut zu florieren schien. Bei der Polizei war Verenois bisher noch nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten, wohl aber öfter mit Straftaten in Zusammenhang gebracht worden. Man konnte ihm jedoch nie eine direkte Beteiligung nachweisen.
Die Sache mit dem Nummernkonto hatte Lombard auf eine bestimmte Idee gebracht. Aber die Zusammenhänge waren schwer zu entwirren. Dazu bedurfte es eines konkreten Hinweises.
Als die Kripobeamten mit ihren Wagen an das Tor fuhren, schlugen drinnen die scharfen Wachhunde an. Lombard zuckte die Schultern, stieg dann aus und drückte auf den Klingelknopf neben der Sprechanlage.
»Kriminalinspektor Lombard«, sagte er, als die Stimme der Hausdame ertönte. »Wir hätten Monsieur Verenois gern ein paar Fragen gesteht!«
»Warten Sie einen Augenblick, ich muss die Hunde ins Haus holen«, sagte die Frau, die Lombard als streng wirkende Dame mit straff zurückgekämmtem Haar in Erinnerung hatte. Kurze Zeit später konnten sie mit dem Wagen vor das Haus fahren.
Madame Rochiere stand unter der Tür. Sie wirkte steinern wie ein großes Denkmal. Unnahbar, kühl und von ausgesuchter Höflichkeit bat sie die Gäste in den Salon, wo sie vom Hausherrn erwartet wurden.
Verenois war groß und hager. Für die Beamten der typische zwielichtige Weltmann. Doch das durften sie ihm nicht sagen. Jean Verenois stand auf und kam ihnen mit ausgestreckter Hand entgegen.
»Ich freue mich, Sie
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