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Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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störte sie dabei, denn die übrigen Mädchen waren vollauf damit beschäftigt, sich für das kommende Nachtgeschäft wieder einigermaßen herzurichten. Vor allem Juana dürfte das nicht so leicht fallen, denn sie hatte einen ordentlichen Kratzer von Ritas Stiefelabsätzen wegbekommen ...
    »So, das ist geschafft«, atmete Rita auf, nachdem alles umgeräumt war. »Und nun trinken wir zusammen noch ne schöne Tasse Kaffee, nicht wahr?«
    »Hat die Alte Lunte gerochn?«, fragte Emmi später.
    »Ein bisschen schon«, gestand Rita ein. Aber sie sagte Emmi nichts über den Verdacht, den Vera Janowicz ihr preisgegeben hatte. Rita wollte Emmi nicht beunruhigen und ihr keine Angst einjagen. Deshalb verschwieg sie diese vielleicht wichtige Tatsache. Emmi glaubte sich nun in Sicherheit.
    »Ich sage es wirklich nur dir«, begann Rita von Neuem. »Die Alte hat mir eine großartige Sache angeboten: Extrakunden, die zur Ader gelassen werden sollen. Ich soll in ein bestimmtes Hotel gehen und dort die Kerle empfangen. Ein Fotograf schießt entsprechende Aufnahmen und - bumms - die Freier hängen fest!«
    »Wirst du Lombard informieren?«
    »Ach was, Lombard! Bleib mir doch vom Hals mit dem!«, sagte Rita spröde.
    Da geschah etwas Merkwürdiges. Die alte Emmi griff mit ihrer mageren Hand nach Ritas Bluse. Ihre hellgrauen Augen starrten eindringlich in das fragende Gesicht.
    »Mädchen, ich will dr mal was Scheenes sachn«, sagte Emmi eindringlich. »Mer tritt Liebe nich mit Füßen. Ich hab das och mal gemacht un bin dabei ganz scheen off de Riebe gefalln. Nee, das sieht doch e Blinder, dass dieser Mann ehrlich in dich verliebt is. Lass dr was von mir sachn und vertrau ihm, Rita!«
    »Ach was, er ist eben ein Kieperer!«, stieß Rita hervor. »Wenn er über mich das erreicht hat, was er erreichen wollte, dann lässt er mich fallen wie eine heiße Kartoffel. Und dann ist es aus und Sense. Dann kann ich auf den Straßenstrich marschieren!«
    »Das meenste«, sagte Emmi leise. »Aber ich weeß es besser. Ich sach dr nur des eene: Tritt deine Liebe nich mim Fießn; denn wir trampeln doch 'nen ganzes Lebn lang mitn Platschn off dr Liebe rum...
    »Was ist denn schon Liebe?«, fragte Rita.
    »So genau weeß'ch des och nich«, erwiderte die Alte. »Aber wenn dich de Männer scho mal anekeln, dann biste verliebt. Irgendwann haste alles so dicke, dass de nicht mehr willst, verstehste mich? Dann gomm dr Bunkt, an dem de eenfach wegloofen, alles hinschmeißn willst. Dann is'es soweit. Dann ...«
    »Ach Gott, Emmi, ich würde doch jetzt schon am liebsten alles hinwerfen«, sagte Rita kleinlaut.
    »Dann biste verliebt, Mädchen!«
     

     
    Rita rang mit sich. Die Worte der alten Sachsen-Emmi gingen ihr nicht mehr aus dem Sinn. Sicher, Emmi war einerseits eine heruntergekommene Frauensperson, die wenig Achtung genoss. Aber andererseits war sie bestimmt ein Mensch mit viel Lebenserfahrung. Sie hatte Fehler gemacht und wollte sicher nicht, dass andere die gleichen Fehler begingen.
    Zwei Tage später hielt Rita es nicht mehr aus. Sie fuhr morgens mit einem Taxi in die Stadt, lief eine Weile ziellos im Kaufhaus umher und sah sich dabei öfter um, ob ihr niemand folgte.
    Es hatte jedoch den Anschein, dass im »Paradies-Club« niemand die Abwesenheit des Mädchens bemerkt hatte. Nach einiger Zeit fühlte sich Rita sicher genug, in das Cafe zu gehen, das im gleichen Wohnkomplex lag wie das Apartment des Inspektors.
    Ungesehen gelangte Rita in den siebenten Stock. Sie läutete verzweifelt an Lombards Tür. Aber niemand schien zu Hause zu sein. Nach einer Weile drehte Rita enttäuscht um.
    »Rita!«
    »Oh, Claus«, stammelte Rita überglücklich. »Ich dachte schon, es ist niemand da... Ich meine, du bist nicht da ... Ach, ich...«
    »Komm rein«, unterbrach er ihr Gestammel. Er nahm sie einfach an der Hand und zog sie in die Wohnung. Drinnen zog er sie an sich und küsste sie. »Ich meine das ehrlich«, sagte er daraufhin.
    »Ach, du bist ja verrückt«, murmelte sie. »Vergisst du denn wirklich, wer ich bin und welchen Beruf ich ausübe? Ich schlafe für Geld mit Männern!«
    »Ich weiß«, sagte er dumpf. Sie hatten das Wohnzimmer betreten. »Setz dich«, sagte Claus. Er wirkte müde und unausgeschlafen. »Ich würde dich auch lieber heute als morgen aus dem »Paradies-Club« herausholen ...«
    »Warum tust du es dann nicht?«, fragte sie ein wenig aggressiv.
    »Ja, warum eigentlich nicht?«, fragte er mehr sich selbst. Und nach einer Pause bestimmte

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