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Die Hölle lacht

Titel: Die Hölle lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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ich wahrhaftig nicht auf die leichte Schulter nehme. Ein Schiff steht einsatzbereit. Sogleich nach dem Abendessen werden wir Segel setzen, um die Miros zu verfolgen. Ich habe bereits ein Schiff unter dem Befehl von Major Thobis losgeschickt, um sich entlang des Ostufers umzusehen. Außerdem sandte ich Kuriere, sowohl nord- als auch südwärts zu den Garnisonen, damit man dort die Augen offen hält. Wir werden Euer Schiff schon finden, Kapitän Tio.«
    Tio nickte.
    »Auch in die Hauptstadt schickte ich einen Kurier«, fuhr Hubarthis fort. »Wir haben die Namen der Überlebenden in Euren zwei Rettungsbooten aufgenommen. Diese Aufstellung wird mit der Passagier- und Mannschaftsliste in Tarantia verglichen.«
    »Das wird Zeit kosten«, gab Tio zu bedenken. »Unser Heimathafen ist nicht die Hauptstadt, und die Listen werden nur einmal im Monat gesammelt dorthin geschickt.«
    Ohne eine Pause einzulegen, erklärte Hubarthis: »Man wird sich dort um alles kümmern; schließlich hat die Obrigkeit Erfahrung in dergleichen. Den näheren Familienangehörigen wird man vermutlich sagen, die Betroffenen seien im Sturm umgekommen. Die wahren Hintergründe wird man wahrscheinlich geheim halten. Es ist besser, eine Panik zu vermeiden. Und eine Rebellion auf der Insel wird der Obrigkeit genug Kopfschmerzen verursachen. Deshalb möchte ich die Sache so schnell wie möglich bereinigen.«
    »Ich will mit Euch segeln«, erinnerte ihn Tio.
    »Ja, natürlich.«
    »Ich ebenfalls«, warf Sonja ein. »Ich bin Söldnerin und im Augenblick frei.«
    Oberst Hubarthis hob eine Braue, antwortete jedoch diplomatisch: »Nun, wir werden sehen …«
    Zum ersten Mal seit Tios und Sonjas Ankunft, erlaubte Lord Desmos sich eine Bemerkung. »Sie versteht mit einem Schwert umzugehen, Oberst, und zumindest so gut wie ein jeder Eurer Männer.«
    »Oh, wirklich«, sagte Hubarthis mit ernster Miene, während die Offiziere zu seinen beiden Seiten ihren Zweifel durch Lächeln und Hüsteln ausdrückten. Sonja blickte zu Desmos, doch er hatte bereits die Augen abgewandt und langte nach dem Wein.
    Sie sagte schnell: »Ich wurde von meinem Vater, einem ehemaligen hyrkanischen Soldaten, so gut wie jeder Krieger ausgebildet.« Sie erklärte nicht mehr, denn sie wusste, dass die Zeit ohnehin gewöhnlich die Wahrheit einer Behauptung – oder die Unwahrheit – bewies. Genauso hatte sie aus der Erfahrung früherer Jahre gelernt, dass aufzubrausen und sich durchsetzen zu wollen häufig zu mehr Problemen führten, als die Sache wert war.
    »Wie dem auch sei«, sagte Hubarthis nun, »möchte ich gern wissen, ob Ihr, Sonja, oder Ihr, Tio, einen der Verbrecher, die das Schiff einnahmen, erkannt habt.«
    »Woher sollten wir sie kennen?« fragte Tio gereizt.
    »Nein, nein, natürlich, woher auch. Aber wenn ihr uns vielleicht irgendwelche beschreiben könntet …«
    »Einer war riesenhaft«, sagte Tio. »Der größte Mann, den ich je gesehen habe, mit rotem Haar, Bart und Schnurrbart. Er schien der Anführer zu sein.«
    »Mir fiel eine Frau auf«, wandte Sonja sich an Hubarthis. »Es gab mehrere, aber diese eine dunkelhaarige Frau hielt sich gewöhnlich in der Nähe des Riesen auf.«
    »Sonst niemand?«
    »Wir kämpften schließlich um unser Leben«, erklärte Tio barsch, »und sahen uns nicht um, wen wir zu unserer nächsten Gesellschaft einladen sollten.« Dieser Ton gegenüber einem Offizier schien ihm Spaß zu machen.
    »Ja, natürlich«, sagte Hubarthis verständnisvoll. Ein Graubärtiger neben ihm flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Oberst nickte. »Allen schien dieser Riese aufgefallen zu sein. Hörtet ihr vielleicht auch den Namen ›Urdus‹?«
    »Ich hörte etwas wie ›Urgus‹ oder ›Urthis‹, aber es kann genauso gut auch ›Urdus‹ gewesen sein. Das sind alles weit verbreitete Namen«, antwortete Sonja.
    »Wir fragen deshalb«, erklärte Hubarthis, »weil wir herauszufinden versuchen, wer daran beteiligt war.«
    Tio nickte.
    Sonja beugte sich vor und blickte Hubarthis eindringlich an. »Ein Zauberer war daran beteiligt.«
    »Auch das hörten wir.«
    »Wir waren nicht nahe genug, sein Gesicht zu sehen, aber er trug einen Umhang aus Tierfellen.«
    »Ihr seid sicher, dass er ein Zauberer war?«
    »Ich hatte das Pech, schon mehrmals mit seinesgleichen zu tun zu haben. Er war zweifellos ein Zauberer – und noch dazu ein ausgesprochen mächtiger.«
    Hubarthis seufzte tief, lehnte sich zurück und spreizte die Hände auf dem Tisch, seine Fingerspitzen berührten die Nord-

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