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Die Hölle lacht

Titel: Die Hölle lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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treibt mich ruhelos durch die Welt.«
    »Ein guter Geist muss Euch beschützen. Ich bin glücklich, in Eurer Nähe sein zu dürfen, wenn Unsterbliche so auf Euch achten.« Und in Gedanken fragte auch er sich: Wo sie wohl herkommt? Wer ist sie und warum ist sie, was sie ist?
    Sie erreichten das Ufer, fast unmittelbar vor der Hasbul und Hubarthis’ eigener, beschädigter Galeere. Lobor und mehrere seiner Mannen waren am Strand und begrüßten sie erleichtert.
    »Steigt ins Boot«, forderte Lobor sie auf. »Wir bringen euch auf die Hasbul, wo ihr euch trocknen und eure Wunden versorgen könnt und wo wir warmes Essen für euch haben.«
    Hubarthis schüttelte den Kopf. »Das ist Zeitvergeudung …«
    »Ich habe Beiboote in beide Richtungen geschickt«, versicherte ihm Leutnant Lobor. »Sie werden in regelmäßigen Abständen zwei oder drei Mann in den Wald schicken, um sich nach Spuren der Verbrecher umzusehen. Keine Angst, sie können nicht weit kommen. Wir erwischen sie schon! Mitra! Lasst Euch doch überreden, Oberst. Kommt wenigstens eine Stunde mit auf das Schiff, um euch zu trocknen und zu stärken.«
    Hubarthis lächelte, und seine Männer grinsten. Sonja und Desmos waren durchaus dafür, die Einladung anzunehmen.
    Im Boot erzählte Lobor Hubarthis: »Wir haben Leichen auf Eurer Galeere gefunden.«
    »Leichen?«
    »Völlig blutleer, doch ohne frische Wunden. Die Männer fürchten, dass Vampire …«
    Hubarthis schüttelte den Kopf. Sonja, die mitgehört hatte, rückte näher.
    »Ist schon gut«, beruhigte Hubarthis Lobor, der Sonja misstrauisch anblickte. »Wie haben die Männer ausgesehen?«
    Lobor beschrieb sie und bestätigte so des Obersts Vermutung, dass es sich um Otos und seine Leute gehandelt hatte. Aber – blutleer?
    »Athu«, murmelte Sonja.
    Lobor starrte sie an, und Hubarthis nickte schließlich müde.
    »Ein Shemit«, erklärte Sonja Lobor. »Ein Zauberer. Er hat irgendeine Hexerei vor, für die er offenbar Blut braucht.«
    »Mitra!«
    »Er ist noch irgendwo in der Nähe. Er hat einen Hass auf Urdus, das hörten wir ihn selbst sagen. Ich weiß nicht, welche Art von Zauberei er betreibt, aber sie ist zweifellos mächtig, und, wie gesagt, dafür scheint er Menschenblut zu benötigen.«
     
    Der Mann rannte hurtig durch den Wald, streifte gegen tiefhängende Zweige und sprang wie eine Ziege über niedriges Buschwerk. Verschwimmende Helligkeit des Sonnenscheins und dunkle Waldschatten wechselten sich beim Laufen vor seinen Augen ab. Jahre des Lebens in der Wildnis dieser Insel hatten ihm die Instinkte der Tiere des Waldes verliehen.
    Er trillerte wie ein Vogel, als er sich Urdus’ Trupp näherte.
    Urdus hob eine Hand, und seine Männer hielten an. Der Läufer kam aus dem Unterholz und näherte sich ihnen atemlos. Er spreizte die Finger einer Hand: eine Gruppe hinter ihnen, im Südosten. Er ging in einem Bogen um die Männer herum, schnappte heftig nach Luft und hielt sich die schmerzenden Seiten.
    »Soldaten!« keuchte er. »Sie folgen unserer Fährte …«
    »Bogen!« befahl Urdus. »Jeder mit einem Bogen macht sich bereit! Auf die Bäume mit euch! Wir warten, bis sie hierherkommen. Niemand schießt, ehe wir sie alle sehen können, verstanden?«
    Die Männer nickten.
    »Also, dann hoch!«
    Sie kletterten flink auf die Bäume, indem sie sich an Astlöchern, Zweigen und herabhängenden Schlingpflanzen festhielten. Urdus erklomm eine mächtige Eiche. Er rutschte zweimal aus, als sich ein Schwindelgefühl seiner bemächtigte. In seinen Ohren schrillte es, und sein Mund war völlig ausgetrocknet. Er fluchte bei dem Gedanken, dass Fieber ihn überwältigen könnte, doch dann schob er ihn von sich. Seine bleierne Müdigkeit und die Unsicherheit seiner Glieder rührten bestimmt von der Überanstrengung, dem Mangel an Schlaf und Essen her.
    Oder vielleicht war der Zauberer daran schuld?
    Athu!
    Wer konnte schon wissen, welcher Teufeleien der Shemit fähig war?
    Schwer atmend machte Urdus es sich auf einer Astgabelung bequem, so gut es ging. Er spannte seinen Bogen, legte einen Pfeil an die Sehne und wartete ab. Ringsum, in gleicher, oder größerer Höhe und gut durch das Laubwerk verborgen, kauerten seine Männer, eine kurze Strecke den menschengeschaffenen Pfad entlang, der unter ihnen vorbeiführte: der Pfad vom Schwertschädel in den Rachen der Hölle!
     
    Major Thobis hörte in der Ferne einen Vogel trillern. Einen Moment überraschte es ihn, denn er hatte in diesem Wald nur wenige Vögel gehört. Aber er

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