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Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Titel: Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Brookmyre
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Kind, eine Schwangere, einen Kerl mit Herzproblemen und sogar ein paar Asthmatiker weggeschickt.«
    »Soll das ein Überfall sein oder ein Aerobic-Kurs?«
    »Das ist nicht einfach nur eine schiefgelaufene Blitzaktion«, fuhr McMaster fort. »Wir schätzen die Lage so ein, dass die Räuber sich auf längere Zeit dort einnisten und uns mit den Geiseln auf Distanz halten wollen.«
    »Worauf warten sie denn? Was für Forderungen haben sie gestellt?«
    Die Frage brachte McMaster sichtlich zum Kochen. Judith Newman antwortete für ihn.
    »Gar keine. Sie reagieren nicht. Sind anscheinend an keinerlei Dialog interessiert.«

    » Noch nicht«, fügte McMaster trotzig hinzu, als wollte er es sich selbst einreden.
    »Sie haben alle Türen und Fenster und auch die Sicherheitskameras mit Farbe abgedunkelt.«
    »Haben wir die Aufnahmen vom Anfang, als sie die Bank betreten haben?«
    »Schon gesichtet«, erwiderte Judith. »Sie sind aber bereits maskiert angekommen.«
    »Haben sich also vor dem Eingang was über den Kopf gezogen. Wie sieht’s mit den Außenaufnahmen aus?«
    »Draußen waren sie auch schon maskiert.«
    »Sie wollen mir doch wohl nicht erzählen, dass die an ’nem Samstag mit Strumpfmasken mitten über die Haupteinkaufsstraße spaziert sind und keiner was gemerkt hat?«
    Jetzt sah McMaster aus, als könnte er mehrere kleine Kaninchen erwürgen und selbst damit nicht seine Anspannung ganz abreagieren.
    »Sie waren als Clowns verkleidet, DI de Xavia«, erklärte er mit wutbebender Stimme. »Haben sich als Kleinkünstler getarnt, bevor sie die Bank betraten.«
    »Die haben eine Tanzchoreografie zu einer alten Madness-Nummer zum Besten gegeben. Es gab laut Zeugenaussagen einen Riesenauflauf …«
    »Ja, danke, Inspector Newman. Ich glaube, die Einzelheiten können wir uns sparen.«
    »Natürlich, Sir.«
    »Und was ist mit den ARU -Kräften passiert?«, fragte Angelique.
    Bei der Frage rieb McMaster sich die Augen, und ein paar seiner Kollegen mussten gleich mitmachen.
    »Wir wurden mit einem hautreizenden Stoff in Pulverform angegriffen. Der Schütze stand auf dem Dach«, erklärte McMaster.
    »Schrotflinte mit Pulvergranaten, nehmen wir an«, fügte Hogg hinzu. »Eine SPAS oder LAW wahrscheinlich. Anständiges Gerät.«
    »Unsere Leute von der Armed Response Unit wurden gezieltbeschossen und haben das meiste abbekommen«, fuhr McMaster fort.
    »Ein Juckpulver also?«, hakte Angelique nach und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Tja, wenn man sich mit beiden Händen kratzen muss und vor Tränen nichts sieht, trifft man nicht mehr so gut, was?«
    »Natürlich nicht, Sir.«
    »Die armen Schweine wurden in die Royal Infirmary gebracht und liegen jetzt wohl im Salzbad. War ein fieses Zeug, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Humor haben unsere Räuber auf jeden Fall.«
    »Tut mir leid, dass ich das nun wirklich nicht lustig finde, Detective Inspector.«
    »Nein, ich meine, sie wollten damit etwas sagen. Sie haben die ARU -Leute mit Juckpulver beschossen. Den Kollegen von der Armed Response Unit wird doch immer vorgeworfen, es würde ihnen zu sehr im Abzugsfinger jucken. So wird das doch immer gesagt, oder? Vielleicht wollten die uns nur mitteilen, dass sie nicht auf eine Schießerei aus sind.«
    »Wie schön, dass wir Sie als kompetente Semantikerin hier haben, DI de Xavia, denn viel mehr bekommen wir von denen da drinnen wohl nicht zu hören.«
    »Sehr gern, Sir. Aber ich glaube nicht, dass Sie mich deshalb angefordert haben, oder?«
    »Nein«, erwiderte er und drückte Hogg das Megafon in die Hand. »Kommen Sie mal mit.«
    McMaster führte sie von der Sperre weg zurück zur West Nile Street.
    »Sie sind hier wegen Grant Kelly«, sagte er.
    »Und wer ist das?«
    »Im Moment unser einziger Mann da drinnen.«
    »Einer von uns?«
    »Nein«, knurrte er. »Bankangestellter. Finanzberater, verdammt noch mal. Wir haben seinen Chef angerufen und den Namen überprüft.«

    »Ich verstehe nicht.«
    »Er war außer Sichtweite, als die Idioten die Bank überfallen haben. In den oberen Büros, wo samstags eigentlich keiner sein sollte. Auf jeden Fall hat er uns vom Handy aus angerufen und gesagt, er hat sich versteckt, und die Räuber wissen nicht, wo er ist. Deshalb musste ich seinen Namen überprüfen. Nicht, dass sich da irgendwer aus den Büros in der Umgebung ’nen Spaß macht.«
    »Okay.«
    »Er hat ab und zu einen Blick aufs Geschehen werfen können, weil einige der Büros Fenster auf die Schalterhalle haben. Natürlich

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