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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Schicksal kein Erbarmen«, sagte sie.
     »Ich weiß. Jack Kennedy hat einmal gesagt, daß jeder, der glaubt, daß dieses Leben den Gesetzen der Fairneß gehorcht, einem schweren Irrtum unterliegt. Da, setz dich neben mich.« Sie folgte seiner Aufforderung, und er sah zu Morgan hoch. »Es scheint dir gutzugehen, Carlo.« Er hatte schon immer darauf bestanden, ihn so zu nennen.
     »Und du, Onkel, siehst auch blendend aus.«
     Luca streckte ihm die Hand entgegen, und Morgan küßte sie. »Ich mag es, wenn deine sizilianische Ader durchschlägt. Es war klug von dir, mich wegen dieser TschungkingAngelegenheit zu informieren, und Mori hat Weitsicht bewie­ sen, indem er mit dir darüber geredet hat.«
     »Wir verdanken es seinem Enkel«, sagte Morgan.
     »Ja, natürlich. Tony ist ein guter Junge, ein Idealist, und das ist sehr lobenswert. Wir brauchen unsere Heiligen, Carlo, sie machen uns in den Augen der übrigen Welt um einiges akzeptabler.« Er schnippte mit den Fingern, und ein weißge­ kleideter Boy eilte herbei.
     »Zibibbo, Alfredo.«
     »Sofort, Don Giovanni.«
     »Er wird dir sicherlich munden, Asta. Ein Wein von der Insel Pantelleria, mit Anis aromatisiert.« Er wandte sich an Morgan. »Marco ist neulich aufs Land zu deinem Bauernhaus in Valdini gefahren.«
     »Und wie war es dort?«
     »Der Hausmeister und seine Frau scheinen es bestens in Schuß zu halten. Es ist dort sehr friedlich. Du solltest irgend
    etwas damit tun.«
     »Großvater wurde dort geboren, Onkel; es ist ein Stück echtes Sizilien. Wie könnte ich das verändern?«
     »Du bist auch ein guter Junge, Carlo. Du magst zwar halber Amerikaner sein, aber du hast ein sizilianisches Herz.«
     Während Alfredo die Flasche öffnete, sagte Morgan: »Nun zu diesem Tschungking-Abkommen. Was hältst du davon?«
     »Wir haben in Hongkong Milliarden in Hotels und Kasinos investiert, und unsere Beteiligungen sind aufs höchste gefähr­ det, wenn die Kommunisten 1997 die Verwaltung übernehmen. Alles, was diesen Termin hinauszögern kann, wäre wunder­ voll.«
     »Aber würde das Auftauchen eines solchen Dokuments tatsächlich irgendeine Wirkung haben?« fragte Asta.
     Don Giovanni ließ sich von Alfredo ein Glas Zibibbo reichen. »Die Chinesen haben sorgfältig darauf geachtet, sämtliche Änderungen, die den Status Hongkongs betreffen, durch die Vereinten Nationen absegnen zu lassen. Mittlerweile verlangen sie alles, von internationalem Ansehen bis hin zu den Olympi­ schen Spielen. Wenn das Dokument mit dem heiligen Namen Mao Tse-tungs präsentiert würde – wer weiß, was dann geschieht?«
     »Das stimmt«, gab Morgan ihm recht. »Sie würden es sofort als Fälschung hinstellen.«
     »Ja«, warf Asta ein, »aber es gibt einen wichtigen Punkt. Es ist keine Fälschung. Wir wissen das, und jeder Experte, der zu Rate gezogen würde, müßte dem zustimmen.«
     »Dieses Mädchen ist klug.« Luca tätschelte ihr Knie. »Wir haben nichts zu verlieren, Carlo. Wenn wir dieses Dokument zutage fördern können, dürften wir zumindest die weitere Entwicklung verzögern können. Selbst wenn wir einige Millionen dabei verlieren, würde ich liebend gerne den Chinesen und vor allem den Briten einen Strich durch ihre Planung machen. Schließlich ist es deren Schuld, daß sie nicht schon Vorjahren für klare Verhältnisse gesorgt haben.«
     »Was du da sagst, finde ich seltsam«, erklärte Asta. »Ich hätte angenommen, daß Mountbatten genau das schon 1944 versucht hat.«
     Er brach in schallendes Gelächter aus und hob sein Glas. »Mehr Wein, Alfredo.«
     »Was schlägst du vor?« fragte Morgan.
     »Such diese silberne Bibel. Wenn du sie findest, dann hast du auch das Abkommen.«
     »Laut Tanners Schilderung muß sie sich irgendwo in diesem Schloß am Loch Dhu befinden«, meldete Asta sich wieder zu Wort.
     »Genau. Und da gibt es ein Problem. Ich habe meinen Lon­ doner Anwalt, gleich nachdem ich dein Fax erhalten habe, darauf angesetzt, Informationen über das Schloß zu besorgen. Im Augenblick ist es an einen Scheich aus Oman, einen Prinzen aus der königlichen Familie, vermietet. Deshalb kann man zur Zeit nichts unternehmen. Er wohnt dort und wird nicht vor einem Monat ausziehen. Mein Anwalt hat es danach auf deinen Namen für drei Monate gemietet.«
     »Prima«, sagte Morgan. »Dadurch bleibt mir ausreichend Zeit, klar Schiff zu machen, was meine Geschäfte betrifft. Diese Bibel muß doch irgendwo sein.«
     »Ich habe meinen Anwalt

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