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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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dann gestern abend versucht hat, uns alle umzubringen. Das dürfte eine offene Kampfansage sein.«
     »Ja, aber jetzt haben wir Asta auf unserer Seite«, erklärte Ferguson ihr. In diesem Augenblick kam Asta herein, gefolgt von Morgan und Marco.
     Sie entdeckte sie sofort und kam zu ihnen herüber. Sie trug den Hut und den Schottenrock, den sie auch zur Rehpirsch angehabt hatte, und es gab im ganzen Raum nicht einen einzigen Mann, der nicht zu ihr herübergeschaut hätte.
     Sie lächelte. »Da sind Sie ja.«
     Dillon erhob sich, damit sie sich setzen konnte. »Sie sehen heute morgen ganz besonders frisch aus.«
     »Nun, so fühle ich mich auch. Fit und bereit für den Kampf, Dillon. Es scheint, als müßte ich das auch sein.«
     Morgan unterhielt sich im Hintergrund kurz mit Marco, der daraufhin zur Bar ging, während Morgan sich der Gruppe zuwandte. »Wie geht es Ihnen? Asta hat mir berichtet, was gestern abend passiert ist. Das ist ja schrecklich.«
     »Aufregend, gelinde gesagt«, pflichtete Ferguson ihm bei. »Aber der junge Mann hier hat einen kühlen Kopf bewahrt und ist gefahren wie Stirling Moss zu seinen besten Zeiten.« Er lächelte. »Das ist zwar schon lange her, aber er ist noch immer der einzige englische Rennfahrer, der sein Geld wert war, wenn Sie mich fragen.«
     Marco brachte zwei Lager, reichte eins Morgan und das andere Asta und zog sich dann zur Tür zurück. Asta sagte: »Dieser Jahrmarkt ist sicherlich ein Riesenvergnügen. Ich freue mich schon darauf.«
     Die Tür öffnete sich erneut, und Hector Munro kam in Begleitung von Rory herein. Als er sie am Kamin sah, blieb er kurz stehen und tippte grüßend mit dem Finger gegen die Stirn. »Ladies«, sagte er höflich und wollte zur Bar.
     »Ich nehme an, von Ihrem Sohn haben Sie weder etwas gehört noch gesehen«, sagte Morgan.
     »Ach ja, Fergus besucht Verwandte, Mr. Morgan«, informier­ te Hector ihn. »Ich glaube nicht, daß er so bald zurückkommt.«
     Er folgte seinem Sohn zur Theke, und Ferguson leerte sein Glas. »Na schön, dann wollen wir mal.« Er stand auf. »Bis später, Morgan«, verabschiedete er sich und verließ das Pub.
     Es gab ein Erfrischungszelt, zwei oder drei Kinderkarussells und einen primitiven Boxring, der im Augenblick verwaist war. Was soeben stattfand, als sie auf dem Platz eintrafen, war die Pferdeauktion. Vom Rand der Zuschauermenge aus verfolgten sie, wie die Zigeunerjungen mit den Pferden am Zügel hin und her rannten, um den Interessenten die Tiere in den verschiede­ nen Gangarten vorzuführen. Dillon entdeckte zwischen den Zuschauern Hector Munro und Rory, die gerade zwei Pferde begutachteten.
     Er schlenderte hinüber, zündete sich eine Zigarette an und sagte auf irisch: »Die beiden taugen höchstens noch als Hundefutter.«
     »Das braucht mir keiner zu sagen«, erwiderte Hector auf gälisch.
     Rory grinste. »Sie sind wohl Experte was?«
     »Ich habe als Kind genug Zeit auf der Farm meines Onkels
    im County Down verbracht, um auf den ersten Blick zu erkennen, was Schrott ist und was nicht.«
     Dillon lächelte gewinnend und kehrte zu den anderen zurück. »Die Wettkämpfe fangen gerade an«, sagte Ferguson. »Kom­ men Sie.«
     Es gab Fünfzig-Meter-Läufe und Sackhüpfen für die kleine­ ren Kinder, aber die Erwachsenensportarten waren interessan­ ter. Kräftige Männer schmissen den Caber, ein Ungetüm, das aussah wie ein Telegrafenmast. Außerdem wurden Hammer­ werfen und Weitsprung veranstaltet, sogar schottische Radtän­ ze zur Dudelsackmusik.
     Morgan und Asta, hinter ihnen Marco, erschienen auf der anderen Seite der Zuschauerschar. Die junge Frau entdeckte Dillon und winkte zu ihm herüber. Er erwiderte ihren Gruß und wandte sich dann dem Wettkampf zu. Vierschrötige Männer in Kilts und mit baumstammdicken Oberschenkeln rangen mit der Kraft und Schnelligkeit von Sumo-Ringern, wobei das Publi­ kum sie lautstark anfeuerte.
     »Hier geht es ganz schön hoch her.« Ferguson zauberte einen Flachmann hervor. Er schraubte ihn auf und nahm einen Schluck. »Genauso wie Samson. Hat er nicht die Philister nach Strich und Faden verprügelt, Chief Inspector?«
     »Ich glaube, schon, Sir, aber ehrlich gesagt habe ich dafür nicht viel übrig.«
     »Das hatte ich auch nicht erwartet.«
     Danach wanderten die Zuschauer weiter zum Boxring und zogen sie mit. Dillon nickte eifrig. »Das sieht schon viel interessanter aus.«
     »Was passiert denn hier?« wollte Hannah

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