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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Marco alles in Ordnung?«
     »Sie haben ihn geröntgt. Zwei Rippen sind angebrochen, aber es sind nur Haarrisse, und seine Wange wurde genäht.«
     »Das war auch bei Dillon nötig«, berichtete sie.
     »Du hast ihn gesehen?«
     »Sie alle, Carl. Lady Katherine lud uns zum Tee ein und hatte eine sensationelle Neuigkeit für uns.«
     »Tatsächlich?« sagte er und nahm sich eine Zigarre. »Erzähl doch mal.«

    Als sie ihren Bericht beendet hatte, ging er zum Fenster. »Das ist es, das muß es sein.«
     »Und was wirst du jetzt tun?«
     »Abwarten, mein Schatz; sie die ganze Arbeit machen lassen. Vergiß nicht, daß Dillon ein erfahrener Taucher ist. Wenn sie das Flugzeug tatsächlich entdecken sollten, dann wird er runtergehen und raufholen, was er in der Kiste findet.«
     »Und dann?«
     »Nehmen wir es ihm ab. Ich lasse die Citation in Ardnamur­
    chan startklar machen, damit wir schnellstens von hier ver­ schwinden können.«
     »Und du glaubst, daß Dillon und Ferguson tatenlos zuschauen und zulassen, daß du die Bibel mitnimmst?«
     »Ich regle das schon, Asta.«
     Von der anderen Seite des Sees drang der Lärm eines starten­
    den Flugzeugs herüber. Sie traten rechtzeitig genug auf die
    Terrasse, um beobachten zu können, wie der Learjet in den abendlichen Himmel aufstieg.
     »Da fliegen sie.« Er lächelte und legte ihr einen Arm um die Schultern. »Ich habe in dieser Sache ein gutes Gefühl, Asta. Ich glaube, es wird alles wie geplant klappen.«
     »Natürlich könnte dieses Dokument schon längst verfault sein«, sagte sie. »Es liegt seit Ewigkeiten im Wasser.«
     »Sicher«, gab er zu, »aber es steckt in der Bibel. Deshalb glaube ich nicht, daß es sehr gelitten hat.« Er lächelte. »Verlaß dich auf mich.«

    Im Learjet saß Dillon Hannah gegenüber. »Aufregend, was?« sagte er. »Man hat nicht eine ruhige Minute.«
     »Es ist schlimmer als bei Scotland Yard«, gestand sie.
     Er öffnete die Barbox, nahm eine Miniflasche Whisky heraus, goß ihren Inhalt in einen Plastikbecher und fügte ein wenig Wasser hinzu. »Man könnte sich glatt wie zu Hause fühlen.«
     »Ein Glas Wasser wäre für Sie wahrscheinlich besser, Dillon, zumal in dieser Flughöhe.«
     »Ist das nicht furchtbar?« entgegnete er. »Aber ich war noch nie richtig vernünftig.«
     Sie lehnte sich mit einem leicht beleidigten Gesichtsausdruck zurück. »Und was geschieht nun?«
     »Wir bringen soviel wie möglich über den Absturz der Ly­ sander und so weiter in Erfahrung.«
     »Es könnte schwierig werden, Archivmaterial der RAF aus dieser Zeit zutage zu fördern.«
     »Na gut, früher war es das Luftfahrtministerium, und jetzt heißt der Laden Verteidigungsministerium, für das auch Sie im Augenblick arbeiten. Wenn Sie die Akten nicht finden, wer sollte es dann schaffen?« Er grinste. »Macht, Einfluß, Hannah, das ist hier der springende Punkt. Hängen Sie sich lieber ans Telefon und machen Sie den Leuten im Informationszentrum
    Beine.«
     »Nein, das kommt erst an zweiter Stelle«, sagte sie. »Zuerst versorgen wir Ihr Gesicht.«
     »Gott helfe mir«, sagte Dillon. »Da ist endlich die Mutter, die ich nie hatte.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und schloß die Augen.

    Sie hatten derart starken Rückenwind, daß sie Gatwick schon nach einer Stunde und zwanzig Minuten erreichten. Eine weitere Stunde später fand Dillon sich in einem kleinen Operationssaal der London Clinic wieder, wo Professor Bellamy die Platzwunde in seiner linken Wange nähte.
     »Haben Sie seit neulich noch irgendwelche Schmerzen?«
     »Ich spüre nicht das geringste«, antwortete Dillon.
     »Das will ich aber verdammt noch mal auch gemeint haben.« Bellamy ließ die Nähnadel in die Schale fallen, die die Kran­ kenschwester ihm hinhielt. »Das war nämlich eine meiner größten Leistungen. Ich habe sogar einen Aufsatz über Ihren Fall geschrieben. Er wurde in Lancet veröffentlicht …«
     »Das ist ja toll«, staunte Dillon. »Dann bin ich ja sozusagen unsterblich geworden.«
     »Seien Sie nicht albern.« Bellamy tupfte die Wundnaht ab und bedeckte sie mit einem breiten Wundpflaster. »Ich flicke Sie zusammen, und dann ziehen Sie los und versuchen, Selbstmord zu begehen.«
     Dillon schwang die Beine von der Operationsliege und griff nach seinem Jackett. »Mir geht es gut. Sie sind wirklich ein medizinisches Genie.«
     »Mit Schmeicheleien kommen Sie bei mir nicht weit. Bezah­ len Sie Ihre Rechnung, und falls Sie

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