Die Hongkong-Papiere
zwei Unterwas
serlampen und ein großes Messer. Das müßte eigentlich ausreichen. Ach ja, und zwei Sterling-Maschinenpistolen mit Schalldämpfer.« Er lächelte. »Um Störenfriede zu verscheu chen.«
Sie verstaute das Notizbuch in ihrer Handtasche. »Gut, kann ich jetzt gehen? Wir haben morgen einen großen Tag.«
»Natürlich.« Sie schlenderten zur Tür. Während sie ins Foyer hinausgingen, sagte er: »Sie haben nicht vor, unterwegs einen kleinen Schlenker nach Stable Mews zu machen?«
»Nein, Dillon, ich möchte lieber meiner Mutter einen Überra schungsbesuch abstatten.«
Fergusons Fahrer lenkte den Daimler an den Bordstein, und der Portier hielt ihnen die Wagentür auf. »Das finde ich wunderschön«, sagte Dillon. »Es beweist eine zärtliche Ader.«
»Geschenkt, Dillon«, sagte sie, stieg ein, und der Daimler fädelte sich in den Verkehr ein.
»Taxi, Sir?« fragte der Portier.
»Nein danke, ich gehe zu Fuß«, erwiderte Dillon, zündete sich eine Zigarette an und spazierte davon.
Das Haus befand sich in einer stillen Seitenstraße nicht weit von Hampstead Heath entfernt. Es war kurz nach halb zehn am nächsten Morgen, als Dillon und Hannah in Fergusons Daimler dort eintrafen. Der Chauffeur parkte den Wagen auf der Straße. Sie gingen durch ein schmales Tor in einer hohen Mauer, durchquerten einen kleinen Vorgarten und gelangten zur Eingangstür eines viktorianischen Landhauses. Es regnete leicht.
»Hier gefällt es mir«, stellte Hannah nach einem Rundblick fest und betätigte die Klingel.
Nach einer Weile wurde die Haustür von einer dunkelhäuti
gen Frau mittleren Alters geöffnet. »Ja, was kann ich für Sie tun?« fragte sie mit westindischem Akzent.
»Wir kommen vom Verteidigungsministerium«, erklärte Hannah. »Ich weiß, daß es noch ziemlich früh am Tag ist, aber wir würden gerne mit Sir Keith sprechen, wenn das möglich ist.«
»Es ist nicht zu früh für ihn.« Die Frau lächelte. »Er arbeitet schon seit einer Stunde im Garten.«
»Bei diesem Regen?« fragte Dillon.
»Es gibt nichts, das ihn davon abhalten könnte, sich um seinen Garten zu kümmern. Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Weg.« Sie führte sie über einen Plattenweg und um eine Ecke in den Hausgarten. »Sir Keith, Sie haben Besuch.«
Sie überließ die Besucher sich selbst, und Hannah und Dillon gingen weiter zu einer kleinen Terrasse, deren Türen offen standen und Zugang zum Haus gestatteten. Auf der anderen Seite einer Rasenfläche entdeckten sie einen kleinen Mann in einem alten Anorak und mit einem Panamahut auf dem Kopf. Er beschnitt gerade einen Rosenstrauch. Er wandte sich zu ihnen um. Seine blauen Augen leuchteten klar in einem sonnengebräunten Gesicht, das immer noch durchaus attraktiv genannt werden konnte.
Er kam auf sie zu. »Guten Morgen. Was kann ich für Sie tun?«
Hannah zeigte dem pensionierten Luftmarschall ihren Dienst ausweis. »Ich bin Detective Chief Inspector Hannah Bernstein. Zur Zeit bin ich Assistentin von Brigadier Charles Ferguson im Verteidigungsministerium.«
»Und mein Name ist Dillon, Sean Dillon.« Der Ire streckte dem älteren Mann die Hand entgegen. »Ich arbeite für densel ben Verein.«
»Ich verstehe.« Der Luftmarschall nickte. »Ich weiß über die Arbeit Brigadier Fergusons Bescheid. Ich war nach meiner Pensionierung fünf Jahre lang im Sicherheitskomitee für die drei Geheimdienste tätig. Kann ich daraus schließen, daß es um eine Sicherheitsangelegenheit geht?«
»So ist es, Sir Keith«, sagte Hannah Bernstein.
»Aber es bezieht sich auf Ereignisse, die lange zurückliegen«, erklärte Dillon ihm. »Und zwar interessieren wir uns für die Zeit, als Sie 1946 mit einer Lysander im Loch Dhu in den schottischen Highlands notlanden mußten.«
Der alte Mann machte aus seiner Verblüffung keinen Hehl. »Das liegt wirklich lange zurück. Kommen Sie lieber ins Haus. Ich bitte Mary, Tee zu bereiten, dann können wir uns darüber unterhalten.« Nach diesen Worten ging er durch die Terrassen tür voraus ins Haus.
»Das ist schon so lange her«, sagte Sir Keith. Seine Haushälte rin brachte den Tee auf einem Tablett herein. »Es geht schon, Mary«, sagte er zu ihr. »Wir schaffen das alleine.«
»Ich schenke ein, wenn Sie gestatten«, sagte Hannah.
»Natürlich, meine Liebe. Was wollen Sie denn genau von mir?«
»Sie haben in der Spezialklinik für Verbrennungen in East Grinstead einen Major lan Campbell
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