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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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und ich ein wenig Freizeit verdient. Wie wäre es mit einem Abstecher zu Mulligan’s auf ein paar Austern und ein Guinness? Schließlich schwimme ich morgen Gott weiß wo herum.«
     »Verdammt noch mal, Dillon, warum eigentlich nicht?« Sie lachte. »Wir haben es uns verdient. Auf zu Austern und Guinness bei Mulligan’s.«

    13

    Der Flug von London-Gatwick verlief verhältnismäßig ruhig bis auf das letzte Stück, als das Wetter sich verschlechterte, die Wolken immer tiefer sackten und es zu regnen begann. Während sie über dem See zum Landeanflug ansetzten, teilte Fliegerhauptmann Lacey über die Bordsprechanlage mit: »Das Hauptquartier hat den Brigadier von unserer Ankunftszeit unterrichtet. Er ist unterwegs, um Sie abzuholen.«
     Sie setzten auf der Landebahn auf, und während sie über die Piste rollten, sahen sie die Citation in einem der Hangars stehen.
     »Was tut die denn hier?« fragte Hannah.
     »Ich würde meinen, sie steht bereit für einen schnellen Start«, sagte Dillon. »Leuchtet mir durchaus ein. Ich würde das gleiche veranlassen.«
     Während er die Tür für sie öffnete, bemerkte Fliegerhaupt­ mann Lacey: »Sie haben Gesellschaft, Chief Inspector.«
     »Das ist das Privatflugzeug von Mr. Carl Morgan, der zur Zeit Loch Dhu Castle bewohnt«, informierte Dillon ihn.
     »Der Polospieler?«
     »Mein Gott, lieber Junge«, sagte Dillon lachend, »das nenne ich eine wirklich treffende Beschreibung.«
     Der Range Rover kurvte über den rissigen Asphalt auf sie zu. Kim steuerte, Ferguson saß neben ihm. Der Wagen hielt an, und der Brigadier stieg aus. »Ist alles wunschgemäß gelaufen?«
     »Es könnte nicht besser sein«, erwiderte Dillon. »Ich habe eine Karte vom See mit der genauen Position. Übrigens, raten Sie mal, wer damals die Lysander gesteuert hat?«
     »Spannen Sie mich nicht auf die Folter.«
     »Luftmarschall Sir Keith Smith«, sagte Hannah.
     Ferguson machte ein überraschtes Gesicht. »Natürlich! Ich habe einfach nicht geschaltet, als Lady Katherine uns seinen Namen nannte. Dabei waren die Informationen eindeutig. Ich meine, 1946 und Geschwaderkommandeur.«
     »Wir müssen das ganze Zeug noch in den Range Rover umladen, Brigadier. Vielleicht könnte Ihr Bursche uns behilf­ lich sein.«
     »Natürlich.« Ferguson nickte Kim zu. Dann holte er einen großen Golfschirm aus dem Range Rover und spannte ihn gegen den Regen auf.
     »Morgans Maschine scheint hier mittlerweile fest stationiert zu sein«, bemerkte Hannah.
     »Ja, das Schwein ist selbst anwesend und beobachtet uns. Ich habe ihren Shogun im Hangar neben der Citation stehen sehen. Wahrscheinlich haben sie im Augenblick ihre Feldstecher auf uns gerichtet.«
     »Dann wollen wir ihnen auch ein hübsches Schauspiel lie­ fern«, sagte Dillon. »Reichen Sie mir mal die beiden SterlingMaschinenpistolen, Fliegerhauptmann.«
     Lacey holte die Waffen aus dem Flugzeug und übergab sie Dillon. Ferguson lächelte. »Eine hübsche Idee. Halten Sie mal bitte meinen Regenschirm fest, Chief Inspector.« Er überprüfte fachmännisch eine der Sterlings und meinte dann: »Schön, gehen wir lieber ein Stück ins Freie, damit sie sehen können, was wir haben.«
     Dillon und er erlaubten sich den Spaß, traten für ein paar Sekunden hinaus in den Regen, hantierten betont auffällig mit den Waffen herum und gingen dann zum Range Rover.
     »Das sollte eigentlich reichen«, sagte Dillon und legte die Maschinenpistolen auf den Rücksitz.
     »Sie beide haben gerade ausgesehen wie zwei Lausbuben, die auf dem Schulhof Räuber und Gendarm spielen«, sagte Hannah.
     »Ach, wenn es doch so wäre, Chief Inspector, aber der Zeit­ punkt rückt unaufhaltsam näher, an dem diese ganze Angele­ genheit todernst wird. Ich habe Morgan gerade sozusagen eine Warnung zukommen lassen, aber wir sollten uns etwas eingehender vergewissern. Machen wir einen kleinen Spazier­ gang.«
     Er schritt direkt auf den Hangar und die Citation zu, und sie gingen mit, wobei alle drei unter dem breiten Golfschirm Schutz suchten. Als sie näher kamen, sahen sie Marco und Morgan an den Shogun gelehnt. Zwei Männer in Fliegerkom­ binationen drückten sich auf der rechten Seite des Flugzeugs herum. Hannah schob ihre rechte Hand in die Handtasche, die an einem Schultergurt bis auf ihren Oberschenkel herunterhing.
     »Das ist nicht nötig, Chief Inspector«, murmelte Ferguson. »Er hat nicht vor, jetzt schon den offenen Krieg zu erklären.« Er erhob die Stimme.

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