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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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gezogen.«
     »Wie tief liegt die Maschine?« fragte Dillon.
     »Etwa dreißig Meter. Das Luftfahrtministerium entschied, es lohne sich nicht, die Kiste zu bergen. Man hätte dazu Spezial­ gerät heranschaffen müssen, und der Krieg war schließlich vorüber. Sie verschrotteten Flugzeuge, also warum soviel Aufwand treiben? Was anderes wäre es gewesen, wenn sich irgend etwas Wertvolles in der Maschine befunden hätte.«
     »Was der Fall war, nur ahnte das niemand«, schaltete Hannah sich ein.
     »Tja, das ist natürlich Ihr Pech.« Er wandte sich an Dillon. »Ich vermute, Sie ziehen eine Art von Bergung in Erwägung?«
     »Ja, ich bin ein ganz guter Taucher. Ich gehe mal runter und schaue mich um, ob ich irgend etwas aufstöbern kann.«
     »Ich würde an Ihrer Stelle nicht zuviel erwarten, jedenfalls nicht nach all den Jahren. Möchten Sie die Karte mitnehmen?«
     »Auf jeden Fall. Ich sorge dafür, daß Sie sie zurückbekom­
    men.«
     Hannah erhob sich. »Wir haben genug von Ihrer Zeit bean­ sprucht«, sagte sie. »Sie waren uns wirklich eine große Hilfe.«
     »Das hoffe ich sehr. Ich bringe Sie hinaus.« Er begleitete sie zur Haustür und öffnete sie. »Verzeihen Sie einem alten Knochen die Unverschämtheit, meine Liebe, aber ich muß sagen, wenn ich Sie so vor mir sehe, daß die Polizei seit meiner
    Zeit erhebliche Fortschritte gemacht hat.«
     Spontan gab sie ihm einen Kuß auf die Wange. »Es war mir eine große Ehre, Sie kennenzulernen.«
     »Viel Glück für Sie beide mit diesem Morgan. Sorgen Sie dafür, daß ihm das Handwerk gelegt wird, Dillon, und richten Sie Ferguson meine herzlichen Grüße aus.«
     »Das werde ich tun«, versprach Dillon.
     »Ach, hören Sie, Dillon?« rief Sir Keith ihnen hinterher, als sie das Gartentor erreicht hatten.
     Sie blieben stehen, wandten sich um. »Ja, was ist?« fragte Dillon.
     »Falls die Koffer wirklich noch da unten sind, dann werden Sie keine zwei Koffer finden, sondern drei. Einer davon gehört mir. Ich erwarte zwar nicht sehr viel nach 47 Jahren, aber ich fände es trotzdem schön, wenn ich ihn zurückbekäme.«
     »Ich werde dafür sorgen«, sagte Dillon und trat auf die Stra­
    ße.
     Sie stiegen in den Daimler, und Hannah sagte: »Ein geradezu überwältigender Mann.«
     »Ja, solche wie ihn gibt es heutzutage nicht mehr«, sagte Dillon. »Was nun?«
     »Zu einem Laden namens Underseas Supplies in Lambeth. Dort habe ich die Ausrüstungsgegenstände bestellt, die Sie haben wollten. Der Inhaber meinte, bis Mittag sei alles kom­ plett. Er möchte, daß Sie die Teile kontrollieren, ehe er sie zum Flughafen transportieren läßt.«
     »Und die beiden Sterlings, die ich haben wollte?«
     »Liegen im Kofferraum. Ich hab’ sie heute morgen, ehe ich Sie abholte, aus der Waffenkammer des Ministeriums besorgt.«
     »Sie sind schon ein tolles Mädchen«, sagte Dillon anerken­
    nend. »Dann mal nichts wie los.«

    Der Laden in Lambeth war vollgestopft mit Tauchgerät aller
    Art. Der Inhaber, ein Mann namens Speke, kümmerte sich persönlich um alles, und Dillon ging mit ihm die Liste durch und begutachtete dabei jedes Teil.
     »Das ist ja eine ungeheure Menge«, stellte Hannah fest. »Brauchen Sie all das wirklich? Ich meine, was ist das denn zum Beispiel?«
     Sie hielt einen gelben Orca-Computer hoch. »Das ist meine Lebensversicherung, liebes Kind«, erklärte Dillon ihr. »Ein Tauchcomputer, der mir verrät, in welcher Tiefe ich mich aufhalte, wie lange ich schon dort bin und wieviel Zeit ich noch zur Verfügung habe. Er warnt mich sogar, wenn ich zu schnell aufsteige.«
     »Ich verstehe.«
     »Ich brauche das Gerät genauso dringend wie dies hier.« Er hob den schweren Tauchanzug aus orangefarbenem und grünem Nylon hoch. »Da unten wird es ziemlich kalt sein und sehr dunkel. Das ist schließlich nicht die Karibik.«
     »Was die Sicht betrifft, Mr. Dillon«, sagte Speke, »so habe ich Ihnen als Lampen zwei von den neuen Halogenleuchten der Royal Navy dazugepackt. Sie sind doppelt so stark wie die herkömmlichen Lampen.«
     »Hervorragend«, sagte Dillon. »Das war’s dann. Schaffen Sie das Zeug so schnell wie möglich nach Gatwick.«
     »Das dauert mindestens zwei Stunden, Sir, wenn nicht sogar drei.«
     »Beeilen Sie sich trotzdem«, sagte Hannah.
     Während sie in den Daimler stiegen, sagte Dillon: »Was meinen Sie, um wieviel Uhr starten wir?«
     »Um drei«, antwortete sie.
     »Gut.« Er ergriff ihre Hand. »Dann haben Sie

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