Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
Vom Netzwerk:
!*
    Er seufzte. »Also gut, was gibt es?«
    *A UDRISS VERFÜGT ÜBER EBENSO VIEL M AGIE WIE DU . E R BESITZT SOGAR EINEN VON EINEM D ÄMON BEWOHNTEN T ALISMAN , DER MEINEM SEHR ÄHNLICH IST .*
    Dem Schrecken des Ostens geronn fast das Blut in den Adern. »Woher weißt du das?«, stieß er gepresst hervor.
    *W EIL ER MIR GERADE EINE B OTSCH AFT GESENDET HAT .*
    Corvis’ Gefährten waren zu Statuen erstarrt, nachdem sie die Miene ihres Anführers registriert hatten. »Corvis«, begann Seilloah, »was ist …?«
    Der Kriegsfürst schüttelte den Kopf. »Wie lautet die Botschaft, Khanda?«
    *S IE LAUTET SO , WIE DU VERMUTLICH BEREITS ARGWÖHNST , OH K NOCHENKOPF , NÄMLI CH DASS A UDRISS SICH MIT DIR TREFFEN WILL . U ND ZWAR ALLEIN .*

16
    Es war nicht unbedingt der schönste Ort, an dem sie jemals übernachtet hatte, nicht einmal, wenn sie unterwegs gewesen war, aber er war einigermaßen annehmbar. Saubere Zimmer, frische Wäsche, kaum Insekten in den Ecken, und das noch recht frische Sägemehl im Gemeinschaftsraum überdeckte die weniger appetitlichen Gerüche der Taverne. Es war die … sechste Taverne, in der sie abgestiegen waren, oder war es sogar schon die siebte? Sie hatte aufgehört mitzuzählen, was zum Teil dem dringenden Bedürfnis ihres »Gefährten« geschuldet war, ständig weiterzuziehen.
    Tyannon ließ sich auf die Strohmatratze sinken und starrte blind auf die gegenüberliegende Wand, während sie versuchte, die vergangenen Tage zu verstehen.
    Sie trug eine neue Bluse und einen neuen Rock, die beide glücklicherweise nicht nach Rauch und dem Blut von Denatheres quälendem Todeskampf stanken. Neben ihr stand ein Teller mit den mittlerweile erkalteten Resten eines Wildeintopfs und auf dem Boden zu ihren Füßen ein Krug Bier. Sie war sauber, sie war satt, und die Kratzer und Schürfwunden, die sie sich in dem Keller zugezogen hatte, waren sorgfältig, ja fast zärtlich versorgt worden. Wären da nicht die Fußfessel um ihren Knöchel und die daran befestigte Kette gewesen, hätte sie sich fast fühlen können, als würde sie ganz einfach nur eine Nacht unterwegs verbringen. So aber war es ihr lediglich erlaubt, sich in dem Raum frei zu bewegen, nicht jedoch, die Schwelle zu übertreten.
    Gut, nicht nur die Fessel hinderte sie, sondern auch der Mann, der gerade dabei war, eine Decke auf den Boden zu legen, weil er erneut darauf bestanden hatte, dass sie in dem einzigen Bett schlief.
    Ohne diese schreckliche Rüstung sah er täuschend normal aus, eigentlich wie ein ganz normaler Mann. In seinem dunklen Haar zeigten sich bereits die ersten, etwas frühen grauen Strähnen, und auf seinem Gesicht sprossen Stoppeln, aus denen möglicherweise ein Vollbart werden würde, wenn er sich nicht rasierte. Einzig seine Augen, unergründlich wie das Meer, deuteten darauf hin, dass er noch etwas mehr war.
    »Keinen Hunger?«, fragte Rebaine und deutete auf den kaum angerührten Teller.
    Er war seltsam besorgt um sie, fast schüchtern, seit er sie entführt hatte. Tyannon war mittlerweile davon überzeugt, dass der Kriegsfürst nicht die geringste Ahnung hatte, was er eigentlich mit ihr anfangen sollte.
    Seine Frage riss sie aus ihren Gedanken, und sie zuckte zusammen. »Nein«, erwiderte sie und blickte den Mann – oder das Monster? – gegenüber von ihr an. »Ich bin noch satt vom Mittagessen.«
    »Du hast das Mittagessen auch kaum angerührt.«
    Tyannon zuckte die Achseln.
    »Wie du willst.« Er seufzte, weniger zornig als vielmehr resigniert. »Ich sorge dafür, dass wir ein üppiges Frühstück bekommen, bevor wir morgen weiterreisen.« Er beobachtete sie, und seine Lippen zuckten gelegentlich, als wollte er noch etwas hinzufügen. Aber was auch immer der Grund war, ihm kam kein einziges Wort über die Lippen.
    *V IELLEICHT VERSUCHT S IE JA , SICH ZU T ODE ZU HUNGERN * , spekulierte Khanda. *D AMIT WÜRDE SIE DIR EINEN G EFALLEN TUN , WIE DU WEISST .*
    Corvis ignorierte ihn. Wieder einmal.
    »Also gut«, begann er die Litanei, die zu ihrem Schlaflied geworden war, seit sie Denathere verlassen hatten. »Kein Lärm. Keine Hilferufe und keine heimlichen Nachrichten. Jeder, den du auf dich aufmerksam machst …«
    »Ja, ich weiß!« Tyannon ballte die Fäuste. »Du musst jeden umbringen, den ich auf mich aufmerksam mache! Jeder, dem klar wird, wer du bist, oder der bemerkt, dass ich nicht freiwillig bei dir bin, ist eine Bedrohung! Nein, ich will nicht, dass noch jemand getötet wird! Wie oft, verdammt noch mal, muss

Weitere Kostenlose Bücher