Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell

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Kreatur ungeduldig, »was geschehen wird, wenn Audriss erfährt, dass er das Falsche getötet, es sogar gegessen hat?«
    »Er hat keine Angst, nein, nicht vor Audriss, nicht vor einem Menschen.« Die Stimme des zweiten Kobolds klang mürrisch.
    »Er wird es zu Audriss bringen, ja, und es herausfinden. Wenn es nicht dasjenige ist, nein, können er und er es essen.«
    »Abgemacht.«
    Der erste Kobold schlurfte weiter ins Licht und bot Corvis so einen unerwünschten Blick auf seinen deformierten Körper. Die Gliedmaßen waren nicht nur in die falsche Richtung gebogen, sondern in alle möglichen Richtungen gleichzeitig. Selbst mit der Hilfe seines Nachtsicht-Zaubers konnte Corvis von dem Gesicht der Kreatur nur die beiden glühenden, wilden Augen und das klaffende, mit spitzen Zähnen gespickte Maul erkennen.
    »Er wird es mitnehmen zu Audriss, ja, um mit ihm zu sprechen. Es wird mitkommen, ja, folgen.« Die Augen glühten. »Er überlegt, versteht es? Weiß es, dass es nicht versuchen soll zu fliehen, nein, oder zu schlagen und zu verletzen? Weiß es, überlegt er, was er tun wird, wenn es das versucht?«
    » Es hat eine ziemlich gute Vorstellung davon«, erwiderte Corvis trocken. »Das hier hat mit Kobolden zusammengearbeitet.«
    »Gut. Dann wird es ruhig folgen, ja, friedlich.« Der Kobold drehte sich um, was einen grotesken Anblick bot, und bewegte sich in seinem seltsamen Gang zurück in die Schatten, ohne sich auch nur davon zu überzeugen, ob Corvis ihm folgte. Der tat genau das, blieb der Kreatur auf den Fersen und ging hinter ihr über einen unsichtbaren Pfad durch die hohen Gräser und zwischen den Bäumen hindurch.
    Als sie schließlich ihr Ziel erreichten, musste Corvis zugeben, dass er allein von dem Prunk des Ortes beeindruckt war. Auf einer weiten, flachen Anhöhe war ein pavillongroßes Zelt aus schwarzem Segeltuch aufgebaut, das von Stahlstangen zusammengehalten wurde. Ein schwarzes Banner mit silbernem Saum zeigte eine smaragdgrüne Schlange, die sich angriffslustig erhoben hatte. Die Fahne flatterte knatternd an der Stange in der Mitte. Aus einer schmalen Röhre, offenbar einem transportablen Kamin, kräuselte sich eine dünne Rauchfahne. Der Boden um Audriss’ mobiles Hauptquartier lag unter einer dicken, niedrigen Nebeldecke, vermutlich das Ergebnis der nächtlichen Kondensierung des Taus auf dem umliegenden Gras. Es verlieh der ganzen Szenerie eine gespenstische, unwirkliche Aura.
    Das Einzige, was in diesem Bild fehlte, war eine Einheit grimmiger, schwarz gekleideter Wachsoldaten, die normalerweise zu einer solchen Szenerie gehört hätte. Offenbar hielt Audriss überraschenderweise sein Versprechen, Corvis freies Geleit auf neutralem Boden zu gewähren, oder aber er war so selbstbewusst, dass er zusätzlichen Schutz nicht für notwendig hielt.
    *E IN AUSGESPROCHEN GEMÜTLICHER O RT *, merkte Khanda an.
    »Ich bin ja so froh, dass es dir gefällt.«
    *W A S NICHT HEISSEN SOLL , DASS EIN SC HÖNES F EUERCHEN DIE GANZE S A CHE NICHT VERBESSERN WÜRDE …* Der Dämon machte eine kurze Pause. *S EI BLOSS VORSICHTIG . E R HAT SEINEN D ÄMON BEI SICH .*
    »Ich auch.«
    Der Kobold blieb stehen und warf einen ungeduldigen Blick über die Schulter, sofern man die Bewegung so interpretieren konnte, während Corvis die Szenerie betrachtete. »In diesem verdammten Zelt hätte eine kleine Armee Platz«, murmelte er.
    *H ÄTTE SIE , JA , TUT SIE ABER NICHT .*
    »Bist du dir sicher?«
    *N EIN , C ORVIS . I CH H ABE ZUFÄLLIG DIE DREIHUNDERT S OLDATEN ÜB ERSEHEN , DIE SICH UM DIE Z ELTSTANGE SCH AREN . J A , ICH BIN MIR VERDAMMT SICHER !*
    »Entschuldigung.«
    »Er überlegt, was es da tut«, grollte der Kobold. »Er denkt, dass es sich beeilen sollte, ja, weitergehen.«
    »Eine Minute!«, fuhr der Kriegsfürst die Kreatur an. Er wollte sich nicht hetzen lassen. Dann fuhr er ruhiger fort: »Also, was kannst du mir darüber sagen, wer sich in dem Zelt befindet?«
    *Z UNÄCHST EINMAL A UDRISS . J EDENFALLS NEHM E ICH AN , DASS ES SICH UM IHN H ANDELT . E R IST JEMAND , DEN ICH NICHT ÜB ERPRÜFEN KANN , WEIL ER ABGESCHIRMT IST . O DER HAST DU IN LE TZTER Z EIT ETWA NOCH EINEN DÄMONENSC HWINGENDEN , WELTEROBERNDEN W AHNSINNIGEN GEÄRGERT ?*
    »Nein«, entgegnete Corvis säuerlich. »Ich habe mir gedacht, es wäre besser, klein anzufangen und sich langsam zu steigern. Was ist mit dem Dämon? Kannst du mir etwas über ihn sagen?«
    *H M , MAL SEHEN . E R IST STARK , WENN AUCH NICHT STÄRKER ALS ICH , ABER WER IST DA