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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Wendung, gelinde gesagt. Was bei allen Göttern konnte ihre Gegner auf die Idee gebracht haben, dass Rebaine hinter all dem steckte?
    Andererseits hatte er klare Instruktionen bekommen, unter welchen Umständen es ihm erlaubt war, die erforderlichen Mittel in Anspruch zu nehmen, um mit seinem Herrn und Meister in Kontakt zu treten. So unvorhergesehen und bizarr diese Entwicklung auch sein mochte, sie erfüllte nicht ganz die Bedingungen eines Notfalls oder einer unmittelbaren Bedrohung.
    »General?«, fragte der Mann, der die Fahne trug, ruhig. »Worüber haben die da eben geredet, Sir? Was hat es mit diesem Corvis Rebaine auf sich?«
    Valescienn schüttelte den Kopf. »Kein Grund zur Sorge, Soldat. Ich habe keine Ahnung, was für Kräuter die hinter diesen Mauern so rauchen, aber es spielt auch keine große Rolle. Sie erwarten von uns, dass wir den Schwanz einziehen und weglaufen oder zumindest hilflos nach irgendeinem Zauber fahnden.
    Sorge dafür, dass es sich herumspricht. Ich will weder Lärm hören noch irgendwelche Vorbereitungen sehen, trotzdem werden wir im Morgengrauen angreifen.«
    »Das ist ja fantastisch!«, rief Davro, noch bevor sich die Zeltplane hinter ihm geschlossen hatte. »Was machen wir jetzt?«
    Der Wind, der draußen toste, war zwar kalt, aber noch nicht machtvoll genug, um zu heulen. Dennoch kroch eine eisige Kälte durch das Zelt und schien sich beiläufig nach einer Stelle umzusehen, wo sie sich einnisten konnte.
    »Als Erstes«, erwiderte Losalis und sah ihn von dem wackligen, mit zahlreichen Berichten übersäten Tisch aus an, »solltest du dich ducken. Dieses Zelt wird uns kaum vor der Witterung schützen, wenn du es mit deinem Hauer einreißt.«
    »Hauer?«, protestierte der Oger, beugte sich jedoch wie befohlen nach vorn, bis er die Ecke erreicht hatte, in welcher er zuvor etliche Kissen aufgetürmt hatte. Sein Auge schimmerte wütend. »Das ist ein Horn, Losalis. Erkennst du dieses große, runde Ding darunter? Das ist mein Kopf. Mein Kopf, aus dem dieses Horn wächst. Siehst du weiterhin diese Öffnung hier in meinem Kopf, in der sich all diese Zähne befinden? Das nennt man Mund; es ist mein Mund, aus dem ein Horn herausragen würde, wenn es ein Hauer wäre, den man übrigens Stoßzahn nennt!«
    »Entschuldige, Davro. Wenn du lange genug die Klappe halten würdest, damit ich Gelegenheit hätte, etwas anderes als deinen Mund zu sehen, wäre ich vielleicht nicht so verwirrt gewesen.«
    Seilloah schnaubte erstickt, und nur der bissige Blick des Ogers verhinderte, dass sie schallend herauslachte.
    »Ja?«, erkundigte sich Davro eisig. »Wolltest du etwas?«
    »Aber Davro!«, erwiderte die Hexe mit gespielter Jovialität. »Glaubst du wirklich, dass ich jemals so weit sinken würde, dich unter diesen Umständen auch noch zu verspotten?«
    »Und was für Umstände sollen das sein? Die Tatsache, dass wir beide wach sind und atmen?«
    »Besteht vielleicht die Möglichkeit«, unterbrach Losalis die Streithähne nachdrücklich, »dass wir irgendwann dazu kommen, die bevorstehende Schlacht zu besprechen?«
    Als hätte das Zelt nur auf dieses Stichwort gewartet, glitt die Klappe zurück, und Teagan und Ellowaine traten ein, gefolgt von einem anderen Mann, der fast so groß war wie Losalis.
    »Wenn ich recht verstanden habe, wolltest du uns sehen«, erklärte der bärtige Krieger, ließ sich auf einen Stuhl sinken und legte eine Hand auf den Tisch vor sich. Die andere platzierte er mit gespreizten Fingern etwas dramatisch auf seinem Brustpanzer. »Wohlan denn, hier sind wir, General; wir melden uns zur Stelle und sind bereit, unsere Pflicht zu erfüllen.«
    »Spar dir den großen Auftritt, Teagan«, fuhr seine weibliche Gefährtin ihn an. »Lass uns hören, was er zu sagen hat, damit wir bald in unsere Zelte zurückkehren können, an unsere eigenen Feuer. Hier draußen ist es so kalt wie in Chalsenes Arsch!«
    Der letzte Mann, der eingetreten war, hieß Ulfgai. Der Barbarenkrieger aus den eisigen Ländern weit im Süden war einst Losalis’ Stellvertreter gewesen und hatte jetzt den Befehl über die alte Kompanie des Generals übernommen. Er war das eisige Gegenteil seines früheren Befehlshabers: fahl, fast schon so hellhäutig wie ein Albino. Seine Haut war teigig, die Farbe seines Haars und seines Bartes lag irgendwo zwischen blond und weiß, und seine Augen waren hellblau wie Polareis. Im Gegensatz zu den anderen schien ihm die Kälte im Zelt nicht das Geringste auszumachen. Er hatte sogar

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