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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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ergangen.«
    »Audriss, mit allem gebotenen Respekt, das heißt mit gar keinem … Könnten wir bitte diese Albernheiten auslassen?« Die Stimme des Kriegsfürsten klang kräftig und fest, weit mehr, als sie es eigentlich hätte tun sollen. Keine Schwäche! »Wir wissen beide, dass mein Zustand Euch nicht sonderlich überraschen kann, da Ihr selbst es wart, der ihn verursacht hat.«
    »Ich?« Die flache schwarze Steinmaske neigte sich ein wenig, als der Mann, der sie trug, seinen Gegenspieler betrachtete. »Ach, zum Teufel damit. Zu welchem Schluss Ihr auch immer gekommen seid, denkt ruhig, was Ihr wollt. Es kümmert mich nicht.« Die Bahnen seines Umhangs schienen hinter ihm zu schweben, wie geisterhafte Fahnen, die Mithraems Nebeltentakel nachahmten, als er sich jetzt seinem Gefangenen näherte. »Wisst Ihr überhaupt, warum Ihr hier seid?«
    »Aber sicher.«
    »Und warum?«
    Corvis verzog die blutigen Lippen zu einem Grinsen. »Weil ich im Augenblick nicht die Kraft habe wegzulaufen, zum Teufel.«
    Der steinerne Helm neigte sich noch ein Stück. »Versucht Ihr etwa witzig zu sein, Rebaine?«
    »Was soll ich dagegen tun? Ich bin einfach zu lange mit Khanda zusammen. Übrigens, wo wir gerade davon sprechen, was macht Ihr eigentlich hier? Nach allem, was ich während meines Aufenthalts im Verlies Eures Herzogs aufgeschnappt habe, dachte ich eigentlich, Ihr wärt noch dabei, Pelapheron zu erobern.«
    Trotz der Maske spürte Corvis, wie sich die Miene des Mannes verfinsterte. »Allerdings, ich muss zugeben, dass Ihr in diesem Fall gewonnen habt. Sehr nett. Eure Armee hat mich in Pelapheron mehr Männer gekostet, als ich während meines gesamten Feldzuges verloren habe.«
    »Also, warum seid Ihr nicht vor Ort?«
    »Weil Pelapheron die Mühe nicht wert ist. Sicher, ich hätte die Stadt am nächsten Tag ohne allzu große Schwierigkeiten einnehmen können. Die Verteidiger waren ausgeblutet und von Mithraems Endloser Legion demoralisiert. Und Eure zusammengewürfelte kleine Armee hätte sich meinen Soldaten auch nicht mehr entgegengestellt, das versichere ich Euch. Aber es hätte mich noch mehr Männer gekostet, und ich glaube, ich habe auch so schon genug verloren. Also sind wir einfach weitergezogen.«
    Der Schmerz in Corvis’ Gesicht konnte nicht verhindern, dass ihm vor Verblüffung der Kiefer herunterklappte. »Ihr lasst einen feindlichen Stützpunkt hinter Euch zurück? Intakt? Offenbar kämpfe ich gegen einen Vollidioten!«
    »Schwerlich.« Mit gespielter Beiläufigkeit trat die Schlange an den Tisch, zog den nächstbesten Stuhl heran und setzte sich. »Ich würde Euch wirklich gerne einen Stuhl anbieten«, sagte Audriss großzügig, »aber es ist so mühsam, die Blutflecken aus dem Polster zu entfernen. Ich bin sicher, dass Ihr das verstehen werdet.«
    »Gewiss.« Er presste die Antwort zwischen den Zähnen heraus.
    »Ich bin wirklich sehr froh, Rebaine. Pelapheron stellt keine Gefahr für mich dar, die Streitkräfte sind zerschmettert und in Auflösung begriffen. Die Bewohner haben eine Menge zu tun, auch ohne dass sie mir zusetzen. Vorausgesetzt, dass sie nicht zu sehr damit beschäftigt sind, meinen Abzug zu feiern, müssen sie die Stadt neu aufbauen, und zudem haben wir tiefsten Winter. Auch jetzt schon herrscht dort ein Mangel an Nahrung und anderem Proviant. Nein, mein Freund, ich habe nichts hinter mir zurückgelassen, was eine echte Bedrohung für mich darstellen würde.«
    Er sprach es zwar nicht aus, aber Corvis war sich ziemlich sicher, dass Audriss die Armee des Schreckens des Ostens ebenfalls einbezog.
    »Es wird allmählich spät, und ich bin momentan wirklich schlecht gelaunt, wenn ich nicht ausreichend Schlaf bekomme. Warum kommt Ihr nicht einfach zum Punkt?«
    Die Schlange legte die Fingerspitzen aneinander, und der zinnerne Ring mit dem grünen Stein blitzte im Licht der Fackeln auf. »Solche Kühnheit, Rebaine. Wir wissen beide, dass Ihr es nur unter Aufbietung all Eurer Kräfte geschafft habt, nicht umzufallen. Warum also sollte ich Euch nicht einfach dort stehen lassen, bis Ihr zusammenbrecht?«
    »Weil Ihr andere Vergnügungen habt, denen Ihr nachgehen könnt. Ihr habt gewiss nicht Eure Zeit und viel Mühe verschwendet und mich hierhergeholt, um mich dann leiden zu sehen. Das hättet Ihr im Verlies einfacher haben können.«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon Ihr sprecht«, erwiderte Audriss tonlos. Es war ihm ganz offensichtlich gleichgültig, ob der Gefangene ihm glaubte. »Aber

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