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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Ihr habt recht. Ihr seid jetzt aus demselben Grund hier wie beim ersten Mal.«
    Corvis zwang sich zu einem Grinsen. »Ihr bietet mir schon wieder eine Partnerschaft an?«
    »Nicht direkt.« Audriss seufzte. »Alles wäre viel einfacher gewesen, wenn Ihr damals zugestimmt hättet. Aber mittlerweile brauche ich Euch nicht mehr. Alles, was ich von Euch will, ist Selakrians Zauberbuch.«
    »Das wolltet Ihr beim ersten Mal auch. Wie kommt Ihr darauf, dass ich meine Meinung geändert haben könnte?«
    »Weil, mein lieber Schrecken des Ostens, ich hier Dinge mit Euch anstellen kann, die Eure Erfahrungen der letzten Wochen im Vergleich dazu als Vergnügen erscheinen lassen. Ich habe wahrlich einzigartige Werkzeuge und Techniken zur Verfügung. Ich darf Euch versichern, und das sage ich in aller Bescheidenheit, dass ich von Euch bekommen werde, was ich will. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Damit beeindruckt Ihr mich nicht.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.« Der Kriegsfürst schnippte mit seinen schwarz behandschuhten Fingern, und zwei schwer bewaffnete Soldaten tauchten im Zelteingang auf. »Führt unseren Gast an einen sicheren Ort. Ich möchte ihm für den Rest der Nacht Zeit zum Nachdenken geben.« Audriss sah Corvis in die Augen. »Rebaine, eins müsst Ihr begreifen. Ich würde nichts lieber tun, als dafür zu sorgen, dass Ihr Eure letzten Tage in Qualen verbringt. Ihr habt mir große Probleme bereitet, und die Vorstellung, mich dafür nun revanchieren zu können, ist überaus verlockend. Aber ich will dieses Buch noch dringender als Euer Blut. Ihr kennt die Macht, die ich zur Verfügung habe.« Er ballte die linke Hand zur Faust und streckte sie nachdrücklich aus. Corvis’ Blick wurde beinahe unwillkürlich von dem Smaragdring angezogen. »Überwindet eure Tollkühnheit und bedenkt, was ich, was wir Euch antun können.«
    Corvis schüttelte sich gegen seinen Willen.
    Die Schlange nickte. »Gut. Ich erwarte morgen früh eine Antwort. Versucht einigermaßen gut zu schlafen, ja?«
    »Corvis!«
    Er kämpfte sich durch ein Meer von Träumen nach oben, wehrte sich gegen Strömungen, die ihn wieder in die Tiefe des Schlafes zurückzerren wollten, in die Welt des Geistes, in die das Licht nicht gelangte und wo der ständige Schmerz nur eine verblassende Erinnerung vergangenen Lebens war.
    »Corvis!«
    »Nein«, murmelte er mit geschwollenen Lippen. »Lass mich in Ruhe.«
    »Corvis, wach auf!«
    Kapierten sie es denn nicht? Er wollte nicht aufwachen! Seine Versunkenheit in die Träume war alles, was ihm geblieben war, war sein letzter Zufluchtsort vor den quälenden Wunden, die, falls er seinem Peiniger glauben konnte, nur ein Vorspiel für noch weit schlimmere Dinge waren.
    Außerdem hatte ihm die Schlange Ruhe bis zum nächsten Morgen versprochen. Obwohl das dicke Segeltuch des Zeltes keinerlei Fenster aufwies, war es dünn genug, um den Unterschied zwischen Nacht und Tag erkennen zu können.
    Ein Zelt. Der Teil von Corvis, der bereits aufgewacht war, höhnte verächtlich. Was für eine demütigende Vorstellung: der Gedanke, dass er so zerbrochen und geschlagen war, dass Audriss ein Zelt, vor dem nur zwei Wachen postiert waren, für ausreichend hielt, den Schrecken des Ostens festzuhalten.
    Ebenso demütigend war, dass Audriss vollkommen recht hatte. Die Wunden wollten immer noch nicht verheilen. Die Hämatome wurden immer dunkler, statt zu verblassen. Die gebrochenen Knochen waren durch die ständige Bewegung gereizt und rieben permanent aneinander, während sie sich in ihm bewegten. Auch sie heilten nicht.
    Er fragte sich ernsthaft, ob er im Sterben lag. Und schließlich überlegte er, ob es nicht sogar das Beste wäre.
    Und dann kam diese Stimme, die durch die dicke Schicht von Schlaf an ihm zerrte, in den er sich vorsätzlich versenkt hatte. Er versuchte sie zu verscheuchen wie eine lästige Fliege, aber der Schmerz, der ihm durch den Arm schoss, machte ihn wacher als das ständige Drängen des unsichtbaren Fremden.
    »Corvis! Gottverdammt, wach endlich auf!«
    »Ich bin wach!«, fauchte er schließlich und beugte sich über seinen verletzten Arm. Er biss die Zähne zusammen, um nicht vor Schmerz zu schreien, als der Laut aus seiner Kehle drang.
    »Bei allen Göttern, du siehst schrecklich aus! Was haben sie dir nur angetan?«
    »Was sie mir angetan haben?«, grollte er verbittert, während er sich bemühte, in dem dunklen Zelt etwas zu erkennen. »Wo bist du? Wer bist du? Was zum Teufel willst du von

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