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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Hustenanfall zu ersticken. Das seltsame Wesen, das ihn gerettet hatte und zurzeit über den Kadavern von zwei sehr toten Wachsoldaten stand, warf ihm einen finsteren Blick zu und bewachte dann wieder den Gang, falls weitere Unterbrechungen drohten.
    Corvis fuhr mit dem Blick über die schwere Tür, an der er lehnte: dicke Eiche, mit drei Eisenbändern beschlagen und von einem schweren schwarzen Schloss gesichert. Er schüttelte den Kopf und richtete sich schmerzhaft wieder auf. »He, du da! Wie auch immer du heißt!«
    Die Kreatur fuhr herum und presste wütend die Lippen zusammen. »Rebaine, wenn du die gesamte Schlosswache alarmieren willst, ist das deine Angelegenheit. Ich kann jederzeit zu Nebel werden. Allerdings glaube ich nicht, dass du die Konsequenzen sonderlich schätzen würdest.«
    »Entschuldigung. Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass du dich unter der Tür hindurchnebelst und mir mein Zeug holst?«
    »Nicht die geringste. Weder der Kholben Shiar noch dein Dämon würde die Verwandlung mitmachen.«
    »Aha. Gut, kannst du dich dann bitte um die Tür kümmern?«
    Die Kreatur trat unmittelbar unter dem Siegel gegen die Tür, und zwar in etwa so kräftig wie ein aufgebrachtes Rhinozeros. Holz zitterte, Eisen verbog sich, und die Tür hörte schlicht und einfach auf, eine Tür zu sein.
    »Also gut«, sagte Corvis leise, nachdem der Staub sich gelegt hatte. »Das war jedenfalls ziemlich … energisch. Aber«, er hustete erneut, verursacht durch die Staubpartikel in der Luft, »warst du nicht derjenige von uns beiden, der unbedingt wollte, dass wir etwas leiser sein sollten?«
    »Wie hätte ich mich dann bitte um die Tür kümmern sollen?«
    »Also …«
    »Genau. Dürfte ich bescheiden vorschlagen, dass du jetzt tust, was du hier tun wolltest, damit wir endlich verschwinden können?«
    Corvis humpelte in den Lagerraum. Sein ganzer Körper zitterte vor Schmerz, obwohl er nur die Füße heben musste, um über die Trümmer hinwegzusteigen.
    Der Raum war relativ aufgeräumt, obwohl bei der Zerstörung der Tür einige Gegenstände aus den Regalen gefallen waren. Kisten, Kartons, Waffen, Schriftrollen, Bücher und andere merkwürdige Dinge lagen in den Regalen und in den Schränken, aber Corvis’ suchender Blick richtete sich unfehlbar auf Spalter. Obwohl die Waffe die Form eines Zweihand-Langschwertes angenommen hatte, war sie allein durch die Form ihres Griffs und die nadelfeinen Gravuren auf der Klinge unverwechselbar. Noch während der übel zugerichtete Kriegsfürst die Hand nach dem Kholben Shiar ausstreckte, packte eine andere Hand mit eisenhartem Griff sein Gelenk.
    »Du vergibst mir sicher meine Paranoia, aber ich muss darauf bestehen, die Waffe einstweilen an mich zu nehmen. Ich möchte nicht, dass du in deinem derzeitigen Zustand auf irgendwelche unseligen Ideen kommst.«
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Corvis trocken. »Das wäre sicher nicht sonderlich gut.«
    Trotzdem faszinierte es ihn, zu sehen, dass Spalter seine Form nicht änderte, als sein Begleiter die Waffe aus dem Regal nahm, in dem sie lag. Ein Kholben Shiar wandelte stets seine Form, um sich seinem Träger anzupassen.
    Es sei denn natürlich, der Träger besaß keine Seele, die der Kholben Shiar lesen konnte.
    *C ORVIS ! W ILLST DU DEN GANZEN T AG HIER SINNLOS HERUMSTEHEN , ODER KÖNNEN WIR JETZT ENDLI CH VERSCHWINDEN ?*
    Also gut, wo war ich noch? Ah, da. Sein Blick fiel auf ein paar winzige Kettenglieder, die aus einer Kiste in einer entlegenen Ecke lugten. Er schlurfte hin und ignorierte den schlimmer werdenden Schmerz, als er den Deckel mühsam öffnete. Die Rippen auf der einen Seite bohrten sich voller Freude in seine Innereien. Der Anhänger lag auf einem Haufen von Knochen und schwarzem Stahl, den Corvis in den letzten Monaten wirklich zu verabscheuen gelernt hatte. Er nahm die Kette und brach im nächsten Moment mit einem erstickten Schluchzen in der Ecke des Raumes zusammen.
    *D EIN Z USTAND IST WIRKLICH NI CHT SONDERLICH GUT , HAB ICH RECHT ?*
    »Wie schön, dass dir das auffällt«, keuchte der Schrecken des Ostens, während er nach Luft rang.
    *I CH VERSUCHE IMMER , FREUNDLI CH ZU SEIN . Ü BRIGENS , DIR IST SCHON KLAR , DASS DEIN S PIESSGESELL E DA DRÜBEN EIN …*
    »Ja, ich weiß.« Corvis benutzte die Wand als Stütze und stemmte sich mühsam hoch. »Wir sollten uns beeilen«, sagte er zu der Gestalt, die in der Tür wartete. »Ich glaube kaum, dass unser Glück noch allzu lange vorhalten wird.«
    »Du kannst

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