Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
Vom Netzwerk:
einem aufgewühlten, tödlichen Meer.
    Davro kniete sich hin und wischte Blut und Hautfetzen mit Schnee von seiner Klinge. Corvis schüttelte Spalter nur zweimal und beobachtete mit morbider Faszination, wie Blut und Fleischstücke von der Klinge glitten und vor seinen Füßen landeten.
    »Also, Davro«, erklärte der Kriegsfürst, »ich muss schon sagen …«
    Er bemerkte den Schock auf dem Gesicht des Ogers und hörte Khandas Ausruf: *P ASS AUF !* , und trotzdem war er nicht schnell genug.
    Er versuchte sich zu ducken, woraufhin das schwere Schwert bloß seinen Helm streifte, statt die schwächere Rüstung an seinem Hals zu durchtrennen. Helle Lichter flammten vor seinen Augen auf, und die Welt schien unter ihm zu bersten. Er hörte ein Klappern und registrierte benommen, dass ihm Spalter schon wieder aus der Hand gefallen sein musste. Er taumelte, ihm war schwindlig, und er blinzelte. Corvis machte zwei Schritte zurück, dann noch einen und landete mit dem Hintern im Schnee, während er blicklos geradeaus starrte. In seiner Benommenheit konnte er die Bedeutung des weißen Umhangs und der weißen Kapuze nicht ganz ermessen, die sein Angreifer trug, bis er ein Dutzend ähnlich gekleideter Männer sah, die sich vom Boden erhoben, über den sie bäuchlings gekrochen waren.
    Noch während die Oger voranstürmten, einen Schlachtruf an Chalsene, den Bringer der Finsternis, auf den Lippen, um ihren gestürzten Anführer zu schützen, griffen die Männer sie an und stießen ihrerseits Schlachtrufe aus. Der Atem der Kämpfenden bildete Wolken in der Luft. Es war purer Selbstmord, elf Menschen gegen vier wütende Oger, aber sie konnten die Oger lange genug aufhalten, damit der zwölfte Mann die Aufgabe zu Ende führen konnte, die er begonnen hatte. Corvis vermochte die Lethargie und Verwirrung nicht abzuschütteln, welche die Kopfverletzung verursacht hatte, und sah durch die Augenhöhlen seines Helms zu, wie sich ihm der Tod mit einem Breitschwert in der Hand näherte.
    In diesem Moment zuckte etwas an ihm vorbei, ein undeutlicher Nebel aus einem Kettenpanzer, Leder und blondem Haar. Der Angreifer blieb wie angewurzelt stehen, als sich ihm ein Wirbelwind aus messerscharfem Stahl in den scheinbar unausweichlichen Weg stellte. Faustäxte, eine glänzender und sauberer als die andere, woben ein kompliziertes Muster in die Luft, eine sich ständig bewegende und unüberwindliche Mauer. Das Breitschwert war nicht als Verteidigungswaffe gedacht, und der Mann parierte die Hiebe verzweifelt, während Ellowaine ihn langsam, aber sicher von dem hilflosen Schrecken des Ostens wegdrängte. In der Luft war das ständige Klappern von Metall auf Metall zu hören, und die Geräusche folgten so schnell aufeinander, dass es klang, als würde es Stahl schneien. Jedes Mal, wenn das Schwert eine der Faustäxte abfing, war die andere bereits in Bewegung und suchte eine Lücke in seiner Abwehr, machte sich diesen winzigen Moment der Verzögerung zunutze.
    Dann gab es einen Augenblick, wo sie beide eine Lücke fanden und das Klirren mit einem überraschenden, dumpfen Schlag endete.
    Ellowaine kam zu dem Schluss, dass die Oger die Situation ausgezeichnet im Griff hatten, denn bereits mehr als die Hälfte der getarnten Krieger waren tot, und wischte ihre Waffen an dem Umhang ihres Gegners sauber. Dann schritt sie durch den Schnee zu Corvis, der endlich seine Benommenheit abgeschüttelt hatte, obwohl er nun höllische Kopfschmerzen hatte. Er blickte dankbar auf, als die dünne Söldnerin sich vor ihn hockte und sorgfältig den Helm untersuchte, um herauszufinden, ob er unbeschädigt war und sie ihn sicher abnehmen konnte.
    »Danke«, sagte Corvis aufrichtig und sah ihr ins Gesicht. »Ich …«
    »Teagan ist tot«, berichtete sie nüchtern. Ihre Stimme zitterte kurz vor Trauer, obwohl sie sich ansonsten nichts anmerken ließ. »Ein Pfeil. Er hatte nicht einmal die Chance, sich zu wehren.«
    Corvis schloss respektvoll einen Moment die Augen. Der Mann mochte eine Plage gewesen sein, aber er war einer seiner besten Feldkommandeure gewesen. »Das tut mir leid. Ich weiß, dass ihr euch angefreundet hattet.«
    Offenbar war Ellowaine überzeugt, dass sie den Helm sicher entfernen konnte, und löste jetzt den Riemen unter dem Kinn. Sie blickte hoch, als Davro und die anderen Oger auftauchten.
    »Kann ich helfen?«, erkundigte sich Davro.
    »Verstehst du etwas von medizinischer Versorgung auf dem Schlachtfeld?«, fragte sie.
    »Ich …«
    »An

Weitere Kostenlose Bücher