Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
Vom Netzwerk:
da sollte seine Aufgabe erfüllen.« Er deutete auf eine riesige verschneite Konifere, deren tief hängende Zweige so dünn waren, dass sie vermutlich nicht einmal eine fette Taube getragen hätten, geschweige denn ein Trio ungeschickter Kletterer.
    Natürlich hatte Corvis auch dafür eine Lösung. Er hievte sie mithilfe von Khandas Magie auf die höheren, dickeren Äste, wo Ellowaine und Seilloah schon bald saßen und verzweifelt den Stamm umklammerten.
    »Was hältst du davon, Khanda?« Corvis stand auf einem großen Ast und spähte mit zusammengekniffenen Augen über den blutbefleckten Schnee und die dicht bevölkerten Zinnen hinweg auf die fernen Straßen von Mecepheum. »Der Weg ist zwar nicht ganz frei, aber es ist in Sichtweite. Schaffst du das?«
    *W ÄRST DU ALLEIN , WÄRE DAS KEIN P ROBLEM . A BER MIT DEINEN BEIDEN A NHÄNGSELN … J A , ICH S CHAFFE ES , ABER ICH WERDE HINTERHER NICHT MEHR SONDE RLICH HILFREICH SEIN . E S WÄRE ALSO NÜTZLICH , WENN A UF DER ANDEREN S EITE EIN KLEIN ER I MBISS AUF MICH WARTEN WÜRDE .*
    »Keine Chance. Wir sind nicht hier, um die Bevölkerung zu ermorden. Außerdem würde es zu viel Aufmerksamkeit erregen.«
    *S C HÖN , WIE DU WILLST , ABER WENN DU IN EINE K LE MME GERÄTST , AUS DER ICH DICH NIC HT BEFREIEN KANN , WEIL ICH ZU ERSCHÖPF T BIN , IST DAS DEIN B EGRÄBNIS .*
    »Weißt du, im Angesicht der Gefahr kannst du ganz schön lästig sein.«
    *E S LIEGT A N DER S ACHE MIT DER U NSTERBLICHKEIT . M AN BETRACHTET AUF EINMA L ALLES ANDERE EIN BISSCHEN BLASIERT . * Für einen Moment herrschte Pause. *S AG , WILLST DU SIE EIGENTLICH VORHER IN DAS EINW EIHEN , WAS DU VORHAST ?*
    Corvis konzentrierte sich erneut, und dann überkam sie ein Gefühl, als würden sie stürzen, und zwar ungeheuer schnell. Die Welt um sie herum verschwamm, und im nächsten Moment standen sie im Eingang einer dunklen, schmutzigen Gasse, die von Mecepheums größtem Boulevard abging.
    »Nein«, antwortete Corvis. »Dann haben sie nicht so viel Zeit, sich darüber Sorgen zu machen.« Als er die verblüfften Gesichter seiner Gefährtinnen bemerkte, unterdrückte er ein Grinsen und marschierte los.
    Selbst hier, weit weg von den Mauern, war zu merken, dass Mecepheum belagert wurde. Auf den Straßen herrschte rege Betriebsamkeit, und die Rufe der Verkäufer und das alles durchdringende Summen der Gespräche waren entschlossen klingenden Stimmen gewichen, ebenso geschrienen Befehlen und Hilferufen. Der Geruch nach Marktplatz, dieser seltsame, aber überall gleiche Geruch von Körpern, Fleisch, Gemüse und Farben fehlte, oder er wurde überlagert von dem Gestank nach Schweiß, Stahl und Leder. Die meisten Bürger hasteten hin und her, trugen Wassereimer, Verbandsmaterial und Pfeile für die Soldaten auf den Wällen. Der Schnee, der draußen vor den Mauern mehrere Zentimeter hoch gelegen hatte, war auf den Straßen innerhalb der Stadt nicht mehr vorhanden. Er war von den eilenden Schritten der Menschen zu Matsch zertrampelt worden. Gelegentlich tauchte ein Kobold auf, scheinbar aus festem Stein, schoss aus einem dunklen Gang hervor und zerrte irgendeinen unaufmerksamen Soldaten oder Bürger weg.
    Corvis, Seilloah und Ellowaine blieben in diesem Durcheinander unbemerkt.
    »Myl…, ich wollte sagen Cerris!«, zischte Ellowaine und stieß ihm den Ellbogen in die Seite, um seine Aufmerksamkeit zu erregen, die ausschließlich auf die Menge um sie herum gerichtet war. »Du hast uns immer noch nicht gesagt, wohin wir gehen. Was wir vorhaben. Oder wonach wir suchen.« Sie wartete neugierig, und Seilloah, die hinter ihnen ging, beschleunigte ihre Schritte, damit auch sie die Antwort hören konnte.
    »Du hast recht«, stimmte Corvis ihr zu. »Das habe ich nicht.«
    Seilloah schnaubte kurz, und Ellowaines Gesicht nahm die Färbung einer Aubergine an.
    »Ladys, hört mir zu.« Corvis zerrte sie unter eine kleine Markise, die vor einem nahe gelegenen Geschäft hing. Seine Stimme übertönte den Tumult, obwohl er leise sprach. »Audriss hat einen Dämon, erinnert ihr euch noch? Ich glaube nicht, dass Pekatherosh Gedanken lesen kann, Khanda kann es jedenfalls nicht. Aber ich weiß es nicht genau. Khanda kann mich warnen, wenn ich auf irgendeine Weise magisch abgetastet oder angegriffen werde, ihr beide dagegen habt einen solchen Schutz nicht. Wenn ich euch jetzt sage, was ich weiß, und er uns sieht, bevor wir ihn sehen, könnte er vorgewarnt sein. Vertraut mir, wenn ich euch verrate, dass es sich um etwas handelt, von

Weitere Kostenlose Bücher