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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Gegenstand oder irgendetwas sonst von ihnen besitzt, was den Fokus auf sie richtet. Oder vielleicht …«
    Er erstarrte, denn etwas verschlug ihm den Atem.
    »Oh ja«, stieß Audriss dann hervor, und Corvis hätte schwören können, dass dem Mann die Hände zitterten. »Bei allen Göttern.« Langsam hob die Schlange den Kopf. »Ich verlasse euch jetzt«, verkündete sie.
    Ein gleißend heller Blitz flammte auf, ein ohrenbetäubender Donnerschlag ertönte, und das Dach des Gebäudes explodierte in Tausende kleiner Stücke, die auf die von Panik erfüllten Menschen draußen auf den Straßen herunterregneten.
    »Ich glaube, ich werde euch letztlich doch alle töten«, teilte er dem entsetzten Konzil mit, während er sich langsam in die Luft erhob. »Aber falls euch das ein Trost ist, ihr sterbt nicht alleine.« Er schwebte nun fast zehn Meter über ihnen und drehte sich so, dass er auf Corvis hinabblicken konnte. »Genieß die Inszenierung, Rebaine. Immerhin habe ich vom Besten gelernt. Wenn all das hier vorbei ist, wird mein Name auch dann noch eine Legende sein, wenn die Götter bereits im Nebel des Vergessens versunken sind! Niemand wird es nach dem heutigen Tag noch wagen, sich mir entgegenzustellen!«
    Dann, als würde er auf festem Stein gehen, schritt Audriss durch die Luft über Mecepheum, während er das Buch mit den Zaubersprüchen und die Schriftrolle mit dem Schlüssel offen vor sich schweben ließ. Er stimmte eine wohlklingende Beschwörung an, die trotz der großen Entfernung selbst jene hören konnten, die in dem Saal zurückgeblieben waren.
    Corvis stürmte durch den Raum, sprang auf den Tisch und stieß sich ab. Mit beiden Händen packte er den Rand der Mauer, die einst die Decke gehalten hatte. Dann zog er sich hoch und konnte sehen, wie sein Feind über die Stadt glitt. Unter ihm brachen die Menschen willkürlich auf dem Boden zusammen, während ihre Köpfe platzten. Entweder erlaubte Audriss seinen Dämonen, zu fressen, so viel sie wollten, oder aber …
    »Er sammelt Macht für etwas«, sagte Rheah, die scheinbar mühelos neben ihm schwebte. »Was auch immer dieser Mistkerl wirken will, es wird ein gigantischer Zauber werden.«
    »Tatsächlich?«, murmelte Corvis.
    »Ich kann uns wahrscheinlich davor bewahren, dass unsere Seelen gefressen werden, falls er mich nicht überrascht. Wir müssen ihn aufhalten, Rebaine.«
    »Zu diesem Schluss bin ich offen gestanden bereits selbst gekommen. Falls du eine Idee hast, wie ich das bewerkstelligen soll, wäre ich entzückt, sie zu hören.«
    Rheah blieb stumm.
    Das Kratzen von Möbeln war zu hören, als mehrere schwere Stühle auf den Tisch gestellt wurden, dann schoben Seilloah, Ellowaine, Nathaniel Espa und Salia Mavere die Köpfe über die Mauer, um hilflos und fasziniert zuzusehen, wie Audriss seinen Bann wirkte, unverletzlich und unangreifbar.
    »Also«, meinte Corvis im Plauderton, ohne seinen Blick auch nur eine Sekunde von seinem Feind zu nehmen, »wo ist der echte Schlüssel?«
    »Wie bitte?«
    »Komm schon, Rheah. Ich bin kein Vollidiot. Nach all der Mühe, die du dir neulich gemacht hast, um mir deine kleine Überraschung zu bereiten, soll ich jetzt glauben, dass du heute überrumpelt worden bist?«
    »Verzeihung«, warf Ellowaine ein. »Aber wovon zum Teufel redet ihr?«
    »Rheah hat den Schlüssel zu diesem Buch durch ihre eigenen Nachforschungen zusammengestellt. Danach hat sie eine Fälschung angefertigt, nur für den Fall, dass die Schlange oder der Schrecken des Ostens ihn in die Hände bekämen.« Seine Stimme klang durchaus selbstironisch.
    »Ich bin beeindruckt, Rebaine«, erwiderte die Zauberin schlicht.
    »Wie schmeichelhaft. Also, wann fällt der Bann in sich zusammen?«
    Die Zauberin runzelte die Stirn. »Ich wünschte, das wüsste ich. Die Fälschung musste überzeugend sein, Rebaine. Sie musste dich täuschen, ebenso Audriss, Seilloah und sogar deinen Dämon. Deshalb ist sie dem echten Schlüssel nicht unähnlich. Allein die Aussprache unterscheidet sich an einigen Punkten ein bisschen.«
    »Wollt Ihr mir damit sagen«, fiel Seilloah mit schriller Stimme ein, »dass Ihr soeben Audriss die mächtigsten Zaubersprüche der Welt ausgehändigt habt, zusammen mit einem Schlüssel, der möglicherweise dazu führt, dass sie versagen?«
    »Entspann dich, Hexe. Du solltest wissen, dass sich die meisten Zaubersprüche schlicht auflösen, wenn sie fehlschlagen. Nur ein paar ganz besondere Typen gehen wirklich daneben …«
    In diesem Moment blieb

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