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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Pferd scheint jedenfalls ganz glücklich damit zu sein.«
    »Das würde nichts nützen. Die Kinder haben Finger. Und sie können klettern.«
    »Stimmt. Ich …«
    »Lilander!«, rief Corvis plötzlich.
    Tatsächlich, der Junge trottete ein paar Meter entfernt müde durch den Garten, der ihn von seinen Eltern trennte. Sein Vater begann zu grinsen, aber der Ausdruck verschwand sofort wieder, als er das schmutzige, tränenüberströmte Gesicht seines Sohnes bemerkte.
    »Lilander?«, fragte nun auch Tyannon besorgt. »Mein Kleiner, geht es dir gut?«
    »Wo ist deine Schwester?«, mischte Corvis sich ein. Sein Herz schlug heftig.
    »Ein böser Mann!« Der Junge schniefte, und seine Unterlippe zitterte. »Er hat Mellorin mitgenommen.«
    Seine Miene ließ keinen Zweifel daran, dass die Geschichte nicht der Fantasie eines Kindes entsprungen war.
    »Corvis!«, stieß Tyannon keuchend hervor.
    »Nimm Lilander mit rein und bleib mit ihm drinnen!«
    »Aber …«
    »Einer von uns muss bei ihm sein, Tyannon.«
    Sie nickte, während sie gegen ihre Tränen ankämpfte. Sie beugte sich nicht so sehr den Worten ihres Mannes als vielmehr seinem Tonfall. Furcht schwang in seiner Stimme mit, natürlich, aber auch Wut; eine langsam anschwellende, glühende Wut, die sie an ihm schon seit Jahren nicht mehr erlebt hatte.
    Corvis rannte durch den Garten und hielt nur kurz inne, um einen Spaten mit einem langen Stiel zu ergreifen, der an einem Pfosten lehnte. Er hob ihn kurz hoch, als wollte er seine Balance prüfen, dann war er verschwunden. Seine langen Beine trugen ihn so schnell davon, dass Tyannon nicht einmal Zeit hatte zu blinzeln.
    »Mami?« Tyannon senkte den Kopf, als es hartnäckig an ihrem Hosenbein zupfte, und blickte in die ernsten Augen ihres sechsjährigen Sohnes. »Mami, kommt Mellorin wieder zurück?«
    »Ja, mein Schatz.« Sie nahm den Jungen in die Arme, drückte ihn an ihre Brust und blickte ihn sanft an. »Ja, Mellorin wird nichts geschehen.«
    Ich weiß es nicht! Sie hätte es am liebsten herausgeschrien, ihm entgegen, in den Himmel, in die Antlitze der Götter. Sie könnte tot sein oder noch Schlimmeres! Ich weiß nicht, ob sie jemals zurückkommt! Ich weiß es einfach nicht!
    Und das gilt sowohl für sie als auch für ihren Vater.
    Tyannon drückte Lilander fest an sich, damit er ihre Tränen nicht sehen konnte.
    Sie war schon eine ganze Weile wieder bei Bewusstsein. Aber das Gefühl von Orientierungslosigkeit, der plötzliche Schwindel und der hämmernde Schmerz in ihrem Schädel verhinderten, dass sie einen klaren Gedanken fassen oder auch nur herausfinden konnte, wo sie war.
    Sie blinzelte und versuchte etwas zu erkennen; auf der einen Seite ihres Gesichts befand sich eine klebrige Substanz. Sie fühlte die Haarsträhnen auf ihrer Wange, die offenbar wegen eben dieser Substanz an ihrer Haut klebten, eine Substanz, die unmöglich ihr eigenes Blut sein konnte.
    Sie atmete tief durch, einmal, zweimal, dreimal, und der Schmerz ließ etwas nach. Das gedämpfte Summen um sie herum wurde deutlicher, wurde erst zu Stimmen, dann zu Worten.
    »… ein verdammter Idiot!« war das Erste, was sie verstand. »Ein absoluter, unbestreitbarer, die Götter seien meine Zeugen, Vollidiot!«
    »So eine große Sache ist das jetzt auch wieder nicht«, protestierte eine zweite Stimme. »Was ist dein Problem?«
    »Was mein Problem ist? Sind dir die Augen genauso abhandengekommen wie dein Verstand? Sie ist mein gottverdammtes Problem!«
    Mellorin war sich vollkommen darüber im Klaren, wer mit sie gemeint war.
    »Niemand darf erfahren, dass wir hier sind!«, fuhr die erste Stimme fort. Offenbar setzte der Sprecher zu einem längeren Wutausbruch an. »Und da gehst du Depp einfach hin und schnappst dir eine von ihnen! Es wird nur ein paar Stunden dauern, bis jemand sie vermisst und nach ihr sucht! Du …«
    »Ach, halt die Klappe, Brend! Sei einfach still! Das ist kein großes Ding! Sie werden sich denken, dass ein wildes Tier das Mädchen erwischt hat. Außerdem sind wir längst weg, bevor sie anfangen zu suchen. Wir waren hier ohnehin fertig.«
    »Soll das heißen, du hast vor, sie mitzunehmen?«, wollte der andere Mann, vermutlich der namens Brend, wissen.
    »Nein. Wir verunstalten sie ein bisschen, damit es aussieht, als hätten die Wölfe oder irgendwelche anderen wilden Tiere sie erwischt, und lassen sie liegen.«
    Sollte einer der Männer gehört haben, wie sie keuchte, hatte er das Geräusch vermutlich dem Wind oder irgendwelchen Tieren

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