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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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vollkommen ohne Wirkung.
    »Wenn das ganze Königreich überflutet würde, Nathaniel«, fuhr Lorum etwas ruhiger fort, »würden sie uns eher alle ersaufen lassen, als auch nur einen Mundvoll von ihrem Stolz herunterzuschlucken.«
    Nathaniel konnte nur nicken. »Das stimmt. Aber wenn Euer Gnaden sich erinnern, hat es nach dem Krieg fast drei Jahre gedauert, bis Ihr den Gilden ihre vollen Machtbefugnisse zurückgegeben habt.«
    »Das war dringend notwendig für den Wiederaufbau, Nathaniel. Sie wollten nicht kooperieren.«
    »Gewiss, ich stimme Euch zu, dass es Eure einzige Chance war. Aber damit habt Ihr Euch nur wenige Freunde in den Gilden gemacht, und sie werden es sich sehr gut überlegen, ob sie Euch dieselbe Gelegenheit – so werden sie es nennen – noch einmal bieten.«
    »Verflucht! Verflucht noch mal! Es wird kein Königreich mehr geben, in dem sie ihre ›Machtbefugnisse‹ ausüben können, wenn wir nicht sofort etwas unternehmen!«
    »Ich schlage vor, wir nehmen uns diese verdammten Armeen einfach.«
    Lorum und Nathaniel drehten sich beide zu dem Sprecher um, der bisher so beharrlich geschwiegen hatte, dass sie seine Anwesenheit beinahe vergessen hatten. Seine Miene war wie üblich finster.
    »Sollen sie ruhig jammern, so viel sie wollen, aber wenn Ihr die meisten ihrer Männer überzeugen könnt, für Euch zu kämpfen, können sie nicht das Geringste dagegen unternehmen.«
    Der junge Mann war dünn und drahtig und strotzte nur so von kaum gebändigter Energie. Sein kurzes Haar war von demselben Braun wie seine Augen, und sein Gesicht schien unfähig zu lächeln. Er war schwarz gekleidet, und seine Garderobe wirkte noch düsterer als Lorums formelle Gewänder, doch anders als dieser trug er nie etwas anderes. Den Wappenrock zierte ein wahrhaftig merkwürdiges, abstraktes Symbol, das an einen Fisch erinnerte, rot auf ozeanblauem Grund.
    Es war kein sonderlich beeindruckendes Symbol, aber Braetlyn war eine Küstengegend und hatte sich aus bescheidenen Anfängen zu einer wohlhabenden Fischergemeinde entwickelt. Und dieser junge Mann, gerade mal Anfang zwanzig, war Baron von Braetlyn. Sein Name war Jassion, und es hieß, er habe nicht mehr gelacht, seit Lorums Offiziere ihn als stummes, zitterndes Kind aus der Grube der Leichen in Denatheres Halle der Zusammenkunft gezogen hatten.
    Selbst als er zum Mann geworden war, blieb er entschlossen, wütend und kalt. Er war kein grausamer Lord und herrschte nicht willkürlicher als irgendein anderer Adliger, aber auch wenn er seine Untertanen und Gefährten nicht schlecht behandelte, lag keinerlei Freundlichkeit in dem, was er tat. Für Jassion gab es nur drei Arten von Lebewesen auf der Welt: diejenigen, die nützlich waren und mit denen man kooperieren musste, diejenigen, die nutzlos waren und die man ignorieren konnte, es sei denn, sein Amt befahl ihm etwas anderes, und diejenigen, die gefährlich waren und getötet werden mussten.
    Lorum, Nathaniel und die anderen ertrugen ihn, weil er ein gnadenloser Kämpfer und ein sehr geschickter Taktiker war und weil es außerdem sein Rang verlangte. Jassion wiederum hatte sie, jedenfalls soweit sie das sagen konnten, freundlicherweise in die Kategorie »nützlich« eingeordnet. Das war zwar nicht der Beginn einer langen Freundschaft, aber zumindest eine gut funktionierende Allianz.
    »Mylord«, begann Nathaniel und versuchte so taktvoll wie möglich zu klingen, »ich bin nicht davon überzeugt, dass diese Option im Augenblick die beste …«
    »Schon gut, Espa. Ihr seid auch nicht derjenige, den ich überzeugen muss.«
    Die wütenden Blicke zweier Augenpaare, das eines entschlossenen und das eines resignierten Mannes, richteten sich auf den Regenten. Lorum seufzte.
    »Gentlemen, der Feind steht da draußen, Ihr erinnert Euch? Nicht hier, in diesen Mauern. Und das schließt Euch beide ein, verstanden?«
    »Der Feind«, konterte Jassion, »ist jeder, der Euch davon abhält, Euer Königreich zu verteidigen und Audriss seinen verfluchten Kopf abzuschlagen! Und wenn es die Gilden sind, die dem im Weg stehen, dann solltet Ihr besser der Meinung sein, Ihr beherbergt tatsächlich einen Feind in diesen Mauern!«
    Der alte Ritter trat neben Lorum und schüttelte traurig den Kopf. »Mylord, wenn wir versuchen würden, die Soldaten der Gilden gewaltsam auf unsere Seite zu ziehen, könnte Audriss genauso gut nach Hause gehen. Dann müsste er gar nicht mehr gegen uns kämpfen, denn ich bezweifle, dass noch genug von Mecepheum übrig

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