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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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unauffällig ist das denn?«
    »Hey!«, protestierte Davro.
    »Aber …«
    »Wenn wir durch irgendwelche Städte oder Ortschaften kommen, lasse ich ihn draußen warten, einverstanden?«
    Corvis seufzte. »Wie du willst.«
    Seilloah grinste boshaft. »Das ist der Plan.«
    Corvis brummte etwas Unverständliches vor sich hin, während er sich in den Sattel von Rascal schwang, und die Tiere setzten sich in Bewegung. Davro marschierte neben ihnen. Obwohl Rascal die merkwürdige Kreatur neben sich im Auge behielt, protestierte sein Pferd nicht.
    »Ich nehme an, wir bringen das lieber hinter uns«, murrte Corvis schließlich. »Wie heißt er?«
    »Rover.«
    Corvis verstummte.
    Sie zogen tatsächlich einige erstaunte Blicke von anderen Reisenden auf sich und waren gezwungen, einen Bogen um eine Handvoll kleinerer Ortschaften zu schlagen, durch die sie ansonsten hindurchgeritten wären, aber alles in allem verlief ihre Reise ereignislos.
    Davro blieb mürrisch, Corvis abwartend und Seilloah amüsierte sich königlich über die beiden. Die Sonne zog ihre Bahn über ihren Köpfen, und sie ließen Meile um Meile hinter sich. Die sommerliche Hitze wurde stärker und drückender, und ihnen war klar, dass es noch schlimmer werden würde. Je weiter sie nach Nordwesten kamen, desto schwüler wurde die Luft, bald war sie beinahe klebrig. Es war fast so, bemerkte Corvis irgendwann, als würden sie sich durch eine dünne Schicht von Gelee bewegen. Die hohe Luftfeuchtigkeit verwandelte den Straßenstaub in Schlamm, der gierig an Rascals Hufen und Davros Füßen saugte. Wegen der Hitze, der Feuchtigkeit und dem widrigen Terrain kamen sie nur sehr mühsam und langsam voran.
    Es war etwa Mittag, die Sonne brannte von einem Himmel herab, der ebenso feucht zu sein schien wie die Luft, als endlich ein paar knorrige und verkrüppelte Bäume am Horizont auftauchten.
    »Die Straße endet etwa hundert Meter vor uns«, erklärte Davro. Ihm schien die Umgebung nichts auszumachen, während sie seinen Gefährten förmlich die Kraft auszusaugen schien. »Dort biegen wir nach Norden ab und folgen dem Ufer des Sumpfes.«
    »Wundervoll«, knurrte Corvis, der sich mit der nassen Hand immer wieder über die schweißbedeckte Stirn fuhr, freilich vergeblich. »Sag mir eins, Davro: Wer hatte die brillante Idee, dass dein Clan in einem Sumpf leben sollte?«
    »Wir sind ein Stamm, kein Clan«, erwiderte Davro hochmütig.
    »Oh, entschuldige vielmals, verdammt!«
    »Die Hitze macht uns nicht viel aus. Wir leben hier, weil es kein anderer tut.«
    »Ich dachte immer, die meisten Oger würden liebend gerne gegen alles kämpfen, was ihnen vor die Nase kommt«, erwiderte Seilloah scharf. Selbst die Hexe litt unter der Feuchtigkeit des nahen Sumpfes.
    »Wir lieben es, zu kämpfen«, gab Davro zurück. Offenbar hatte er vergessen, dass er sich von diesem »wir« seit etwa zwei Jahrzehnten distanzierte. »Aber wir wollen es zu unseren Bedingungen und in der Heimat unserer Feinde und nicht andersherum.«
    Corvis seufzte. »Wohin gehen wir eigentlich genau? Das letzte Mal ist dein Volk zu mir gekommen, weißt du noch? Ich habe zwar Karten studiert, war aber selbst noch nie hier.«
    »Wie ich bereits sagte, wir folgen dem Rand des Sumpfes nach Norden, etwa ein Dutzend Meilen, bis er sich nach Westen wendet. Das Gebiet meines Stammes beginnt ein paar Meilen nördlich von … Warum starrst du mich so an?«
    »Wir folgen dem Sumpf, bis er sich nach Westen wendet?«, fragte Seilloah mit erstickter Stimme.
    »Ja, warum?«
    »Davro«, erklärte Corvis beinahe flehentlich, fast schon jammernd, »dieser Sumpf erstreckt sich noch fünfzig Meilen geradeaus, bevor er seine Richtung ändert! Bei unserem Tempo bedeutet das, dass wir noch vier oder fünf Tage in dieser gottverdammten Hitze weiterreiten müssen!«
    »Eher sechs Tage«, erwiderte der Oger gleichgültig. »Vergesst nicht, dass wir danach noch zwölf Meilen weiter müssen.«
    »Versuchst du uns umzubringen?«
    »Ihr wolltet hierher kommen!«, fuhr Davro ihn an. »Jetzt müsst ihr auch die Konsequenzen tragen.«
    Corvis seufzte und warf Seilloah einen entschuldigenden Blick zu, den sie finster erwiderte. »Also gut«, erwiderte er resigniert. »Bringen wir dieses Elend hinter uns.«
    »Einen Moment noch«, erklärte Davro, dessen Schadenfreude nicht zu überhören war. »Mir ist gerade etwas eingefallen.«
    »Arhylla steh uns allen bei«, murmelte Seilloah.
    »Nicht uns allen, Seilloah. Nur ihm.«
    Corvis zog argwöhnisch die

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