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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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ihre Schwerter.
    »Mit Soldaten«, erwiderte Corvis schlicht. »Mit Spalter. Und mit einem Dämon, der, soweit ich weiß, bisher noch nie die Seele eines Ogers gekostet hat und der sich möglicherweise über diese unverhoffte Gelegenheit außerordentlich freuen würde.«
    *E IGENTLICH SCHMECKEN SIE ZI EMLICH RANZIG . I CH …*
    »Oder«, fuhr Corvis fort, »du schwörst, das zu tun, was du mir bereits zugesichert hast, und kannst weiterhin so viele Kämpfe genießen, wie du dir nur wünschen kannst.«
    Gundrek starrte ihn scheinbar endlos lange an. Auf dem Hof herrschte absolute Stille, unterbrochen nur vom gelegentlichen Wimmern eines Gefangenen. Bis schließlich …
    »Also gut.« Zuerst senkte Gundrek, dann die anderen Oger und schließlich auch Davro den Kopf. »Kvirrik thenn, Chalsene voro …«
    »In menschlicher Sprache, wenn es dir nichts ausmacht«, unterbrach Corvis ihn.
    Gundreks Miene verfinsterte sich so sehr, dass es ein Wunder war, dass sein Horn sich nicht über sein Auge senkte, aber er nickte. »Schön. Bezeuge unseren Eid, Chalsene, genannt Bringer der Finsternis. Ich, Gundrek, gelobe hiermit, dass ich und mein Stamm den Befehlen unseres Generals, Corvis Rebaine, für die Dauer des Krieges befolgen werden. Und zwar so weit«, setzte er wutschnaubend hinzu, »wie man es von jedem Soldaten erwarten sollte.«
    »Das genügt«, meinte Corvis. Er drehte sich um und ließ seinen kalten Blick über den Hof gleiten.
    Es geht nicht an, dass sich Gerüchte über Ungehorsam unter den Soldaten verbreiten … Er wusste wirklich nicht, ob es sein eigener Gedanke gewesen war oder der von Khanda.
    »Töte sie.«
    Gundreks mürrische Miene verwandelte sich in ein boshaftes Grinsen. Die Entsetzensschreie und das feuchte Klatschen, wenn Stahl sich in menschliches Fleisch bohrte, übertönten die knallenden Schritte von Corvis, als er sich entfernte.
    Davro und Seilloah stocherten zerstreut und angewidert in den zu kurz gekochten Fleischstücken herum, die ihre Gastgeber ihnen serviert hatten. Es muss ein Reptil sein, dachte Seilloah, vermutlich ein Alligator, vielleicht aber auch eine große Schlange. Sie hätte im wahrsten Sinne des Wortes für etwas Geschmackvolles einen Mord begangen, aber wenn man bei den Ogern zum Essen eingeladen war, aß man, was sie erlegt hatten.
    Das war die oberste Regel ihrer Gesellschaft. Chalsene gab all jenen, die stark genug waren, um zu nehmen. Seine Nahrung selbst anzubauen oder gar zu züchten, statt sie zu erjagen oder in einer Schlacht zu erbeuten, war eine Beleidigung. Deshalb waren die Oger ein so kriegerisches Volk, selbst wenn ihre Zahl abnahm und das Glück sie verlassen hatte. Aus diesem Grund durfte Davro auch unter keinen Umständen zulassen, dass seine Brüder erfuhren, was aus ihm geworden war. Sein jetziges Leben war mehr als die Verletzung einer Tradition, es war Blasphemie.
    Das ungleiche Paar zuckte zusammen, und die Mahlzeit war vergessen, als die schwere Holztür sich öffnete. Corvis Rebaine stand in der Öffnung, und die flackernden Feuer der Gemeinschaft loderten hinter ihm, als wäre er gerade der Hölle entstiegen. Einen Augenblick lang schienen die vergangenen siebzehn Jahre wie weggewischt, nichts als Staub im Wind der Erinnerung. Schwarz gekleidet, eisengepanzert und mit Stacheln aus glänzenden Knochen bewehrt, wies dieser Mann keinerlei Ähnlichkeit mehr mit der Person auf, mit der sie die letzten Tage gereist waren. An dem Hünen vor ihnen konnte unmöglich auch nur im Entferntesten etwas Menschliches sein.
    Dann trat er in die nach Maßstäben der Oger kleine Hütte, riss sich den mit Eisenbändern befestigten Knochenhelm vom Kopf und schleuderte ihn in die nächste Ecke, wo er krachend landete. »Befreit mich von dieser Monstrosität, bevor ich geröstet bin.«
    Seilloah trat augenblicklich vor, zuckte jedoch vor dem stechenden Gestank zurück, den die Rüstung ausstrahlte und der die Hütte durchsetzte. Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie konnte ein Würgen kaum unterdrücken.
    »Bei allen Göttern, Corvis!«
    Er starrte sie finster an. Das Haar klebte ihm schweißnass und schmutzverkrustet auf der Stirn. »Wage es ja nicht, dich bei mir zu beschweren! Es war seine geniale Idee, dieses Ding in dem höllischen Sumpf sechs Tage lang ununterbrochen zu tragen!«
    Davro zuckte unbeeindruckt die Achseln.
    »Deine Zauber haben ein bisschen geholfen«, fuhr Corvis fort. »Vielleicht haben sie mich sogar am Leben erhalten, angesichts all der

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