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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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kommt’s.«
    »Der Häuptling ging wohl davon aus, dass ich aus der Versenkung aufgetaucht bin, um das Königreich zu übernehmen«, gestand Corvis. »Erst soll Audriss den Ortschaften richtig zusetzen, dann tauche ich auf und reiße alles an mich, solange sie noch schwach sind und sich von dem Krieg erholen.«
    »Und?«, erkundigte sich Seilloah.
    Corvis atmete langsam aus. »Ich habe den Ogern mehr oder weniger ein Viertel aller von uns eroberten Gebiete versprochen.«
    Seilloah und Davro starrten ihn an, als wüchse ihm ein Horn auf der Stirn. Der Mund des Ogers bewegte sich, ohne dass ihm ein Wort über die Lippen kam, und Seilloah klappte die Kinnlade herunter.
    »Du hast was getan?«, quiekte sie schließlich.
    »Ich habe ihnen versprochen …«
    »Ich habe gehört, was du ihnen versprochen hast! Wie konntest du nur? »
    »Ehrlich gesagt war es bemerkenswert einfach.«
    »Hast du eigentlich eine Ahnung«, fragte Davro ihn, »was sie mit dir machen werden, wenn sie herausfinden, dass du sie belogen hast?«
    »Ich habe sie nicht belogen. Ich habe vor, ihnen tatsächlich ein Viertel all der Gebiete zu überlassen, die ich erobere.«
    »Aber du willst doch gar nichts erobern!«
    »Hm. Dann dürfte es wohl nicht allzu lange dauern, die Beute aufzuteilen, nicht wahr?«
    »Wir sind tot«, erklärte Davro nachdrücklich.
    »Hört zu!«, fuhr Corvis sie scharf an. »Es ist ja nicht so, als hätten sie keinen Vorteil bei der Sache. Während des Krieges werden sie zweifellos reichlich Gelegenheit haben, zu rauben und zu plündern, sie werden bestimmt nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. Ich werde es einfach nur … Ich weiß nicht, ich werde es vermutlich etwas beschönigen und ihnen sagen, dass wir nicht genügend Männer haben, um weiterzumachen, sobald Audriss besiegt ist. Oder ich verschwinde auf mysteriöse Art und Weise oder wiege sie in dem Glauben, dass ich tot bin.«
    »Dabei kann ich dir gern helfen«, erwiderte Davro mürrisch. »Ich kann es sogar sehr überzeugend aussehen lassen.«
    »Jedenfalls werden wir damit schon klarkommen. Im Moment geht es nur darum, dass wir die Oger auf unserer Seite haben, denn sie sind extrem wichtig für uns. Und sie werden ihren Nutzen bei der Sache haben, auch ohne Imphallion zu erobern, also ist am Ende jeder glücklich.«
    »Warum nicht?« Seilloah klang nachdenklich.
    »Was?«, wollte Davro wissen.
    »Ja genau«, meinte Corvis. »Was?«
    »Warum sollten wir Imphallion nicht erobern?« Sie machte eine Pause. »Wie ich sehe, bin ich jetzt diejenige, die blöde angeglotzt wird.«
    »Seilloah, wovon zum Teufel redest du?«
    »Corvis, wenn das hier funktioniert, wird Audriss entweder tot oder zumindest besiegt sein. Ein Großteil von Imphallion hat dann keinen Herrscher. Die meisten Armeen werden sich zerstreuen, wenn sie nicht ohnehin stark dezimiert sind. Sofern du den Feldzug ordentlich planst, kannst du in diese Lücke treten und ohne weitere Konflikte die Kontrolle übernehmen.«
    »Seilloah hat nicht ganz unrecht«, räumte Davro ein. »Ich bin zwar nicht sicher, ob mir die Idee gefällt, dass du wieder die Zügel in der Hand hältst, aber vom rein taktischen Standpunkt aus betrachtet, ist es die ideale Gelegenheit. Eine bessere jedenfalls, als du sie vor zwanzig Jahren gehabt hast.«
    Corvis schüttelte den Kopf. »Hör zu, das will ich nicht mehr. Ich …«
    Seilloahs Miene verhärtete sich. »Corvis, tu einfach so, als würden wir uns zum ersten Mal treffen, wie damals. Sag mir, warum ich einem Mann mit Knochen auf seiner Rüstung helfen sollte, das Königreich zu erobern.«
    Corvis versteifte sich, und als er antwortete, klang seine Stimme sehr entschieden. »Weil wir in einer Welt leben, die stagniert. Der sogenannte Regent ist nur eine Marionette, ein Pseudokönig, den die Gilden auf dem Thron dulden, weil Imphallion offiziell nach wie vor eine konstitutionelle Monarchie ist. Ohne Erlaubnis der Gilden kann der Regent nicht das Geringste tun, und sie erteilen sie ihm nur, wenn es gut für ihr Geschäft ist. Sie sind Kaufleute, keine Anführer, und sie haben nicht die leiseste Ahnung, wie man regieren muss. Imphallion hat seit mehr Generationen, als ich zählen kann, nichts mehr hervorgebracht, und ein Königreich, das nicht wächst, liegt im Sterben.«
    Corvis öffnete unvermittelt die Augen und errötete unter den ungläubigen Blicken seiner Gefährten.
    »Sicher«, sagte Davro mit schneidender Stimme. »Klar, dass du das selbst nicht mehr glaubst. Davon bin

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