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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Flüssigkeit, die ich in den letzten Tagen verloren habe. Aber sie haben es mir kein bisschen angenehmer gemacht.«
    »Das rieche ich«, erwiderte sie angewidert. »Wie konntest du da drin auch nur atmen?«
    »Sehr, sehr vorsichtig. Würdest du mir jetzt endlich helfen?«
    Zu zweit gelang es ihnen, Corvis die Rüstung abzunehmen, obwohl es schneller gegangen wäre, hätte Seilloah beide Hände benutzt, statt sich mit einer Mund und Nase zuzuhalten. Zu guter Letzt lag ein Haufen schwarzes Eisen und Knochen in der Ecke neben dem Helm.
    »Sei vorsichtig mit den Stacheln«, ermahnte Seilloah ihn besorgt, als ein Schulterpanzer eine Furche über die Holzwand zog. »Vergiss nicht, dass die Hütte nur geliehen ist.«
    »Von mir aus.« Stöhnend ließ sich Corvis auf eine der Strohmatratzen fallen, die ihnen die Oger zum Schlafen überlassen hatten. Ihm fehlte sogar die Energie, die Unterkleidung auszuziehen.
    »Ich habe zwei Vorschläge, Corvis.«
    »Die da wären?«
    »Der erste: Nimm ein Bad. Der zweite: Verbrenn dieses stinkende Zeug hier.«
    »Aber bitte möglichst weit weg vom Dorf«, meinte Davro. »Ich habe dich nicht hierhergeführt, damit du meinen Stamm vergiftest.«
    »Du bist wirklich zum Schreien komisch, Davro.«
    »Das hat mir schon mal jemand gesagt. Also gut, wie ist es gelaufen? Wir haben immerhin drei Stunden gewartet.«
    »Also in …« Corvis richtete sich auf und stöhnte schwach. »Sie haben eingewilligt, zu uns zu stoßen. Sie brauchen Zeit, um ihre Krieger zusammenzurufen und die nötigen Vorbereitungen zu treffen, aber sobald unsere Armee marschbereit ist, schließen sie sich uns an.«
    »Ich gratuliere«, antwortete Seilloah.
    »Ich ebenfalls«, erklärte Davro sachlich.
    »Wie hast du sie überzeugen können?«, fragte die dunkelhaarige Frau.
    »Oh, das ist ganz einfach«, mischte sich der Oger ein. »Er hat sie erpresst. Stimmt’s?«
    Corvis sah ihn wutschnaubend an. »Solltest du jemals auf die Idee kommen, diese spezielle Einstellung aufzugeben, tu dir keinen Zwang an.«
    Davro runzelte nachdenklich die Stirn. »Nein«, verkündete er einen Augenblick später. »Das werde ich nicht tun.«
    »Wie lautet die Vereinbarung?«, setzte Seilloah sanft nach.
    »Wie? Oh, ja. Offenbar hatte Davro recht; die Rüstung hat durchaus Eindruck gemacht.«
    »Ich hatte recht? Und er gibt das auch noch zu? Die Himmel seien gepriesen.«
    »Halt die Klappe. Jedenfalls haben sie nicht schlecht gestaunt, dass der ›große Lord Rebaine‹ – das waren ihre Worte, Davro, also hör auf zu feixen – zurückgekehrt ist. Wie sich herausgestellt hat, haben viele der alten Krieger, einschließlich des neuen Häuptlings, vor all diesen Jahren meiner Armee angehört.«
    »Wie sich herausgestellt hat?«, erkundigte sich Davro. »Du wusstest das nicht?«
    »Was soll die Frage? Immerhin waren über hundert Angehörige deines Volkes in meiner Armee! Sollte ich sie alle persönlich kennen?«
    »Außerdem«, fuhr Seilloah grinsend fort, »seht ihr Zyklopen für uns alle gleich aus.«
    »Jedenfalls bedeutete es ihnen sehr viel, dass … also …« Corvis warf Davro einen schiefen Blick zu, während er mit den Fingern der Linken auf seine rechte Handfläche trommelte.
    »Was?«, fuhr der Oger ihn misstrauisch an.
    »Wie es scheint, dachte dein Häuptling, du wärest deshalb all diese Jahre nicht nach Hause gekommen, weil du mir weiter gedient hättest. Deine … also deine ›unerschütterliche Loyalität‹ mir gegenüber hat seine Entscheidung maßgeblich beeinflusst.«
    »Sie helfen dir«, knurrte Davro, »wegen meiner ›unerschütterlichen Loyalität‹? Dir gegenüber?«
    »Gewiss, zum Teil jedenfalls, aber …«
    »Und du hast es nicht für nötig befunden, das richtigzustellen?«
    »Dieses Missverständnis ist ausgesprochen nützlich, Davro. Und ich konnte ihm ja wohl kaum den wahren Grund für dein Fernbleiben verraten, habe ich recht?«
    »Aber …«
    »Außerdem trifft das in gewisser Weise ja auch zu, wenn man mal darüber nachdenkt, oder? Jetzt mal im Ernst, du bist mir gegenüber loyal. Denk an die Gelübde und das alles.«
    »Du treibst es wirklich zu weit«, zischte Davro.
    »Du bist ein großer Bursche, Davro. Das kannst du sicher vertragen.«
    »Daraufhin haben sich die Oger also einfach so bereit erklärt, sich dir anzuschließen?«, erkundigte sich Seilloah skeptisch. »Das klingt irgendwie merkwürdig.«
    »Na ja, ganz so einfach war es auch nicht …«
    »Ihr Götter«, murmelte Davro. »Jetzt

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