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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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wollt ihr?«
    »Mein Name ist Sah-di vom Clan der Pa-ram. Der edle Herr hinter mir war so großzügig, mir unwürdigem Reisenden zu erlauben, ihn durch die Berge zu führen. Wir bitten nur um ein Obdach für die Nacht und vielleicht einen Bissen Nahrung. Sag, guter Freund, welcher Clan lebt in dieser Siedlung?«
    »Sho-rin«, antwortete der Soldat murmelnd.
    Corvis fiel auf, dass die Schultern des Mannes sichtlich zusammengesunken waren, als er den Namen »Pa-ram« gehört hatte.
    Die Clans der Terrirpa, so erklärte Sah-di seinem Auftraggeber später am Abend während einer heißen Mahlzeit, waren durch ein enges Netzwerk von Gunstbeweisen, Gefallen und Beziehungen miteinander verwoben. Jeder Clan zwang etliche andere, oft wegen Schulden, die mehrere Generationen zurückreichten, sich seiner Autorität zu unterwerfen, und musste sich selbst wieder anderen Clans gegenüber verantworten. Es kam nicht selten vor, dass ein Clan einen anderen beherrschte, der einen dritten Clan kontrollierte, in dessen Schuld wiederum der erste Clan stand. Es war ein verwirrendes, höchst verworrenes System, das ein Außenstehender niemals wirklich verstehen konnte.
    Aber die praktische Folge von all dem, erklärte ihm Sah-di, und zudem der einzige Aspekt, der sie wirklich etwas anging, war jener, dass der Clan der Sho-rin zurzeit eine über mehrere Generationen zurückreichende Schuld gegenüber dem Clan der Pa-ram hatte. »Das bedeutet, guter Meister, dass wir für die Dauer unseres Aufenthalts in dieser winzigen Siedlung wie Könige behandelt werden.« Sah-di grinste. »Die Grenzen meines Reiches mögen vielleicht recht übersichtlich sein, aber ich nehme an, es ist zumindest ein Anfang.«
    Corvis, der für kurze Zeit über halb Imphallion geherrscht hatte, war nicht sonderlich beeindruckt.
    Aber wenigstens bekamen sie im Haus eines der Dorfbewohner einen warmen Raum für die Nacht. Der Mann und seine Familie hatten sich freiwillig angeboten, sie aufzunehmen, weil ihr Haus direkt gegenüber von dem Tor lag und es den Reisenden somit möglich war, am nächsten Morgen in aller Frühe aufzubrechen. Dass er eine der größten Hütten der Siedlung besaß und seine Frau eine der besten Köchinnen des Ortes war – Einzelheiten, die Sah-di dem mürrischen Wachposten entlockt hatte –, das waren nichts weiter als zusätzliche Vergünstigungen.
    Ihr Abendessen bestand aus gebratener Bergziege und gedämpftem Gemüse, von dem allein die Götter wussten, wo es wuchs. Es war in verschiedene Soßen eingelegt und schmeckte überraschend gut. Den Sitten der Terrirpa gehorchend, saßen die beiden Besucher mit dem Hausherrn zusammen beim Essen und diskutierten etliche uninteressante Themen, während die Frau und die Tochter des Mannes die Mahlzeit zubereiteten und servierten.
    Während des Essens bemerkte Corvis, dass die Blicke seines Führers immer häufiger zu dem Mädchen glitten und seine Augen dabei boshaft schimmerten. Das junge Ding war gerade erst den Kinderschuhen entwachsen und, so schätzte Corvis, nicht viel älter als Mellorin. Dieser Gedanke setzte sich in seinem Hirn fest, bis er an nichts anderes mehr denken konnte. Sah-di warf dem Mädchen weiterhin lüsterne Blicke zu, und Corvis wurde mit jeder Minute wütender.
    Doch schließlich ging die Mahlzeit zu Ende, ohne dass etwas passiert wäre, und die Erschöpfung stürzte sich wie ein hungriges Raubtier auf Corvis. Er hatte kaum noch genug Energie, um sich höflich von seinem Gastgeber zu verabschieden und allen eine gute Nacht zu wünschen, bevor er auf der weichen Pritsche zusammensank, die man für ihn vorbereitet hatte.
    Er schlief fest und ungestört, träumte von zu Hause, vom Lachen der Kinder und von Tyannons sanften Augen.

13
    »Ich glaube, ich habe es nicht richtig ausgesprochen«, gab Corvis zu.
    »Aber nein. Hättest du den Zauber tatsächlich gewirkt, hättest du dir vermutlich irgendwas abgeschmolzen. Mit ein wenig Glück wäre es nur dein Gesicht gewesen.«
    Corvis grunzte, lehnte sich an die Wand und ließ sich daran zu Boden gleiten, bis er völlig erschöpft auf dem Boden saß, die Glieder ausgestreckt wie eine Qualle, die an den Strand gespült worden war. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen, und Stirn und Brust waren schweißgebadet.
    Seilloah dagegen wirkte vollkommen gefasst, kein einziges Härchen war verrutscht, keine Falte verunzierte ihr Kleid. Andererseits sah Seilloah immer vollkommen gefasst aus.
    »Es wird nicht funktionieren«, stieß er schließlich

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