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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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dem kleinen Unterschlupf zerren, den ein Felsvorsprung ihnen bot, und Corvis schaute teilnahmslos zu, wie der Terrirpa sich daranmachte, ein kleines Zelt aufzuschlagen. Es war kaum fertig, als Corvis auch schon hineinkroch und augenblicklich einschlief.
    Sah-di beobachtete seinen Begleiter, während er sich langsam über die Arme rieb, um sie zu wärmen. Dann kniete er sich nieder und entzündete ein kleines Feuer, das vor dem starken Wind durch ein Bollwerk aus Felsen und Eis geschützt war. Er spielte kurz mit dem Gedanken, diesen Wahnsinnigen in der Nacht zu verlassen und alleine nach Hause zurückzukehren, verwarf die Idee jedoch augenblicklich wieder. Wenn er wirklich hätte umkehren wollen, hätte er es am Fuß der Flanke tun müssen, nicht hier oben auf dem Gipfel. Der schlimmste Teil des Aufstiegs war vorüber, und Sah-di war sich nicht sicher, ob er die Kraft besaß, ohne Schlaf und Nahrung die steile Flanke erneut zu bezwingen.
    Dieser Mensch, dieser Cerris, würde ihn vielleicht tatsächlich für all die Mühe reich belohnen, falls er nicht jemand war, der irgendwelche Wandteppiche aus Mondstrahlen und Spinnenweben wob. Vorsichtig stand Sah-di auf. Die einzigen Geräusche in der kleinen Nische waren das Knistern des Feuers und das leise Knirschen der Stiefel des Eingeborenen auf dem Schnee. Beides wurde von dem heulenden Wind überdeckt. In Sah-dis Augen glitzerte mehr als nur der Widerschein der Flammen, als er sich auf die Suche nach der angeblichen Höhle machte.
    Als Corvis am nächsten Morgen aufwachte, stand sein Führer vor ihm, und die Miene des Terrirpa war weit weniger jammervoll als sonst.
    »Du hast uns wegen nichts und wieder nichts hier raufgehetzt, du Wahnsinniger!«, schnarrte Sah-di. Seine Unterwürfigkeit schien irgendwo am Abend zuvor im Schnee abhandengekommen zu sein.
    Corvis blinzelte ihn aus geröteten Augen an. Der Schlaf in dieser Nacht im Zelt, geschützt vor dem Wind und gewärmt von dem Feuer, hatte ihm gutgetan. Obwohl seine Zehen und Finger beinahe erfroren wären und so sehr schmerzten, dass er nicht wusste, ob er sie jemals wieder voll bewegen konnte, war er wieder klar im Kopf.
    Der Wutausbruch des Führers allerdings half ihm nicht sonderlich. »Sah-di, ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon du sprichst.«
    »Ich rede über die Höhle mit den Schätzen!«, schrie der Terrirpa ihn an. »Ich habe dich den ganzen Weg hier heraufgebracht, aber diese verdammte Höhle existiert nicht!«
    Langsam stand Corvis auf und ignorierte dabei die Schmerzen in all den Muskeln, von deren Existenz er nicht einmal gewusst hatte. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen. »Hör mir mal gut zu«, sagte er, »zunächst einmal ist mir nicht sonderlich wohl und obendrein so kalt, dass sich mein Hintern wie ein Eisbrocken anfühlt. Deshalb würde ich es sehr zu schätzen wissen, wenn du dich nicht ebenfalls auf die Liste der Dinge setzt, die mich im Moment ziemlich aufregen ! Zweitens geht es dich nicht das Geringste an, ob es die Höhle gibt oder nicht. Du hast eingewilligt, mich für ein bestimmtes Entgelt hierherzuführen, von dem ich dir bereits die Hälfte gegeben habe. Also habe ich in keinerlei Hinsicht deine Zeit verschwendet.«
    »Aber …«
    »Und drittens, wie kommst du darauf, dass die Höhle nicht existiert?«
    »Weil ich die ganze Nacht danach gesucht habe!«, kreischte Sah-di so wütend, dass sein Speichel in Corvis’ Gesicht landete. Erst als er die Worte ausgesprochen hatte, wurde ihm klar, dass er sein Tun vielleicht besser nicht zugegeben hätte.
    Corvis hob eine Braue. »Tatsächlich? Ach was. Und warum hast du das gemacht?«
    »Ich … Ich hielt es für sinnvoll, mich nach eventuellen Gefahren oder Hindernissen umzusehen, die unsere Weiterreise erschweren könnten, guter Meister.«
    »Schon klar. Erzähl mir etwas anderes, mir kommen gleich die Tränen.«
    Der Terrirpa blinzelte verwirrt. »Was meinst du?«
    »Schon gut.« Corvis seufzte. »Wäre diese Höhle leicht zu finden, dann wäre schon vor Jahren jemand anders darüber gestolpert. Es wurden gewisse Maßnahmen getroffen, um genau das zu verhindern.«
    »Maßnahmen?«
    »Die Höhle ist versteckt, Sah-di.«
    »Was soll das heißen? Wie kann man eine Höhle verstecken?«
    Corvis warf mehrere Pelze über, um sich gegen die Kälte zu schützen, und trat aus dem Zelt. Sein Führer folgte ihm sichtlich verwirrt.
    »Da«, sagte Corvis nach ein paar Minuten, gerade als der Terrirpa zu murren begann. Er deutete auf einen großen

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