Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
Vom Netzwerk:
.*
    »Oh, ich habe nicht vergessen, was du bist, Khanda. Deshalb habe ich dich siebzehn Jahre lang in einem Gletscher eingesperrt.«
    *I CH VERGESSE JA AUCH NICHT , WAS DU BIST , SELBST WENN DU ES NICHT MEHR WEISST . D U BIST BÖSARTIG , DU BIST GEW ALTTÄTIG , UND DU BIST VOLLKOMMEN VON DEINER EIGENEN Ü B ERLEGENHEIT ÜBERZEUGT . D U HAST KEINE A HNUNG , WIE BEFRIEDIGEND ES IST , HERAUSZUFIND EN , DASS DU IMMER NOCH DER S CHRECKEN DES O STENS BIST , DEN WIR ALLE KENNEN UND LIEBEN . W ENN DU ES WÜNSC HST , BIN ICH LIEBEND GERN BEREIT , ES DIR ZU BEWEISEN .*
    »Ich wünsche mir«, presste Corvis zwischen den Zähnen hervor, »dass du uns jetzt endlich in das Dorf schaffst, bevor ich mir hier den Hintern abfriere!«
    Er war wütender auf Khanda als je zuvor, so wütend, dass er sich gerade noch zusammenreißen konnte, um den verdammten Edelstein nicht wieder ins Eis zu stecken. Das Blut kochte in seinen Schläfen, hinter seinen Augen, und in seiner Kehle baute sich ein Schrei auf, der unbedingt hinauswollte.
    Aber es waren nicht die Worte des Dämons, die ihn empörten, die das Feuer seiner Seele entfachten. Es war vielmehr seine eigene Angst, dass Khanda möglicherweise recht hatte.
    Es war längst nicht so einfach, von dem Berg herunterzukommen, wie es klang, das wusste Corvis. Khandas Fähigkeiten, Dinge und Lebewesen zu teleportieren, waren sehr eng an die Erinnerungen seines Meisters geknüpft, und Corvis war mit dem Dorf, durch das er gekommen war, nicht sonderlich vertraut. Außerdem war Khanda von den Jahren des Entzugs ziemlich geschwächt. Folglich bestand die Reise zu dem Dorf aus einer Reihe von kurzen Sprüngen, die niemals weiter waren, als er sehen konnte. Zwischendurch ging Corvis zu Fuß, während Khanda sich ausruhte. Es dauerte höchst unangenehme drei Tage, was aber immer noch besser war als die neun Tage, die er gebraucht hatte, um den Berg zu besteigen.
    *D U WEISST , DASS ICH ES NI CHT TUN KANN , WENN DIE L EUTE WACHSAM SIND * , erinnerte Khanda ihn, als sie in einem verschneiten Türeingang ein paar Dutzend Schritte von der Taverne entfernt standen. *D U WIRST MICH DOCH NICHT VERSPOTTEN , ODER ?*
    »Ich kenne deine Einschränkungen sehr genau, Khanda«, erwiderte Corvis, der sich bemühte, nicht allzu sehr über das nachzudenken, was er gleich tun würde. Aus irgendeinem Grund schien allein die Tatsache, dass ein Mensch eine drohende Gefahr spürte, Khanda daran zu hindern, dessen Seele fressen zu können. Er konnte nur Lebewesen verzehren, die vollkommen arglos waren. »Die einzige Gefahr, die sie erwarten, ist möglicherweise eine Prügelei oder sich bei einer der Huren eine Krankheit zu holen. Außerdem sind die meisten von ihnen ohnehin betrunken. Sie sollten also leichte Beute sein.«
    *F INDEN WIR ES HERAUS , EINVERSTANDEN ?*
    Zehn Herzschläge verstrichen, zwanzig, fünfzig …
    Dann gellten qualvolle Schreie durch die Taverne. Auch wenn der Boden der Schenke aufgerissen wäre und die Pforten der Hölle sich geöffnet hätten – selbst die Verdammten hätten kein so grauenvolles Konzert anstimmen können. Es folgten ekelhafte Geräusche, als würde jemand feuchtes Pergament erst zusammenknüllen und dann zerreißen. Die Schreie verstummten ebenso abrupt, wie sie begonnen hatten; dann ertönte eine Reihe dumpfer Schläge, als ein Dutzend Körper leblos zu Boden fiel.
    »Wir sollten am besten Rascal holen und verschwinden«, sagte der Kriegsfürst grimmig zu sich selbst. »Sie werden vielleicht ein paar Minuten brauchen, um ihren Mut zu sammeln, aber irgendjemand wird nachsehen, was dieses Geschrei sollte. Wenn das passiert, möchte ich gern woanders sein.«
    *A H * , stieß Khanda hervor, ohne auf die Sorgen seines Herrn einzugehen. *I CH HABE S CHON SEIT Ä ONEN NICHT MEHR SO GUT GESPE IST . I CH GENIESSE LIEBEND G ERN EINE GUTE M AHLZEIT , DU ETWA NICHT ?*
    »Khanda …«
    *D IE K INDER WAREN BESONDERS SCHMACKHAFT , FINDE I CH . E IN K OMPLIMENT AN DIE E LTERN .*
    Trotz der Kälte spürte Corvis, wie ihm sämtliches Blut aus dem Gesicht wich. »Was für Kinder?«, krächzte er heiser.
    *D IE DER H UREN NATÜRLICH . S IE HABEN DIE KLEIN EN B ÄLGER IN EINEM H INTERZIMMER UNTERGEBRAC HT , WÄHREND SIE IHREM G EWERBE NACHGINGEN .*
    »Wie viele?«
    *D U KLINGST IRGENDWIE ANGEWIDE RT . E MPFINDEST DU ETWA …?*
    »Wie viele?«
    *H M . I CH GL AUBE , ES WAREN VIER . E S SCHMECKTE EINDEUTIG N ACH VIER .*
    Corvis sackte auf dem eisigen, verschneiten Boden zusammen. »Vier Kinder«, flüsterte

Weitere Kostenlose Bücher