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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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damit?«
    Khanda lachte leise. *H ÄTTEST DU GEWOLLT , DASS IC H FÜR IMMER VON DER B ILDFLÄCHE VERSCHWUNDEN BLEI BE , HÄTTEST DU M ÖGLICHKEITEN GEHABT , GENAU DAS ZU ERREICHE N . Z UM B EISPIEL HÄTTEST DU MICH FREILASSEN KÖNNEN .*
    »Zur Hölle, niemals!«
    *M ERKWÜRDIG . W IE ICH SEHE , IST DEIN S INN FÜR H UMOR VERKÜMMERT , WÄHR END ICH WEG WAR . A BER BEDENKE DIE A USWAHL VON ›G EFÄNGNISSEN ‹ FÜR MICH . D U HÄTTEST MICH AUF DE M M EERESGRUND VERSENKEN ODER IN DEN S CHLUND EINES V ULKANS WERFEN KÖNNEN . B EID ES HAST DU NICHT GETAN . S TATTDESSEN H AST DU DIR EINE VEREISTE H ÖHLE AM A RSCH D ER W ELT AUSGESUCHT , WEIL DU NÄMLICH NUR SO GETAN H AST , ALS WOLLTEST DU MICH FÜR IMMER LOSWERDEN . A BER ETWA S IN DIR WUSSTE ES BESSER . E IN T EIL VON DIR WUSSTE VON A NF ANG AN , DASS DU ZU MIR ZURÜCKKOMMEN WÜRDEST . D ESHALB HAST D U ZWAR EINEN ENTLEGENEN O RT AUSGEWÄHLT , AB ER KEINEN , DER SO UNZUGÄNGLICH WAR , DASS DU IHN NICHT IM N OTF ALL ERREICHEN KÖNNTEST . D U WUSSTEST ES .*
    Corvis’ Lippen bewegten sich lautlos. Er hatte bereits Zweifel gehabt, seit er seine alte, verstaubte Rüstung aus dem Schrank geholt hatte, und die Zweifel waren noch stärker geworden, als er schließlich zugegeben hatte, dass er diese schreckliche Art von Hilfe brauchte, die nur Khanda ihm geben konnte. Aber er hatte niemals, jedenfalls nicht bis zu diesem Moment, sich selbst hinterfragt.
    *A LSO * , fuhr Khanda fort, * DU BRAUCHST MI CH FÜR ETWAS . D U HAST MICH SIEBZEHN J AHRE LANG IN EIN EISIGES G R AB VERBANNT , OBWOHL ICH ZUGEBEN MUSS , DASS ES EIN RAFFINIE RTER S CHACHZUG WAR , MEINE EIGENE M AC HT DAZU ZU BENUTZEN , MICH HIER DINGFEST ZU MACHE N . S EHR POETISCH . D U BEGRÄBST MICH ALSO FÜR F AST ZWEI J AHRZEHNTE IM E IS , UND JETZT , DA DIE E REIGNISSE DIR ÜBER DEN K OPF GEWACHSEN SIND , KOMMST DU ANGEKROCHEN UND ERBETTELST MEINE H ILFE ? T RIFFT DAS EINIGERMASSEN ZU ?*
    »Krieche ich etwa gerade vor dir herum, Khanda?«
    *N OCH NICHT . K ÖNNTE E S SEIN , DA S S DU ZUFÄLLIG WEGEN A UDRISS HIER BIST ?*
    Corvis gefror der Atem in der Kehle. »Woher weißt du von Audriss?«
    *A LSO WIRKLICH ! D U GLAUBST IM E RN ST , DASS ICH NICHT WEISS , WAS GESC HEHEN IST , NUR WEIL ICH HIER IN DIESER W ILDNIS FESTSITZE ? I CH SITZE SEIT NAHEZU ANDERTHALB J AHRTAUSENDEN IN DIESE M ALBERN EN K RISTALL HIER FEST , SEITDEM HABE ICH EIN P AAR K NIFFE GELERNT , WIE ICH DIE MIR AU FERLEGTEN B ESCHRÄNKUNGEN UMGEHEN K ANN .*
    »Also gut«, erwiderte Corvis und richtete sich auf. »Ich habe schon genug Zeit verschwendet. Wenn du verfolgen kannst, was draußen in der Welt vor sich geht, bedeutet das, dass ich mir die Mühe sparen kann, dir die Einzelheiten zu erklären. Gehen wir los. Selbst mit deiner Hilfe ist es ein langer Rückweg.«
    *M EINE G ÜTE , SIND WIR HEUTE ABER Ü BERHEBLICH . W IE KOMMST DU DARAUF , D ASS ICH DIR ÜBERHAUPT HELFEN WERDE , NACH ALLEM , WAS DU MIR ANGETAN HAST ?*
    Corvis biss die Zähne zusammen. »Zu diesem Lied haben wir schon einmal getanzt, Khanda. Und du hast verloren.«
    *D AS WAR VOR LANGER Z EIT , A LTER M ANN . D IE D INGE ÄNDERN SICH .*
    »Also gut, bringen wir es hinter uns, wenn du darauf bestehst.« Mit zwei langen Schritten stand Corvis vor dem Kristall, der aus dem Eis herausragte. Er starrte tief in die Facetten und beobachtete das hypnotische, pulsierende Glühen der Wesenheit tief in dem Stein. Dann knurrte er und schlug mit der Handfläche darauf.
    Die Zeit in der Höhle gefror. Über dem Berg Molleya tobten die Winde, Eis und Schnee prasselten gegen die Bergflanke. Doch tief im Berg rührte sich nichts, war nichts zu hören bis auf das langsame, flache Atmen eines Mannes, der in einen Kampf verwickelt war, bei dem es nicht nur um sein Leben, sondern um seine Seele ging.
    Ein raues Keuchen brach die Stille, und die ungeheure Spannung in der Höhle löste sich auf. Corvis taumelte von dem Kristall zurück, mit gerötetem Gesicht und schwer atmend; seine rechte Handfläche qualmte, als hätte er sie sich gerade an einem heißen Ofen verbrannt.
    »So.« Heftig keuchend stieß er das Wort hervor. »Einige Dinge ändern sich offenbar nie, hab ich recht?«
    *J A .* Khandas »Stimme« in seinem Kopf klang seltsam unterwürfig. *J A , WIE ES SCHEINT , IST DEM SO .*
    »Nun, da wir, wie es wohl notwendig war, unsere Willenskraft gemessen haben, können wir jetzt los? Es ist verdammt kalt hier drinnen.«
    *L ASS DIR EIN J AHRZEHNT Z EIT . D ANN HAST DU DICH DAR AN GEWÖHNT

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