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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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zwischen Ärger und Verzweiflung. »Ich kann einfach nicht fassen, dass ich so dumm war, mich auf das hier einzulassen.«
    »Ich halte dich ganz und gar nicht für dumm, Seilloah.«
    »Ach, nein?«
    »Nein. Vielleicht bist du so verrückt wie ein Frosch auf einer heißen Herdplatte und leidest möglicherweise an beginnendem Altersschwachsinn, aber dumm bist du nicht.«
    »Davro, bitte sei so gut und hör auf, mich zu trösten.«
    Ein paar Minuten lang lauschten sie dem Stimmengewirr um sie herum und genossen die seltene Gelegenheit, einfach nur dazusitzen und nichts zu tun.
    »Ein Frosch auf einer heißen Herdplatte?«, fragte sie schließlich.
    »Wie? Oh, das ist nur eine Redewendung bei uns Ogern. Verstehst du, wenn du einen Frosch auf …«
    »Ich habe das Bild schon verstanden, Davro. Du musst es mir nicht auch noch ausmalen.«
    »Ich bitte um Verzeihung, M’lady. Hast du vielleicht eine Minute Zeit?«
    »Und weiter geht’s«, flüsterte sie, zwang sich, den Mund zu so etwas wie einem höflichen Lächeln zu verziehen, und sah hoch.
    »Was kann ich für dich tun, Teagan?«
    Der Mann vor ihr war stämmig und breitschultrig, aber nicht sonderlich groß. Er hatte einen dichten braunen Bart, durch den gelegentlich etwas Rot schimmerte, und sein Haar war zu einem kunstvollen Zopf geflochten. Über einem safrangelben Wams trug er eine zusammengewürfelte Rüstung, und an seinem linken Arm klemmte ein kleiner runder Schild mit einem spitzen Stachel in der Mitte.
    »Für mich persönlich nichts. Ich bin wegen eines meiner Jungs hier. Wir alle sind deswegen hier.«
    Dieses »wir alle« umfasste auch die beiden, die ihn flankierten.
    Seilloah musste nicht einmal hinsehen, um zu wissen, dass sie dastanden, denn in letzter Zeit begleiteten sie ihn ständig.
    Die Soldaten, die sie und Davro versammelt hatten, gehörten den unzähligen Söldnerkompanien an. Einige dieser Einheiten waren extrem klein und bestanden nur aus einer Handvoll Männer, die sich zusammengetan hatten, um gemeinsam Profit zu machen, andere dagegen umfassten Hunderte von Kämpfern. Unter all diesen Männern genossen diese drei eine besondere Stellung, galten in der Bruderschaft der Söldner sozusagen als Könige. Die Führer dieser Kompanien hatten sich selbst zu Sprechern aller Soldaten aufgeschwungen. Teagan war einer von ihnen, und die zwei Gestalten neben ihm, die es nur zu gern ihrem großmäuligen Kameraden überließen, das Gespräch zu eröffnen, waren die beiden anderen.
    Eine davon war eine Frau, was Seilloah schockierte. Soldatinnen waren zwar nichts Ungewöhnliches, aber es erschreckte sie, dass eine ganze Kompanie von Söldnern eine Frau als Kommandeur akzeptierte.
    Wie auch immer sie das bewerkstelligt haben mochte, die Frau namens Ellowaine machte ihrem Rang alle Ehre. Ihre Kompanie gedieh unter ihrer Führung, und nicht ohne Grund waren ihre Soldaten ihr mittlerweile fanatisch ergeben. Sie war hager, fast ausgemergelt, aber stark genug, um sich einen gepanzerten Mann über die Schulter zu werfen und meilenweit zu tragen. Das hatte sie einst unter Beweis gestellt, als ihr Leutnant einmal einen Pfeil in den Bauch bekommen hatte. Sie trug ein Kettenhemd mit Kapuze, unter der sie normalerweise ihre struppigen blonden Locken verbarg. Auf dem Rücken hing eine schwere Armbrust, und an ihrer Hüfte baumelten ihre Lieblingswaffen, zwei rasiermesserscharfe Faustäxte.
    Losalis war der Dritte im Bunde der improvisierten Triade. Der Mann sah aus wie ein schwarzhäutiger Felsbrocken, war über zwei Meter groß und noch breitschultriger als Teagan. Er war kahlköpfig, hatte ebenfalls einen Vollbart, und sein linkes Auge war von einem etwas helleren Blau als sein rechtes. Irgendwann in der Vergangenheit hatte er die linke Hand verloren, bis weit über das Handgelenk hinauf. Losalis glich den Verlust damit aus, dass er einen dreieckigen Schild an seine Rüstung genietet hatte. Der Schild erstreckte sich etwa eine Dolchlänge über den Stumpf hinaus, und die Spitze war zu einer gefährlichen Klinge geschliffen. Er trug eine ungewöhnliche Kombination aus Eisenplatten und dickem Leder, und mit seiner Rechten schwang er einen beängstigend langen Säbel.
    Doch trotz seines martialischen Aussehens war Losalis der gebildetste der drei Kommandeure. Gewiss, er lachte und scherzte oft genug mit seinen Männern. Aber Seilloah war aufgefallen, dass er niemals über etwas Wichtiges redete, ohne vorher kurz darüber nachgedacht zu haben, und sie hatte ihn auch noch

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