Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
Vom Netzwerk:
nie mit seinen Taten prahlen hören. Entweder interessierte es ihn nicht, ob die anderen von seinen Heldentaten wussten, oder er ging davon aus, dass die Leute sie längst kannten.
    »Setzt euch«, bot sie den dreien an und deutete auf die Stühle am Tisch.
    Teagan schüttelte den Kopf. »Ich bleibe lieber stehen, wenn es dir nichts ausmacht. Dann wirkt unsere Unterhaltung auf die Männer offizieller, verstehst du?«
    Seilloah hob eine Braue. »Und ihr anderen?«
    Ellowaine runzelte die Stirn. »Ich fühle mich gerade ganz wohl, danke.«
    »Ich stehe ebenfalls lieber«, antwortete Losalis. Seine tiefe Stimme klang ruhig. »Aber das hat nichts mit Unhöflichkeit zu tun.« Er deutete mit seinem Schild auf einen der Stühle. »Ein Mann von meiner Größe hat es irgendwann einfach satt, sich ständig Splitter aus dem Hintern zu puhlen.«
    Davro lachte leise und schlug leicht mit der Faust auf das Fass. »Davon kann ich ein Lied singen!«
    Seilloah nickte einmal kurz. »Nun gut, worum geht es diesmal?«
    »Also«, begann Teagan. »Verstehst du, M’lady, im Moment machen einige sehr unerfreuliche Gedanken unter den Männern die Runde. Unangenehme Gerüchte und dergleichen. Du weißt ja, wie Soldaten sein können.«
    Seilloah zwang sich, noch strahlender zu lächeln. »Ein Soldat hat mir einmal gesagt, ›Gerüchte sind das Einzige, was schneller durch eine Kaserne laufen kann als eine billige Hure‹.« Sie unterdrückte ein Schaudern. Der Mann war Abschaum von der schlimmsten Sorte gewesen und hatte auch entsprechend widerlich geschmeckt.
    Teagan lachte schallend, und Losalis rang sich ein kurzes Lächeln ab, Ellowaine dagegen verschränkte nur die Arme vor der Brust.
    »Ganz recht«, der Krieger mit dem braunen Bart wischte sich mit dem schmutzigen Handrücken die Tränen aus den Augen, »das trifft es ganz genau.« Er lachte noch einmal. »Das Problem, M’lady, ist jedoch die Natur dieser Gerüchte.«
    »Einige unserer Leute«, mischte sich Ellowaine ein, »bekommen allmählich Zweifel wegen der Bezahlung. Rache mag schön und gut sein, aber sie füllt weder den Geldbeutel noch den Magen.«
    Seilloah nickte und schickte ein kurzes Stoßgebet zum Himmel, dass diese Männer niemals die Wahrheit über die Kränkungen erfuhren, die sie angeblich rächen wollten. »Wie ich sagte, unser Oberbefehlshaber muss jeden Moment eintreffen. Sobald er da ist, wird die Sache mit dem Sold erledigt.«
    »Erledigt?« Ellowaines Augen sprühten Funken. »Man hat uns Gold versprochen! Und zwar im Voraus!«
    Teagan nickte traurig. »Jetzt spürst du, wie es sich verhält. Und ich fürchte, die meisten unserer Männer teilen Ellowaines Einstellung in dieser Angelegenheit. Du versprichst uns seit einer Woche, dass dein Oberbefehlshaber ›in Kürze‹ eintrifft. Wir haben es satt, uns das anzuhören, M’lady. Stattdessen würden wir lieber das Gold sehen und es einstecken.«
    »Einige reden schon davon«, warf der große einhändige Krieger ein, »dass sie wieder abziehen wollen. Nicht alle Männer, nicht einmal die meisten, aber vereinzelte, hier und da. Ganz zu schweigen davon, dass wir diese Stadt fast leer gefressen haben. Wir werden bald Vorräte von außerhalb kaufen müssen.«
    »Er wird kommen«, erwiderte Seilloah schlicht.
    »Das wird er ganz sicher«, antwortete Teagan, und seine Augen verengten sich fast unmerklich. »Nur ob wir dann noch hier sind, das ist die entscheidende Frage.«
    »Da gibt es übrigens noch etwas«, mischte sich Losalis rasch ein, um den drohenden Streit im Keim zu ersticken.
    Die Hexe starrte den bärtigen Krieger ihr gegenüber noch eine Weile finster an, bevor sie ihre Aufmerksamkeit auf den größeren Mann richtete. »Also gut, Losalis, was könnte das wohl sein?«
    »Mylady, einige der Männer sind offenbar, wie soll ich sagen, verschwunden.«
    Ellowaine schnaubte verächtlich. »Kannst du nicht mal deine eigenen Leute im Auge behalten, Losalis?«
    Seilloah jedoch beugte sich aufmerksam vor. »Verschwunden?«
    »Ja, Mistress. Es sind nicht viele, aber genug, dass es einigen von uns aufgefallen ist.«
    »Uns? Dann handelt es sich also nicht nur um Angehörige deiner Kompanie?«
    Er schüttelte brüsk den Kopf. »Keineswegs. Genaues weiß ich jedoch nur von zwei Männern aus meiner Kompanie.«
    »Wie viele sind es insgesamt?«, wollte Ellowaine wissen. Ihre Stimme klang nun etwas sanfter.
    »Soweit wir es sicher sagen können, geht es um etwa zwanzig, und das in den letzten drei Tagen.«
    Davro stand auf

Weitere Kostenlose Bücher