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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Gork und schien erneut in Wallung zu geraten. »Wir haben etwas gefunden, das uns sagen könnte, wo sich der verdammte Turm befindet, und niemand kann die Hinweise lesen ?«
    »Darauf läuft es offenbar hinaus«, bestätigte Cræosh. Bevor der Kobold erneut explodieren konnte, fügte er hinzu: »Aber wie du selbst gesagt hast: Wenn wir eine Karte entdecken, sollte es keine Rolle spielen, ob wir die Worte lesen können oder nicht.«
    »Das ist reine Spekulation.«
    »Wenn du eine bessere Idee hast …«
    »Äh, worauf warten wir?«
    Es war ein Fehler, und alle wussten es in dem Moment, als die Worte seinen Mund verließen. Niemand war auch nur ein bisschen überrascht, als Cræosh mit einem Grinsen in seinem hässlichen grünen Gesicht erwiderte: »Wir warten auf deinen Bericht, Kurzer.«
    Von Belrothas Schulter aus, die inzwischen zu seinem Stammplatz geworden war, beobachtete Gimmol das Geschehen. Für seine Gefährten war er so sehr zur Witzfigur geworden, dass sich, selbst nachdem er die Wunden der Trollin behandelt hatte, niemand von ihnen fragte, ob er die Bücher lesen konnte, die vielleicht auf sie warteten. Einerseits war es Gimmol ganz recht, dass er nicht darüber Auskunft geben musste. Wenn er sein Studium alter Sprachen zugegeben hätte, wäre es vermutlich zu Fragen gekommen, die er lieber nicht beantworten wollte. Andererseits … Sie mussten eine Mission erfüllen, und Gimmol hatte den Sumpf ebenso satt wie die anderen; außerdem hätte er gern die Verblüffung im Gesicht des selbstgefälligen Orks gesehen, wenn ihm klar geworden wäre, dass ausgerechnet der Gremlin ihre große Hoffnung war.
    Na ja. Vielleicht hatten sie Glück und fanden genau die Art von Karte, die sich Cræosh erhoffte. Nachdenklich schaute Gimmol dorthin, wo der Kobold verschwunden war.
    Das Gebäude, das Gork nach einer einigermaßen akzeptablen Menge an Kratzern und Abschürfungen fand, war genau so beschaffen, wie es die schrecklichen Zwei beschrieben hatten: aus massivem Stein erbaut, dafür bestimmt, lange Zeit zu überdauern. Zugegeben, es gab Löcher in den Wänden, und Kletterpflanzen krochen durch alle Ritzen und Risse, die sie finden konnten, doch im Großen und Ganzen war das Gebäude in einem besseren Zustand als die stabilsten Teile der Festung.
    Aber die Architektur erschien Gork ein wenig seltsam. Der erste Stock war kleiner als das Erdgeschoss und wies über dem Eingang einen offenen Bereich auf, vielleicht eine Art Balkon.
    Jene Tür schien die einzige Möglichkeit zu sein, das Innere des Gebäudes zu erreichen, abgesehen von den Fenstern und gelegentlichen Löchern. Trotz der Unbilden der Zeit erhob sich das Portal hoch und stolz und bestand offenbar aus lackiertem Holz. Der rechte Flügel stand einen Spaltbreit offen, nicht mehr als einige Zentimeter, eine der Angeln hatte nachgegeben.
    Ein dünnes Lächeln erschien im Gesicht des Kobolds. Er hatte dies immer einmal versuchen wollen, es jedoch nicht gewagt, da er in der Gesellschaft von so viel größeren und stärkeren Geschöpfen unterwegs gewesen war. Hier sah ihn niemand, und ein so schwach gewordenes Hindernis …
    Gork wich mehrere Schritte zurück, lief los und gab dem schiefen Türflügel einen wuchtigen – wuchtig für ihn – Tritt.
    Dann runzelte er die Stirn, den einen Fuß noch in der Luft, und wunderte sich über das Geräusch. Es hatte nicht nach dem Knirschen von splitterndem Holz geklungen, auch nicht nach einer aufschwingenden Tür oder brechenden Knochen. Nein, es hatte sich fast angehört wie …
    »Oh, Drachenscheiße.«
    Die Tür hatte sich überhaupt nicht von der Stelle gerührt. Stattdessen hatte ihr verfaultes Holz nachgegeben, was bedeutete, dass sich Gorks Fuß nun auf der anderen Seite befand. Und dort steckte er fest.
    Am liebsten hätte der Kobold gleichzeitig gelacht, geweint und geschrien, und als Kompromiss begnügte er sich mit einem Wimmern. Er dankte den Sternen für seine dicke Haut, sprang auf einem Bein zur Seite, drehte das Knie und versuchte, den Fuß durchs Loch zu ziehen.
    Etwa eine Minute lang ging das so, vielleicht etwas länger. Und dann verschwanden alle Gedanken an langsame, wohlüberlegte Befreiung ebenso schnell wie gebratenes Elfenfleisch bei einem Ork-Bankett, als etwas auf der anderen Seite den Fuß packte.
    Gork bemerkte seine eigenen Schreie erst, als sie jenseits der Tür ein Echo fanden. Was auch immer seinen Fuß gepackt hatte, es ließ ihn wieder los, offenbar erschrocken über das Geheul des

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