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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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begeistert zu sein. Totenkopf und Schultern drehten sich über dem Wirbelsturm, sodass die leeren Augenhöhlen und das starre Grinsen auf Gork gerichtet waren. Bevor der kleine Kobold ausweichen konnte, streckten sich ihm knöcherne Finger entgegen und hinterließen zwei tiefe Kratzer in seiner Wange.
    Für einen Moment hatte er das Gefühl, als richtete sich der Turm plötzlich auf. Der Raum drehte sich, und Gork wankte zur Seite, als er das Gleichgewicht verlor. Seine Arme wurden schwer, und er fühlte sich so erschöpft, dass ihm Tränen kamen. Das Atmen bereitete ihm große Mühe, und er bekam einen Hustenanfall. Der Wind des Wesens zischte durch seinen Körper, drang durch die Wunden in der Wange und andere Körperöffnungen.
    Das Monster drehte sich erneut und erkannte die Trollin ganz offensichtlich als die größere Gefahr. Katim sprang an dem Geschöpf vorbei, schlug ihm dabei die Axt in die Schulter, was überhaupt nichts nützte, und ließ sich durch die offene Tür fallen.
    Gork duckte sich und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Er schluchzte aus Erleichterung darüber, dass die Kreatur der Trollin folgte und ihn in Ruhe ließ. Manchmal hatte es zweifellos Vorteile, klein und schwach zu sein.
    Er beobachtete, wie das Wesen in die Zelle glitt, dazu entschlossen, zuerst die Trollin zu erledigen, und für einen Augenblick dachte er daran, die Tür zu schließen. Aber es hätte bedeutet, dass er sich den Rest des Turms allein vornehmen musste, und außerdem wäre er kaum in der Lage gewesen, den schweren Riegel vorzuschieben.
    Ihm fiel ein … Vielleicht war Katim nur nach unten gesprungen, weil sie wusste, dass er zu schwach war, den Riegel zu bewegen.
    Gork ließ sich langsam in die Zelle hinab, wobei jeder Zentimeter eine große Anstrengungen verlangte, rutschte den letzten halben Meter und schlich dann – beziehungsweise torkelte – an der Wand entlang. Altes Stroh, jede Menge Staub und Käferschalen bedeckten den gegenwärtigen Boden der Zelle. Der Wind, den das Geschöpf erzeugte, schleuderte einen Teil davon beiseite, aber es blieb genug liegen, bereit dazu, unter einem unachtsamen Fuß zu knirschen. Der Kobold blinzelte, kniff die Augen im Sturm zusammen, stemmte sich dem heftigen Wind entgegen und näherte sich, mühevollen Schritt um mühevollen Schritt, seinem Ziel. Er musste es erreichen, bevor Katim ins Straucheln geriet …
    Fast hätte er es nicht geschafft.
    Katim kauerte in der gegenüberliegenden Ecke und schwang wie wild die Axt, um die Kreatur von sich fernzuhalten. Tiefe Kratzer durchzogen die Knochenarme des Wesens, und sein beständiges Heulen war schriller geworden, kündete von Hass und Wut. Immer wieder griff es an, ohne auf die vielen Wunden zu achten, die die Trollin ihm zugefügt hatte, und jedes Mal trieb die Trollin es zurück. Ein Patt.
    Aber auf Dauer konnte es so nicht weitergehen. Katims größte Anstrengungen brachten dem Geschöpf nur Schmerz, während ihrem Gegner ein gut gezielter Hieb genügte, sie zu töten. Trotz ihrer trollischen Kraft und Entschlossenheit ermüdete sie allmählich, und das abscheuliche Wesen schien keine Erschöpfung zu kennen.
    Apropos Abscheuliches: Wo steckte Gork? Sie hatte den von ihm gewünschten Ort aufgesucht, in der Annahme, dass er einen Plan hatte, aber von diesem Plan fehlte bisher noch jede Spur. Wenn er sie ohne triftigen Grund hierhergelockt hatte, wo das Sturmwesen in der Lage war, sie in die Enge zu treiben … Dann würde sie alles daransetzen, die Monstrosität lange genug zu überleben, um dem kleinen Mistkerl seinen verdammten Hals umzudrehen.
    Ein lautes Rasseln kam von der anderen Seite des Raums – es hörte sich fast an wie ein Fallgatter, das heruntergelassen wurde. Im Dunst der umherfliegenden Splitter zeichnete sich vage Gorks Gestalt ab, als er hinter dem Wesen erschien und wie unter einer schweren Last torkelte. Katim fand es ermutigend zu sehen, dass er sie nicht im Stich gelassen hatte, aber es blieb fraglich, ob er ihr helfen konnte.
    Der Kobold zuckte die Achseln, und Katim beobachtete, wie ihm etwas von der Schulter rutschte. Das Rasseln wiederholte sich, und Gork bückte sich, um aufzuheben, was gerade zu Boden gefallen war. Dann neigte er sich vor und zurück, als holte er Schwung. Der Wirbelwind des Wesens und ihre eigene Axt, die sie ständig in Bewegung hielt, hinderten Katim daran zu erkennen, was sich in den Händen des Kobolds befand.
    Was auch immer es war: Mit all seiner Kraft – und das war

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