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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Kleiderbügel und Mantelreste lagen auf der zum Boden gewordenen Wand. Sie durchstöberten die wenigen Dinge und setzten den Weg dann fort.
    Als sie den siebten Stock erreichten – nach der Suche in drei Schlafzimmern, einem Esszimmer, einer Küche (deren Schränke sich unglücklicherweise an der »Decke« befunden hatten; bei ihrer Öffnung waren dem Kobold Töpfe und Pfannen auf den Kopf gefallen), einer Besenkammer und eines Badezimmers –, waren sie ziemlich enttäuscht von der ganzen Sache.
    »Wer hätte gedacht, dass ein großer, mächtiger Zauberer so langweilig sein kann?«, nörgelte Gork.
    »Wie vielen Zauberern … bist du in deinem … Leben begegnet?«
    »Das spielt überhaupt keine Rolle«, erwiderte der Kobold, kroch zur nächsten Tür und sah sich ihren Knauf an. Er zog einen Draht aus einer seiner Gürteltaschen und stocherte damit im Schloss. »Was eine Rolle spielt, ist dies: Ich befinde mich unter Wasser, im umgestürzten Turm eines Zauberers, und langweile mich. Hier scheint es überhaupt nichts Interessantes zu geben.«
    Das Schloss gab mit einem deutlich hörbaren Klicken nach. Gork kehrte zurück und wischte sich die Hände ab.
    »Wenn du dich so sehr langweilst …«, sagte Katim. »Die anderen würden sich bestimmt freuen … wenn du ihnen beim Kampf … gegen die lebenden Leichen helfen würdest.«
    Der Kobold verzog das Gesicht. Die Trollin nahm ihre Axt, schob sich vor und trat die Tür auf. Mit einem Krachen fiel sie nach innen und hing von der horizontalen Treppe, auf der sie standen, nach unten. Katim sprang zur Seite, dichtauf gefolgt vom Kobold, und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf.
    Und dann, im Licht der Fackel – die Katim trug, während Gork an Schlössern arbeitete, und die der Kobold hielt, wenn sie einen neuen Raum betraten –, sahen sie, was sie erwartete, und sie machten beide lange Gesichter.
    » Noch ein Lagerraum? So viel Zeug kann der Zauberer doch gar nicht besessen haben!«
    »Danach sieht es aber aus … nicht wahr?«
    »Ich habe dir gesagt , dass die interessanten Sachen ganz oben sind. Ich habe dir gesagt , dass wir dort mit der Suche beginnen und uns nach unten arbeiten sollten.«
    Katim knurrte etwas Unverständliches, kauerte sich auf die Treppe und kroch nach vorn. Fluchend folgte Gork. Und stieß fast gegen die Trollin, als sie plötzlich verharrte, bei der Öffnung in der Wand, die zur nächsten Etage führte.
    »Dies könnte … ein bisschen Mühe wert sein«, sagte sie.
    Neugierig geworden und auch mit einer gehörigen Portion Ungeduld schob sich Gork an Katim vorbei. Dadurch bekam er ungehinderten Blick auf die Tür im Boden, der einst die westliche Wand gewesen war.
    »Oh, ja! Das sieht schon besser aus.« Oder zumindest interessanter.
    Gork hatte genug Gefängnisse von innen gesehen, um zu erkennen, dass diese in Stahl eingefasste Monstrosität nur die Tür zu einer Zelle sein konnte. Einen weiteren Hinweis bot der dicke Holzriegel, der verhinderte, dass die Tür von der anderen Seite geöffnet werden konnte. Vorsichtig kroch der Kobold näher, spähte durchs kleine Fenster und drehte den Kopf, um besser durch die Lücken zwischen den Gitterstäben zu sehen.
    »Erkennst du etwas … das es lohnt … die Tür zu öffnen?«, fragte Katim.
    Gork schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher. An der gegenüberliegenden Wand liegt jede Menge uraltes Stroh. Äh, ich meine, es liegt am Boden. An einer der Wände hängen Ketten mit Schellen und so. Ziemlich lang und groß. Und es scheinen einige Knochen aus dem Stroh zu ragen. Kann von hier aus aber nicht erkennen, wie viele es sind.«
    Die Trollin sank neben dem Kobold auf alle viere und zog die bronzene Brosche der Königin aus einer Gürteltasche.
    »Glaubst du, dass wir die Knochen des Zauberers in seiner Zelle finden?«, fragte Gork skeptisch.
    »Vielleicht nicht«, räumte Katim ein und hielt die Brosche über das Fenster. »Aber wir wissen nicht … was hier geschehen ist. Möchtest du … nicht sicher sein?«
    »Na schön. Außerdem könnte er einen rivalisierenden Zauberer gefangen gehalten haben, und ich schätze, dessen Knochen würden für unsere Zwecke genügen. Wie funktioniert das Ding?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht … sind wir noch nicht nahe genug. Es … reagiert überhaupt nicht.«
    »Entweder sind wir nicht nahe genug, oder das da drin sind ganz normale Knochen, auf die die Brosche nicht reagieren soll . Oder du machst irgendwas falsch.« Gork hob rasch die Hand, als

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