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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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von uns?«, fragte Cræosh.
    Katim nickte. »Das wäre durchaus sinnvoll … glaubst du nicht? Ich fürchte … wir können uns nicht … einen ganzen Monat Zeit lassen.«
    »Und die andere Möglichkeit wäre?«, fragte Gork spöttisch. »Glaubst du, die Zeit wartet auf uns, wenn wir sie höflich genug fragen?«
    Cræoshs Miene erhellte sich. »Warum eigentlich nicht?« Er sah Gimmol an.
    »O nein«, protestierte der Gremlin und streckte beide Arme aus, als wollte er die Idee damit von sich fernhalten. »Nicht einmal der Leichenkönig pfuscht an der Zeit herum. Auf keinen Fall.«
    »Ich habe es nicht wörtlich gemeint, Gimmol«, sagte Cræosh. »Kannst du uns nicht einfach irgendwie dorthin bringen?« Er schnippte mit den Finger, und es klang fast nach einem brechenden Knochen. »Shreckt und Königin Anne können das.«
    »Ich bin weder Shreckt noch die Königin«, erinnerte ihn Gimmol. »Es gibt einen ganzen Haufen Dinge, die sie können und ich nicht.« Der Gremlin kratzte sich an der Schläfe, dicht unter der Krempe seines Huts. »Andererseits …«
    »Andererseits was?«, fragte Fezeill nach einem Moment. »›Andererseits‹ allein bringt uns nicht weiter.«
    »Ich kann dafür sorgen, dass wir ein bisschen schneller werden«, sagte Gimmol zögernd. »Wir werden nicht das Gefühl haben, mit größerer Geschwindigkeit unterwegs zu sein, aber wir können die Strecke in zwei Wochen schaffen, vielleicht in zehn Tagen, wenn wir uns wirklich bemühen.«
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt?«, fragte Cræosh.
    »Weil der Zauber verdammt schwer ist«, antwortete Gimmol. »Und weil wir einen Preis dafür bezahlen müssen.«
    Katims Blick durchbohrte ihn. »Welche Art von … Preis?«
    »Diese Sache richtet Schlimmes mit dem Körper an«, erwiderte der kleine Zauberer. »Es wäre durchaus möglich, dass einige von uns den Schock nicht überleben. Es ist nicht wahrscheinlich , da wir alle in ziemlich guter Verfassung sind, aber es lässt sich nicht ganz ausschließen. Und selbst wenn es uns nicht umbringt – es wird uns viel Kraft kosten. Stellt euch vor, in einem Monat um ein bis drei Jahre zu altern.«
    Cræosh überlegte. »Ich bin nicht gerade begeistert von der Idee«, knurrte er, »aber ein bis drei Jahre kann ich in Kauf nehmen. Das mit dem ›nicht überleben‹ macht mir weitaus mehr Sorge.«
    »Diesem Standpunkt schließe ich mich an«, sagte Gork und hob sogar die Hand.
    »Ich riskiere es«, krächzte Katim. »Es ist sehr schwer … einen Troll zu töten. Ich … bin unbesorgt.«
    »Nimmst den Mund ziemlich voll«, brummte Cræosh.
    Letztendlich blieb ihnen gar nichts anderes übrig, was auf einen bereits vertrauten Zustand hinauslief. In groben Zügen erklärten sie Belrotha und Jhurpess, was geschehen würde, und dann begannen sie damit, den Plan in die Tat umzusetzen.
    Gimmol brauchte drei Versuche, um den Zauber richtig hinzukriegen, und Cræosh befürchtete schon, dass sich der Gremlin an den fremden und sehr seltsam klingenden Silben den Mund verrenken würde. Als es ihm schließlich gelang, das letzte Wort auszuspucken, erzitterten alle Korps-Soldaten; einige von ihnen schrien sogar. Plötzliche Hitze breitete sich in ihnen aus, als hätten sie Lava verschluckt. Ihr Blut kochte, und die Haarwurzeln standen in Flammen – so fühlte es sich jedenfalls an.
    Nach einigen Sekunden reduzierte sich das Brennen auf ein erträgliches Niveau. Es verschwand nicht ganz, aber es ließ sich hinnehmen.
    »Was jetzt?«, fragte Cræosh und fand, dass seine Stimme seltsam hoch und blechern klang.
    »Jetzt gehen wir los«, erwiderte Gimmol. »Die Wirkung des Zaubers sollte jeweils etwa einen Tag anhalten. Ich muss ihn also öfter einsetzen. Sogar ziemlich oft.« Der Gremlin seufzte. »Es ist kein einfacher Zauber, Cræosh. Ich brauche meine ganze Kraft dafür. Wenn wir in eine schwierige Situation geraten, kann ich wahrscheinlich kaum helfen.«
    »Schon gut. Überlass die schwierigen Situationen ruhig uns.«
    Das Korps machte sich auf den Weg, und Cræosh staunte darüber, wie schnell die Landschaft auf beiden Seiten vorbeistrich. Mit jedem Schritt schien er eine Strecke zurückzulegen, für die er sonst drei oder vier Schritte brauchte.
    »Das stimmt nicht ganz«, sagte Gimmol, als er ihn danach fragte. »Die Länge unserer Schritte hat sich nicht geändert, aber wir gehen schneller. Und da unser Verstand nicht begreift, wie schnell sich die Füße bewegen, sieht es so aus, als legten wir mit jedem Schritt eine

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