Die Horde - Die Schlacht von Morthûl
schon …
Sabryen hob die Hände, wie Katim gehofft hatte, und öffnete den Mund zu einem Zauber, der Feuer auf seine Feinde herabregnen lassen oder ihnen das Fleisch von den Knochen lösen sollte.
Katim hätte sich fast gewünscht, jemanden zu haben, zu dem sie beten konnte, als sie ausholte und warf.
Sabryens Kiefer brach mit einem Knacken, und Zähne regneten zu Boden. Der König wankte und würgte, griff nach oben und versuchte, das seltsame Objekt aus seinem Mund zu ziehen. Deutlich war zu sehen, wie sich die Muskeln in seinen Wangen spannten und vor Anstrengung zuckten, doch die Phiole steckte fest, zwar gesprungen, aber nicht zerbrochen.
Und dann trat Jhurpess vor, schlug mit seiner Keule zu und schmetterte sie gegen Sabryens Kinn.
Der Kopf des Wesens flog zurück, die Keramikhülle splitterte und brach. Teile davon bohrten sich Sabryen in den Gaumen, zusammen mit Knochensplittern, und schnitten die Zunge an ihrer Wurzel ab. Havarrens Elixier strömte zwischen den Lippen hervor, zusammen mit schwarzem, teerartigen Blut.
Mit zitternden Gliedern, den Kopf unmöglich weit nach hinten geneigt, schrie der uralte König, und der Boden unter ihnen allen erbebte.
»Glaubt ihr, eine Phiole reicht?«, rief Cræosh und verzog das Gesicht, weil das Heulen des Königs kein Ende nahm.
Gork tauchte wie ein irres Erdhörnchen hinter Sabryen auf. »Darauf sollten wir uns nicht verlassen!« Der Kobold sprang auf den fleischigen Oberkörper, fand mit seinen Krallen trotz der Zuckungen Halt und kletterte zum Kopf hoch. Dort angekommen, griff er nach dem Kiefer und zog den Mund so weit wie möglich auf. »Wer ist der Erste?«, rief er. Seine Beine baumelten und schienen sich dabei an Sabryens Wurm-Gedärmen ein Beispiel zu nehmen.
Cræosh und Katim grinsten und griffen nach ihren Beuteln.
Als sie den Inhalt der vierten Phiole in den Mund des Wesens geschüttet hatten, wurden die Zuckungen so stark, dass sich Gork nicht länger festhalten konnte. Das Korps beobachtete, wie der alte König Sabryen zu Boden sank und sich dort hin und her wand.
»Na schön«, brummte Cræosh, »er stellt keine Gefahr dar, aber er lebt noch immer. Was jetzt?«
Gork grinste auf eine besonders abscheuliche Art und Weise. »Belrotha!«
»Ich derzeit beschäftigt sein!«
Und tatsächlich, die Ogerin stand knietief in einer Flut aus Würmern. Überall um sie herum lagen die von ihr geworfenen Steinplatten, und jede Menge Brei und Schleim wiesen darauf hin, wie wirkungsvoll ihr Plan gewesen war. Trotzdem war es ihr nicht gelungen, die Flut aufzuhalten. Blut rann an ihren Waden hinab und verschwand in der Menge des Ungeziefers. Cræosh vermutete, dass sie bereits den Inhalt ihrer Phiole getrunken hatte, denn sonst wäre sie inzwischen dem Tode näher gewesen als dem Leben. Erneut hob sie einen großen Felsen und schlug damit auf die ekligen Geschöpfe ein.
»Belrotha!«, rief Gork erneut. »Wir brauchen dich hier!«
»Ich beschäftigt!«, wiederholte sie. »Du mich fragen, wenn ich getötet habe alle Würmer!«
Cræosh tippte Katim auf die Schulter und flüsterte. Sie nickte, und dann stapften sie beide zu Sabryen.
»Belrotha, du kannst nicht alle Würmer töten!«, rief Gork verärgert. »Es sind zu viele!«
»Kein Problem! Ich nicht zählen sie!«
Gork knurrte zornig. Bevor er sich zu einer Dummheit hinreißen lassen konnte, kehrten Ork und Trollin zurück. Sie trugen Sabryen, der erstaunlich leicht war, fand Cræosh. Vermutlich lag es daran, dass ihm ein Bein und viele seine inneren Organe fehlten.
»Belrotha!«, rief Cræosh.
»Was?«
Cræosh und Katim holten aus und warfen den König, der in der Wurmmasse vor der Ogerin landete. Die Geschöpfe wichen von Sabryen zurück – vielleicht spürten sie das Gift in ihm.
In einem für sie sehr ungewöhnlichen Anfall von Humor und Verstand sah Belrotha den Ork an und grinste schief. »Er was gesagt haben über meine Mutter?«
»Zweimal«, bestätigte Cræosh mit einem leisen Lachen.
Belrotha ließ den letzten Felsen in die Menge der Würmer fallen und tötete auf einen Schlag Hunderte von ihnen. Dann hob sie mit der einen Hand König Sabryen hoch; mit der anderen griff sie in seinen Oberkörper und riss alles heraus, was sie erreichen konnte. Der Geruch jahrhundertelanger Fäule ließ die Korps-Soldaten würgen, und die Geräusche, die aus Sabryens Körper kamen, würden sie noch viele Jahre lang im Schlaf verfolgen.
Für einen Schrei war nicht mehr genug von ihm übrig. Der alte
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