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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Brustharnisch, und nur die dünne Stahlplatte hatte Rippenbrüche verhindert.
    Katims Chirrusk surrte, und ihre rasierklingenscharfen Haken bohrten sich in Sabryens ausgestreckten Arm. Die Trollin drehte sich, zog die Kette straff. Es war ein typisch trollisches Manöver, angeblich imstande, jeden Gegner mit einer Kombination aus Schmerz und Kraft zu Fall zu bringen. Katim hatte einmal gesehen, wie dadurch ein Oger größer als Belrotha zu Boden gegangen war.
    Aber in diesem Fall hätte sie genauso gut versuchen können, die Mauern der Eisernen Burg mit ein bisschen Garn einzureißen. Die Kette straffte sich, und das war’s. Sosehr die Trollin auch zog, sie konnte nicht einmal Sabryens Arm bewegen, und der Schmerz, der anderen lebenden Geschöpfen einen Schock beschert oder das Bewusstsein geraubt hätte, schien ihm überhaupt nichts auszumachen.
    Sabryen zog den Arm zurück, Katim knurrte wie ein tollwütiger Hund und ließ die Chirrusk durch ihre Hand gleiten, um nicht vor der Wurm-Gestalt auf den Boden zu stürzen. Neugierig betrachtete der frühere König die an seinem Arm baumelnde Kette, riss die Haken wie achtlos aus seinem Fleisch und ließ die Kette fallen. Katim knirschte so laut mit den Zähnen, dass die anderen es hörten, und zog ihre Axt.
    Die Dunkelheit schien zu kochen, angeheizt von den Flammen und Blitzen, die Gimmol, das Gesicht vor Anstrengung verzerrt, mit den Fäusten ausschickte, aber Sabryen zuckte nur ein wenig zusammen. Hinter ihm hatte Gork auf diese Gelegenheit gewartet und stieß zu. Sein Kah-rahahk bohrte sich in den Rücken der Wurm-Gestalt, dicht über der Öffnung im Taillenbereich.
    Der Dolch erwies sich als ebenso nutzlos wie die Chirrusk . Sabryen ärgerte sich nur, zeigte überhaupt keinen Schmerz, und trat einen Schritt vor, wodurch sich die Klinge aus seinem Rücken löste – einige faulige Fleischbrocken blieben an der gezackten Klinge haften. Er drehte sich um und streckte Gork die Hand entgegen, doch der Kobold ergriff nicht die Flucht.
    Wenn Sabryen mit Gorks Verhaltensweisen vertraut gewesen wäre, hätte er vielleicht Verdacht geschöpft.
    Aus den Schatten auf der linken Seite sprang Jhurpess dem abgelenkten Feind entgegen. Mit all seiner Kraft schwang er die schwere Keule und rammte sie gegen Sabryens Kopf.
    Der knirschende Knall hallte durch die ganze Höhle. Sabryen erbebte und fiel, stürzte zitternd auf den steinernen Boden. Jhurpess und Gork sahen sich grinsend an, erfreut darüber, den Gegner besiegt zu haben, und vielleicht auch zufrieden, weil sie es Cræosh und Katim gezeigt hatten.
    Ihr Grinsen verschwand, als sich der verfluchte König wieder aufrichtete. Er schien kaum zu Schaden gekommen zu sein, abgesehen von einem losen Hautlappen am Schädel.
    » ICH HABE EUCH SATT. « Seine Lippen bewegten sich, die Finger zuckten, und Gimmol warf sich zu Boden und heulte: »Magie!«
    Eine Woge aus unsichtbarer Energie ging von dem alten König aus, unsichtbar bis auf ein vages Flirren und den von ihr aufgewirbelten Staub. Blut spritzte Jhurpess aus Mund und Nase. Ein Schlag warf ihn zurück und ließ ihn über den Boden rutschen, bis er gegen einen großen Stalagmiten stieß. Eine Hand umklammerte die Keule, die andere kratzte über den Stein. Er versuchte aufzustehen, aber die Muskeln gehorchten ihm nicht, und der durch seinen Körper pulsierende Schmerz wollte nicht nachlassen.
    Cræosh schlug erneut nach Sabryen und rief seinen Gefährten zu, nicht einen Moment nachzulassen. Der Kampf schien schon eine halbe Ewigkeit zu dauern, obwohl in Wirklichkeit nur ein oder zwei Sekunden vergangen waren. Cræosh, Katim und Gork schwangen ihre Klingen und stießen zu, fügten der WurmGestalt eine Wunde nach der anderen zu. Ein gewöhnliches Lebewesen wäre längst zu Boden gesunken und verblutet, aber Sabryen achtete nicht auf die Verletzungen und ignorierte auch den Schmerz – er fiel nicht. Der einzige Sieg des Korps, wenn man in diesem Zusammenhang von einem Sieg sprechen konnte, bestand darin, dass es ihn an weiterer Magie gehindert hatte.
    Doch auf diese Weise kamen sie nicht weiter, und das wussten sie alle. Früher oder später würden sie ermüden und Fehler machen, und einer dieser Fehler würde sich als fatal erweisen. Sabryen würde Gelegenheit zu einem weiteren Zauber bekommen oder jemandem von ihnen einen Schlag versetzen, von dem sich der Getroffene nicht mehr erholte. Und den anderen würde es wenige Sekunden später ebenso ergehen. Sie setzten einen Kampf fort,

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