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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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draußen ein Krieg stattfindet und wir nicht eingeladen sind.«
    »Uneingeladen würde ich dies nicht nennen«, kam Gimmols Stimme von der anderen Seite des kleinen Lagers. »Ich würde eher sagen, dass wir Ehrengäste sind.«
    Cræosh brummte noch etwas mehr.
    Nach ihrem Aufenthalt in der Demias-Kluft hatte das Korps einige Tage Ruhe und Erholung bekommen, und dann hatte es wieder »Bewegt euch!« geheißen. Es war erneut General Rhannik gewesen, von dem Cræosh und seine Gefährten ihre Anweisungen erhalten hatten, aber wenigstens hatte jenes Treffen in einem richtigen Besprechungszimmer stattgefunden und nicht in einem hastig ausgeräumten Lagerraum.
    »Dororams Heer marschiert«, hatte er ohne Einleitung gesagt. »Es sind natürlich alle Vorbereitungen getroffen, aber es steht ein sehr schwerer Krieg bevor.«
    »Wo werden wir eingesetzt?«, hatte Cræosh gefragt, ein bisschen zu eifrig für den Geschmack der anderen.
    »Nirgends. Ihr kommt nicht einmal in die Nähe der Front.«
    Bei der Besprechung war es zu einer Unterbrechung gekommen, während alle versuchten, den aufgebrachten Ork zu beruhigen. Cræosh hatte sich zu sehr auf das Tauwetter im Frühling gefreut, für Gork und Gimmol ein klares Anzeichen von Verrücktheit. Er schien davon ausgegangen zu sein, dass die Mühen und Abenteuer der vergangenen Monate nur ein kleines Vorgeplänkel des bevorstehenden gewaltigen Gemetzels sein würden. Dass all die Schlachten ohne ihn stattfinden sollten, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    »Wo waren wir stehen geblieben?«, hatte Rhannik gefragt und durch den leeren Raum geblickt – weil Cræosh den Tisch in seine Einzelteile zerlegt hatte. Der Ork, von Belrotha festgehalten, hatte geschnaubt. »Ich meine, bevor die Einrichtung zertrümmert wurde?
    Ah, ja. Euer Auftrag. Wie ich schon sagte, ihr werdet nicht an der Front sein …« Cræosh hatte erneut geknurrt. »… sondern weit dahinter.«
    Das hatte die Aufmerksamkeit des Orks geweckt.
    »Ananias duMark ist Dororams größter Zauberer, aber er ist bei Weitem nicht der einzige . Zu Dororams Gefolge gehören fast ein Dutzend Zauberer, elfische Magier und gilorale Beschwörer, ganz zu schweigen von der großen Anzahl an Beratern und Generälen, die das Gros des Gefolges bilden.«
    »Klingt so, als sei er gut abgeschirmt«, hatte Gork bemerkt.
    »Ja. Aus diesem Grund können wir keine Streitmacht nahe genug an ihn heranbringen, um etwas gegen ihn auszurichten. Aber eine kleine Gruppe …«
    Rhannik hatte gelächelt, als in den Gesichtern des Dämonen-Korps Verstehen dämmerte. »Wie ich sehe, habt ihr nun begriffen, worum es geht. Allerdings muss euch klar sein: Dororam darf nicht der geringste Hinweis darauf erreichen, dass ihr zu ihm unterwegs seid. Deshalb bekommt ihr den Befehl, jede Feindberührung zu vermeiden, bis ihr euer Ziel erreicht. Das könnte für euch auch bedeuten, dass es besser ist, vor einem einzelnen menschlichen Soldaten mit einem rostigen Schwert die Flucht zu ergreifen.«
    Die Korps-Mitglieder hatten finstere Mienen geschnitten, aber geschwiegen.
    »Wenn sich ein Kampf absolut nicht vermeiden lässt, darf auf gar keinen Fall ein Gegner überleben und Gelegenheit erhalten, Bericht zu erstatten. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Das Korps hatte genickt.
    »Gut. Und noch etwas sollte euch klar sein. Euer Auftrag besteht darin, das Ziel zu erreichen, zuzuschlagen und wieder zu verschwinden. Versucht nicht , Dororam anzugreifen. Er ist viel zu gut geschützt, und außerdem: Wenn ihr ihn tötet, macht ihr ihn zu einem Märtyrer. Euer erstes Angriffsziel sind die verdammten Zauberer – bringt so viele wie möglich um und nehmt euch dann die Generäle und Berater vor. Anschließend macht ihr euch auf und davon.«
    Mit diesen Worten hatte General Rhannik das Korps losgeschickt.
    Seitdem war ungefähr eine Woche vergangen. Sie hatten die Schwefelberge ohne Zwischenfälle überquert und dabei nur steile, unwegsame Pässe benutzt, die zu bewachen niemand für nötig hielt. Inzwischen befanden sie sich weit jenseits der Grenzen von Kirol Syrreth und waren größtenteils damit beschäftigt, unbeschäftigt zu sein.
    Immer wieder hatten sie sich vor Dororams Spähern verstecken müssen. Jeder von ihnen wäre leicht zu töten gewesen, aber das Korps war nicht ungeduldig genug geworden, Rhanniks klaren Befehl zu missachten – immerhin bestand die Gefahr, von einem ganzen Heer entdeckt zu werden. Nicht einmal Belrotha war so dumm, und nicht einmal Katim so

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