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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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hättest du jemandem von uns sagen sollen, was du vorhattest«, fügte Cræosh hinzu.
    »Wie dem auch sei …«, warf Gimmol schnell ein. »Offenbar hast du etwas entdeckt, nicht wahr?«
    Ein Nicken. »Jhurpess, hat großes Haus von Menschen gefunden.«
    »Na so was«, brummte Cræosh.
    »Ein Haus?«, fragte Gork ungläubig. »All dies für ein Haus ?«
    Der Schreckliche neigte den Kopf. »Warum Gork so aufgeregt? Es ist nicht Jhurpess’ Schuld, dass Rauch kam aus einem Haus.«
    »Nein, das nicht, aber … aber …« Gork sprach nicht weiter und wirkte hilflos.
    »Außerdem Jhurpess nicht nur ein Haus gefunden hat, sondern ein großes Haus.«
    Cræosh und Gork öffneten den Mund zu einem Kommentar – beziehungsweise, im Falle von Gork, zu einem Schrei –, doch Katim kam ihnen zuvor. »Jhurpess kennt den Unterschied … zwischen einem großen Haus und … einer anderen Art von Gebäude.«
    Der Schreckliche nickte. »Jhurpess in letzter Zeit viele Städte gesehen hat. Dies kein Schloss und keine Scheune war. Das Haus gebaut ist wie Haus, nur größer.«
    Die Trollin nickte. »Schräges Dach?« Der Schreckliche nickte. »Schornstein?« Ein Nicken. »Aber größer.« Noch ein Nicken, mit mehr Nachdruck.
    »Was soll der Unfug?«, fragte Cræosh.
    »Es ist kein Haus … du Tölpel. Und niemand … errichtet eine Villa oder ein Schloss … hier draußen. Er beschreibt eine … Kirche.«
    Cræosh überlegte einen Moment. »Könnte sein. Menschen haben seltsame Vorstellungen davon, wie eine Kirche aussehen sollte. Ich habe noch nicht eine einzige mit einer anständigen Speergrube gesehen. Und?«
    »Wenn Rauch aus dem Schornstein kommt … so bedeutet das … es wohnt jemand in der Kirche.«
    »Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Und, verdammt noch mal?«
    Die Trollin grinste; ein Speichelfaden baumelte in der einen Ecke des Munds. »Ich bin sicher … dort können wir einige … hübsche, große Mönchskutten finden.«
    Langsam breitete sich auch in Cræoshs Gesicht ein Lächeln aus.
    »Wer ist da?« So schnell es seine arthritischen Knie erlaubten, schlurfte Bruder Elton durch den Flur zur Vordertür. Wer auch immer draußen stand, er hatte nicht den Klopfer aus Messing benutzt, und fast hätte der alte Mönch das leise Pochen überhört. Er wünschte sich beinahe, das wäre tatsächlich der Fall gewesen. Morgen sollten die Löcher im Dach repariert werden, und sein Rücken schmerzte von der Arbeit im Kräutergarten, der auf die neue Saat vorbereitet worden war; er sehnte sich nach seinem weichen, warmen Bett. Andererseits … Jemand, der so spät zur Abtei kam, musste in Not sein. Als er sich der Tür näherte, rief er: »Warum bist du nicht daheim im Bett?«
    Für einen langen Moment blieb alles still. Dann erklang eine sonderbar heisere Stimme. »Pater? (Hust) Kannst du mir helfen, Pater? (Hust, hust) Ich habe mich verirrt und bin (Hust) krank.«
    Ein Kind? »Warte eine Sekunde!«, rief er und fummelte am Schloss herum. Was macht ein Kind hier draußen allein? Es kann nicht in der Nähe wohnen, denn dann wüsste es, dass ich kein Pater bin. Dieser verdammte Krieg. Dort draußen gerät alles durcheinander …
    Bruder Elton öffnete die Tür und erhaschte einen kurzen Blick auf das »Kind« – ein kleines, schuppiges, eidechsenartiges Geschöpf –, bevor auch drinnen alles durcheinandergeriet.
    Mond und Sterne leuchteten fröhlich, ohne die Konkurrenz der untergegangenen Sonne, doch plötzlich bekamen sie einen Rivalen auf der Erde weit unten. Glas splitterte mit einem melodischen Klirren, als Holz, Stroh und Teer plötzlich in Flammen aufgingen. Schon nach wenigen Augenblicken zerbröckelte der alte Mörtel zwischen den Backsteinen, und die Wände wölbten sich nach außen. Rauch stieg auf, unten orangefarben im Licht des Feuers, weiter oben schwarz wie die Nacht. Am nächsten Morgen würde dieses Haus des Glaubens eine weitere ausgebrannte Ruine sein.
    Ein Stück entfernt marschierte eine kleine Gruppe Mönche über die Straße in Richtung Brenald, der Hauptstadt von Shauntille. So spät war sonst niemand auf der Straße unterwegs, und das war auch ganz gut so, denn die Mönche mussten sich erst noch an ihre neue Rolle gewöhnen.
    »Mir nicht gefallen Kutte«, klagte Belrotha. »Ich mich nicht richtig bewegen kann. Stecken fest Arme. Ich mich fühlen wie Fisch.«
    »Wenigstens ist sie konsequent«, brummte Cræosh vor sich hin. »Sie riecht auch wie einer.«
    »Ach, du bist nur sauer, weil du dich

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