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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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ergibt … einen Sinn«, krächzte Katim und hielt den Blick auf die Reiter gerichtet. »König Morthûl war wahrscheinlich … auf eine direkte Konfrontation mit … duMark und den anderen Zauberern vorbereitet. Aber diese Taktik … könnte ihn überrascht haben.« Sie hob und senkte die Schultern. »Nach sechshundert Jahren ist es … vielleicht schwer, auf das … Unerwartete zu reagieren …«
    »Nein!«
    Cræosh und Gork wichen zurück, vermutlich deshalb, weil sie sich an den letzten Temperamentsausbruch der Ogerin erinnerten.
    »Leichenkönig nicht überrascht!«, beharrte Belrotha. »Er wissen, was er tun! Er herrschen seit vielen Jahren!« Sie schüttelte den Kopf und fuhr etwas ruhiger fort: »Ich regieren Itho nur zwei Jahreszeiten. Aber das lange genug für mich zu wissen, nichts gehen richtig. Immer alles sich verändert. Leichenkönig herrschen lange über Kirol Syrreth, er Bescheid wissen über Veränderungen.«
    »Vielleicht hat die Ogerin recht«, räumte Cræosh ein. »Gewissheit bekommen wir erst, wenn wir mit König Morthûl sprechen.«
    »Dann sollten wir uns besser beeilen«, warf Gork ein. »Wenn ihr nicht hier herumstehen wollt, bis euch die Soldaten bemerken … Es sind noch einige Tagesreisen bis nach Dendrakis. Wahrscheinlich brauchen wir sogar mehr Zeit, weil wir vorsichtig sein müssen. Inzwischen dürfte Dororam auch Schiffe im Wasser haben.«
    »Und wo besorgen wir … uns ein Schiff?«, fragte Katim. »Auf offener See hält das Ruderboot … nicht eine Stunde durch.«
    »Am üblichen Ort«, sagte Gork, und seine Finger zuckten. »Wo immer wir können.«
    Durch die schmutzigen Laken, in die sie die ganze Zeit über gehüllt war, konnte sie nichts sehen. Trotzdem wusste sie, wo sie sich befand. Das Schwanken des Schiffes war dem vertrauteren Schwanken auf der Schulter der Ogerin gewichen, und der Geruch der Berge ersetzte den des Meeres. Sie mussten das Ziel fast erreicht haben, und das bedeutete: Sie war verdammt, wenn sie nicht schleunigst etwas unternahm.
    Schreckliche Wochen lagen hinter ihr: Das ständige Schaukeln auf dem Rücken der Ogerin sowie Hunger und Durst hatten sie zu einem Schatten ihrer selbst werden lassen. Aber sie hatte auch Gelegenheit bekommen, einen Eindruck von den Geschöpfen zu gewinnen, die sie gefangen genommen hatten, von ihren Verhaltensweisen und Angewohnheiten. Während der Tage auf See war sie nicht so scharf bewacht worden wie sonst, vielleicht deshalb, weil die Entführer glaubten, sie könnte ihnen auf einem Schiff nicht entkommen, oder weil sie zu sehr mit dem Segeln oder – den Geräuschen nach zu urteilen – mit ihrer Seekrankheit beschäftigt waren. Sie hatte die gute Gelegenheit genutzt, um all die Knoten der Stricke zu untersuchen, mit denen man sie gefesselt hatte. Und sosehr die vergangenen Wochen sie auch geschwächt hatten, sie war noch immer Lidia Lirimas, Heldin der Verbündeten Königreiche – jemand wie sie ließ sich nicht auf Dauer zu einem Paket verschnüren. Sie war fest entschlossen, sich zu befreien, und obwohl es dafür bessere Orte gab als ausgerechnet die Insel Dendrakis – es war immer noch besser, dort die Freiheit wiederzuerlangen, als in die Eiserne Burg getragen zu werden.
    Ob sie sich befreien konnte oder nicht, ob ihr die Flucht gelang oder sie bei dem Versuch ums Leben kam … Sie bedauerte nur, dass sie nicht in der Lage sein würde, sich an den Kreaturen zu rächen, die ihr dies angetan hatten. Nach dem, was sie von ihnen gehört hatte, litten sie an dem, was mit ihrer Heimat geschehen war, und das musste vorerst genügen – bis sie sich erholt hatte und Gelegenheit fand, Jagd auf sie zu machen.
    Sie wartete, baumelte von Laken umschlungen auf dem Rücken der Ogerin, arbeitete an den vielen Knoten und wartete auf ihre Chance.
    »Es ist vorbei.« Es lag kein Kummer in Cræoshs Stimme, auch keine Verzweiflung, denn dafür fehlte ihm die Kraft. Es war eine sachliche Feststellung, mehr nicht.
    »Aber … aber …« Zum ersten Mal seit einer ganzen Weile fehlten Gork die Worte.
    Niemand sonst sprach, sah man von einem leisen Ächzen ab, das von Belrotha kam. Schweigend starrten sie auf das, was einst die Eisernen Burg gewesen war.
    Welche Magie auch immer duMark und die anderen Zauberer Dororams vom Himmel gerufen hatten, es musste etwas Einzigartiges gewesen sein, zu mächtig selbst für den Leichenkönig. Enorme Hitze hatte das Eisen der Burg in Schlacke verwandelt, in einen schartigen, gezackten und zerklüfteten

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