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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Aber niemand, den ich kenne, hat jemals einen gesehen.«
    »›Einen‹? Ich bitte dich, Kobold, fällt es dir so schwer, die Dinge beim Namen zu nennen?«
    »Dakórren«, brummte Gork schließlich. »Dunkelelfen.«
    Bei diesem Wort verzog der Fremde das Gesicht. »Du hast dich mit den Eilurren herumgetrieben, wie?«
    »Eilurren?«, fragte Cræosh leise.
    »Elfen«, erklärte Gork. »Die … äh … ›Lichtelfen‹. Die normalen.«
    Der »anormale« Elf sprach weiter. »Ich bitte dich, Kobold, und euch alle! ›Dunkelelfen‹? Findet ihr das nicht ein wenig melodramatisch? In den Streitkräften des Leichenkönigs kämpfen Menschen an eurer Seite, aber habt ihr jemals gehört, dass sie jemand ›Dunkelmenschen‹ nennt?«
    »Jhurpess nichts zu tun hat mit Elfen!«, meldete sich der Schreckliche zu Wort. »Und was du meinst mit ›herumtreiben‹?«
    »Kontakt haben, mit ihnen rummachen, was in der Art!«, schnauzte Cræosh. »Freundlich sein, allgemein gesprochen! Und genau deshalb weißt du nicht darüber Bescheid!«
    Jhurpess schmollte. Cræosh achtete nicht weiter auf ihn.
    »Na schön, du bist also ein Dunkelelf, ein Dakórren oder was auch immer. Und was bedeutet das für mich?«
    »So feindselig, lieber Ork? Wir sind keine Feinde.«
    »Nach den Legenden seid ihr Pseudo-Elfen eins der wenigen Völker, das es ablehnte, sich König Morthûls Streitkräften hinzuzugesellen. Wenn ihr wirklich existiert, bin ich gern bereit, diesen Teil der Geschichten zu glauben. Wer behauptet also, wir seien keine Feinde, du spitzohriger Kakerlakenficker?«
    Katim rollt mit den Augen. »Diplomatie scheint … eine deiner … Stärken zu sein.«
    »Was gibt es an spitzen Ohren auszusetzen?«, jammerte Gimmol gleichzeitig.
    Nur der Elf schien an den Worten des Orks keinen Anstoß zu nehmen. Er lächelte und zeigte dabei perfekte weiße Zähne. »Du lebst, Ork. Das allein sollte meinen guten Willen beweisen.«
    »Oder deine Feigheit.«
    Das Lächeln verblasste ein wenig. »Ich hätte draußen stehen bleiben und euch durch die offene Tür töten können, noch bevor ihr von meiner Existenz wusstet.«
    »Das bezweifle ich, Spitzohr. Vor dir steht das Dämonen-Korps! Wir werden mit allem fer… aaaarrgh !« Cræosh schlug wild um sich und versuchte, das kleine geflügelte Ding zu treffen, das aus dem Nichts erschienen war und ihm einen Haarbüschel ausgerissen hatte.
    »Roco. Delaba wur! Ekee ekee!«
    »Ja, das sehe ich«, sprach der Elf sanft zu dem Wesen, als es zitternd auf seiner Schulter landete. »Sehr tapfer von dir.«
    Cræoshs Blick wurde noch finsterer, als er ihn vom Elfen auf das kleine Geschöpf richtete. »Du verstehst das Mistvieh!«
    »Oh, ja. Sehr gut sogar.« Der Gesichtsausdruck des Elfen wurde richtig böse. »Wenn deine trollische Gefährtin dich nicht daran gehindert hätte, meinem kleinen Freund hier etwas anzutun, wäre meine Begrüßung weniger freundlich ausgefallen.« Und dann lächelte der Fremde wieder und kraulte das kleine Geschöpf wie beiläufig unterm Kinn, woraufhin es wie eine Katze schnurrte.
    »Hast du das gewusst?«, wandte sich Cræosh an die Trollin.
    »Den Umständen entsprechend … habe ich gedacht … dass das Wesen der … Vertraute eines Zauberers … sein könnte. Ich hielt es … für besser … kein Risiko einzugehen.«
    »Du hättest mir einen Hinweis geben können, anstatt diesen Bockmist von wegen ›armes kleines Tier‹ zu labern.«
    »Warum? Ich … war mir nicht sicher.« Die Trollin trat zwischen Ork und Elf. »Du hast gesagt … dass du etwas … von uns willst?«
    Der Elf hob eine Braue. »Habe ich das gesagt, ja?«
    Mit einem Blick, der Bände sprach, stieß Cræosh die Trollin beiseite, damit er wieder allein vor dem Elfen stand. »Du hast gesagt, dass du uns nicht töten willst. Für mich läuft das aufs Gleiche hinaus.«
    »Tatsächlich?« Der Fremde schnippte erneut mit den Fingern und lehnte sich dann in dem großen Polstersessel zurück, indem er einen Moment zuvor noch gar nicht gesessen hatte. Hinter Cræosh pochte es, und Gimmol quiekte erschrocken, als er mit dem Hintern auf dem Boden landete. »Nun gut. Ich heiße Nurien Eichenwind.« Er zögerte, um seinen »Gästen« Gelegenheit zu geben, sich ebenfalls vorzustellen.
    »Eichenwind?« Cræosh kicherte. »Ja, das ist ein Elfenname, kein Zweifel. Hast du vielleicht einen Bruder, der Funkelfurz heißt?«
    Gork hob die Hände zur Schnauze und prustete.
    Eichenwind seufzte. »Schon gut. Nun, ich habe da ein Problem und

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