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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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letzten Blitz damit abwehren zu können – er war nicht so schnell –, aber das verdammte Ding wich der Klinge aus ! Es folgte ein Moment heißer Agonie, die Welt um ihn herum schlug ein paar Saltos, und der Ork fand sich einige Meter entfernt im Schnee wieder.
    Er versuchte aufzustehen, hielt dabei den Hals gerade, aus Sorge, andernfalls könnte ihm der Kopf abfallen … und stellte plötzlich fest, dass ihm die Beine nicht mehr gehorchten.
    Das gefällt mir gar nicht. Einen Moment später wurde ihm klar, dass er schwerer verletzt sein musste, als er zunächst gedacht hatte, denn er halluzinierte ganz offensichtlich! Er konnte unmöglich gerade gesehen haben, wie ein in Flammen stehender Kobold aus dem Schnee kam. In den Steppen lebten keine brennenden Kobolde, oder? Und der Schnee … Cræosh hörte sich selbst kichern. Der Schnee hätte die Flammen erstickt, oder etwa nicht?
    Dann verlor er gnädigerweise das Bewusstsein, bevor er Gelegenheit bekam, seine Gedanken in Worte zu fassen und sich lächerlich zu machen.
    Gork stand nicht in Flammen – Selbstverbrennung wäre zweifellos eine unerwartete Möglichkeit gewesen, den Kampf zu beenden, allerdings keine sehr wirkungsvolle – im Gegensatz zu den Fackeln in seinen Händen. Er richtete sich hinter dem Wesen auf, gegen das Jhurpess kämpfte, und griff an, noch bevor es begriff, wie ihm geschah.
    Die erste Fackel ließ sich ganz leicht in das Geschöpf stoßen. Es zischte laut, und verkohltes Ungeziefer fiel in den Schnee. Gork stellte sich auf die Zehenspitzen, hob die zweite Fackel, so weit er konnte, und traf das Kinn des Wesens. Wieder zischte und knisterte es, und ein Regen aus toten und sterbenden Käfern ging auf den Kobold nieder.
    Gorks Fackeln und die Chirrusk der Trollin bereiteten dem letzten Schwarmwesen ein schnelles Ende.
    »So viel zum leichten Teil«, brummte Gork und löschte beide Fackeln im Schnee.
    Katim ließ ihren Blick wie einen Hammer auf ihn fallen. »Der leichte Teil?«
    »Und ob!« Mit einer rußgeschwärzten Fackel deutete er auf den komatösen Ork. »Jetzt müssen wir ihn wieder auf die Beine kriegen!«
    Katim nickte langsam. »Ja. Das könnte … schwer werden. Ich …« Und dann, mit einem ebenso schmerzvollen wie überraschten Ächzen, brach sie vor dem Kobold zusammen.
    »Schöner Mist.« Gork forderte die anderen mit einem Wink auf, ihm zu helfen.
    In der Ferne heulte ein weiteres Yeti-Rudel dem aufgehenden Mond seinen Zorn entgegen.
    »Das war zweifellos eine geniale Idee«, sagte der Gestaltwandler einige Zeit später, die Stimme voller Sarkasmus. »Und was machen wir jetzt?«
    Gork sah von dem aus Ork und Trollin bestehenden Haufen vor ihm auf und ballte in hilflosem Zorn die Fäuste. »Ich habe keine blasse Ahnung, Fezeill. Wie wär’s, wenn du dich in ein Pferd verwandelst, damit wir sie tragen können?«
    »Ein Pferd ist zu groß für mich, Kobold.«
    »Tatsächlich? Wie wär’s dann mit einem Pferdearsch? Würde auch besser zu dir passen.«
    »Seid … still.«
    Alle drehten sich zur im Schnee liegenden Trollin um. »Wir dachten, du bist bewusstlos«, sagte Gimmol.
    »Das habt ihr gedacht … weil ihr alle dumm seid«, erwiderte Katim, ohne darauf hinzuweisen, dass sie tatsächlich bewusstlos gewesen war. »Helft mir … auf.«
    Die gemeinsamen Anstrengungen von Jhurpess und Fezeill waren nötig, aber es gelang ihnen, der Trollin auf die Beine zu helfen. Katim konnte kaum einige Schritte gehen, ohne zu torkeln, aber wenigstens stand sie wieder.
    »Hier können wir nicht bleiben«, sagte Gork. »Es wäre möglich, dass die Yetis oder Würmer mit Verstärkung zurückkehren.«
    Katim hob die Hand. »Und wie wolltet ihr … den Ork bewegen?«
    Gork, Gimmol und Fezeill wechselten einen schuldigen Blick. »Eigentlich …«, begann der Gremlin widerstrebend.
    »Ihr wolltet … ihn zurücklassen«, sagte Katim. Sie hob ein wenig das Wort »ihn« hervor und machte damit deutlich, dass sie »uns« meinte.
    »Nun«, erwiderte Gimmol defensiv, »man kann nicht behaupten, dass wir ihn mögen! Und was noch wichtiger ist …«, fügte er hinzu, als Katim eine finstere Miene schnitt, »wir müssen überleben! Was bedeutet, dass wir nicht an diesem Ort bleiben können! Und …«
    Katim knurrte. »Wir brauchen ihn. Ohne ihn … hätten wir nicht … so lange überlebt. Jhurpess, wirf dir den Ork … über die Schulter. Lasst uns … gehen.«
    Sie bemerkte ihren Fehler, einen Sekundenbruchteil bevor der dumpfe Aufprall ihre Ohren

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