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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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fertig gewesen waren.
    Und … Oh, bei den Vorfahren! Es bedeutete, dass es in der Tundra schlimmere Schicksale als den Tod gab. Die Sonne stand dicht über dem westlichen Horizont. Verdammt, verdammt, verdammt! Wenn die blöden Biester noch eine Stunde gewartet hätten, wären wir nicht mehr in dieser dreimal verfluchten Schneewüste gewesen …
    Vier Krabbelarme wurden gehoben, vier Krabbelhände öffneten sich, und ein regelrechter Hagel aus Würmern und Tausendfüßlern flog dem Dämonen-Korps entgegen.
    Cræosh warf sich zu Boden, rollte zur Seite und kam wieder auf die Beine, neben den zappelnden Geschöpfen, die jetzt im Schnee erfroren. Um dem Gegner keine Gelegenheit zum »Nachladen« zu geben, oder wie auch immer man das nennen sollte, zog er seine Klinge, atmete tief durch, um die Müdigkeit aus sich zu vertreiben, und griff an.
    Aus der Nähe gesehen war die wimmelnde Käfermasse noch scheußlicher. Cræosh hatte gehört, dass König Morthûl manchmal einen ähnlichen Anblick bot, mit all den krabbelnden Geschöpfen an seinem halb verwesten Leib. Aber dies war schlimmer als die ihm bekannten Beschreibungen des Dunklen Lords.
    Auf typisch orkische Weise wurde er mit Furcht und Abscheu fertig: indem er zu töten versuchte, was Furcht und Abscheu in ihm weckte. Die große, gezackte Klinge bohrte sich tief in die wogende Brust. Tote und lebende Kreaturen, hauptsächlich Würmer und Tausendfüßler, spritzten aus der Wunde und ihm auf die Füße. Die große Gestalt wankte kurz, und die Insekten rings um die Wunde zuckten und wanden sich, als der Zauber, der sie zusammenhielt, kurz an Stabilität verlor.
    Es mochte ein Moment der Schwäche sein, aber es war nur ein Moment. Das Geschöpf straffte sich, wankte einen Schritt vor, direkt auf Cræosh zu, und streckte die Arme aus, als wollte es ihn umarmen.
    Cræosh wich zurück und gelangte zu dem Schluss, dass ein Schwert nicht die richtige Waffe war für den Kampf gegen ein solches Wesen. Er wusste, dass diese Geschöpfe verletzt werden konnten, was vermutlich auch bedeutete, dass man sie töten konnte, aber das erforderte besondere Anstrengungen.
    Mit einem raschen Blick stellte er fest, dass es den anderen nicht viel besser erging. Jhurpess sprang auf Füßen und Händen um seinen Gegner herum und führte eine Art spastischen Tanz auf. Immer wieder schlug er mit seiner Keule zu, und jeder Schlag zermalmte zahlreiche Käfer und Würmer. Cræosh wusste nicht, ob es ihm auf diese Weise gelingen würde, das Wesen zu töten, aber solange er in Bewegung blieb und nicht zuließ, dass ihn die monströsen Hände erreichten, hatte er durchaus eine Chance.
    Katim hatte sich natürlich das große Yeti-Schwarmwesen vorgenommen, das hinter ihnen erschienen war. Ihre Axt, die vermutlich ebenso nutzlos war wie Cræoshs Schwert, hing noch auf dem Rücken, doch ihre Chirrusk hatte sich in einen stählernen Wirbelsturm verwandelt, wischte immer wieder durch die riesenhafte Gestalt und riss haufenweise Ungeziefer heraus. Der falsche Yeti taumelte jedes Mal, wenn ihn die Kette traf, aber trotzdem war Cræosh nicht sicher, ob er dauerhaften Schaden erlitt.
    Die anderen waren noch schlechter dran. Gimmol und Fezeill stachen immer wieder zu, erzielten mit ihren kurzen Waffen aber praktisch keine Wirkung, und Gork war erneut verschwunden.
    Und dann sprang Cræoshs Gegner, das Loch, das den Mund bildete, zu einer Art stummem Brüllen aufgerissen. Der Ork musste den Blick von den andere abwenden und sich ganz auf seinen Kontrahenten konzentrieren. Er hoffte inständig, dass jemand bald – möglichst bald – eine gute Idee hatte.
    Gork flehte die Sterne verzweifelt um eine gute Idee an. Er spähte aus dem jüngsten von ihm gegrabenen Loch, beobachtete das Durcheinander und spielte ernsthaft mit dem Gedanken, einfach abzuwarten. Es war nicht Feigheit, die ihn außerhalb des Kampfes hielt – nun, nicht nur Feigheit –, sondern die feste Überzeugung, dass seine Präsenz überhaupt keinen Unterschied bewirkt hätte. Sein Kah-rahahk -Dolch konnte gegen die Schwarmwesen nicht mehr ausrichten als Gimmols kurzes Schwert – bei Geschöpfen, die kein festes Fleisch hatten, von inneren Organen ganz zu schweigen, war eine solche Waffe nutzlos. Eine derartige Kreatur zu beißen kam gewiss nicht infrage, und andere Möglichkeiten standen ihm nicht offen, oder?
    Nun, vielleicht gab es da doch eine.
    Die Anfänge einer Idee bildeten sich zwischen Gorks Ohren, und der Kobold griff in seinen

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