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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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schließlich in den Sumpf Jureb Nahl über.
    »Na schön«, sagte Cræosh, zufrieden darüber, dass keine unmittelbare Gefahr drohte. »Wir sind da, wo auch immer ›da‹ ist. Gork?«
    »Oh.« Mit einem Blinzeln schob der Kobold Erinnerungsbilder beiseite, die ihm sein Leben als kleines Kind in weit verzweigten Koboldhöhlen zeigten. »Ja. Wir sind an dem Ort, den Königin Anne anvisiert hat, bei den Ausläufern der Kummervollen Berge, südlich von Rurrahk, etwa zwanzig Meilen vom Sumpf entfernt.« Gork wusste: Die Königin hätte sie näher beim Sumpf absetzen können, aber das hätte auch näher bei Rurrahk bedeutet. Bei einem Gespräch unter vier Augen hatte er sie, nicht ohne eine gehörige Portion leidenschaftliches Flehen, davon überzeugen können, dass das keine gute Idee war.
    Einige der anderen schienen sich nicht sonderlich darüber zu freuen.
    »Zwanzig Meilen?«, nörgelte Fezeill. »Im Ernst?«
    »Was ist los, Gestaltwandler?«, fragte Cræosh. »Hast du vergessen, dir Füße wachsen zu lassen?«
    »Fahr zur Hölle, Schwein.«
    Katim und Gork gaben ihnen keine Gelegenheit, den Streit fortzusetzen – sie drehten sich beide gleichzeitig um und marschierten nach Westen. Fezeill sah ihnen einige Sekunden lang nach und klappte dann in sich zusammen. Als sein Körper aufhörte, zu wackeln und zu zucken, hatte er die Gestalt eines langschwänzigen Troglodyten. Diese entfernten Verwandten der Kobolde standen in dem Ruf, sehr jähzornig zu sein, und es hieß, dass sie sich praktisch nur im Hochsommer außerhalb ihrer von Magma und heißen Quellen erwärmten Höhlen in den Schwefelbergen zeigten. Die breiten Füße mit den Schwimmhäuten und der ruderartige Schwanz würden Fezeill im Wasser von Jureb Nahl gute Dienste leisten.
    Aber …
    »He, du Eidechse!«, rief Gork. »Eben hast du dich noch über den langen Marsch beschwert, und jetzt verzichtest du auf ein Fell. Willst du es die ganze Zeit kalt haben?«
    Zwei kleine Augenschlitze starrten den Kobold über eine von braunen Schuppen bedeckte Schnauze hinweg an. »Ich möchte mich an diesssen Körper gewöhnen«, zischte das Reptil. »Wie oft, glaubssst du, benutze ich diessse dumme Gessstalt?«
    »Bei dir scheint irgendwas leck zu sein«, sagte Gork.
    Cræosh schüttelte den Kopf. »Nee. Er erinnert mich an eine junge Frau vor einigen Jahre. Hatte eine große Lücke dort, wo sich die vorderen Zähne befinden sollten. Potthässlich, und man konnte kaum die Hälfte von dem verstehen, was sie sagte, aber dafür hatte sie andere Vorzüge …«
    Katim sprintete fast nach vorn, um dem Ork zu entkommen, bevor er Gelegenheit erhielt, den Satz zu beenden.
    »Ich glaube, an diessser Ssstelle lautet die Frage: Und jetzt?«, ließ sich Fezeill vernehmen, als sie auf das trübe Wasser hinausblickten.
    Das Dämonen-Korps hatte den Rand von Jureb Nahl am vergangenen Abend erreicht, direkt in die untergehende Sonne gesehen und nicht mehr als einen flüchtigen Blick auf den Sumpf werfen können. Sie hatten einstimmig beschlossen – obwohl weder Jhurpess noch Belrotha wussten, was »einstimmig« bedeutete –, ihr Nachtlager aufzuschlagen und am nächsten Morgen mit dem Marsch durch den Sumpf zu beginnen. Nichts Schlimmeres als Moskitos hatte ihren Schlaf gestört, und bei Morgengrauen waren sie aufgestanden und einige Dutzend Meter weit nach Westen gegangen, um einen ersten Eindruck davon zu gewinnen, welche Schwierigkeiten mit ihrer Aufgabe verbunden waren.
    »Ich schätze, viel Spaß erwartet uns nicht«, sagt Cræosh. Sie standen bereits bis zu den Fußknöcheln in stehendem Wasser. Dreck und aquatisches Ungeziefer hatten damit begonnen, Füße und Moral in Mitleidenschaft zu ziehen.
    Die Ogerin hob und senkte ihre breiten Schultern. »Ich nicht sehen Problem. Wir gehen einfach in Wasser. Ich schon öfter nass geworden.«
    »Der Beweis dafür steht noch aus«, brummte Gork und hielt sich die Nase zu.
    »Für dich mag ja alles in Ordnung sein, Belrotha«, sagte Gimmol mit beträchtlich mehr Höflichkeit. »Aber für uns sieht die Sache anders aus. Wir ertrinken wahrscheinlich, noch bevor das Wasser dir bis zu den Hüften reicht.«
    »Ich dich tragen?«
    Der Gremlin richtete einen widerstrebenden Blick auf Gork. »Was ist mit ihm?«, fragte er und deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Er ist noch kleiner als ich.«
    Die Ogerin neigte den Kopf. »Er nicht so nett wie du. Aber wahrscheinlich ich kann tragen euch beide.«
    »Was hast du doch für ein gütiges

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