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Die Horden der Schattenzone

Die Horden der Schattenzone

Titel: Die Horden der Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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vom Deddeth, über den wir die Südwelt erobern wollten!«
    Luftschiff?
    Mythor schalt sich selbst einen Narren, sich an dem Gehörten festzuklammern. Auch wenn ein Luftschiff mit vielleicht vielen Amazonen an Bord hier in der Nähe gelandet war, konnte er keine Rettung erwarten.
    War dies einer der Dämonen aus der Hermexe?
    »Ich bin Asculuum!« donnerte die Stimme des Ungeheuers in seinen Ohren, als hätte er seine Gedanken erraten, »Gebieter der Shrouks! Du sollst wissen, durch wen sich euer Schicksal vollzieht! Fronja wird schon bald wieder dem Deddeth übergeben werden, damit nehme ich dir dein Herz! Dich selbst werde ich verschlingen, damit nehme ich deinen Geist und dein Fleisch!«
    Das Lachen klang wieder auf und drohte Mythor den letzten Rest klaren Verstandes zu rauben. Keinen Augenblick zweifelte er daran, daß der Dämon seine Drohung wahrmachen würde. Doch seine Verzweiflung und Mine Furcht galten nicht ihm selbst, sondern Fronja.
    Es darf nicht geschehen! schrie es in ihm. Niemals wieder darf sie dem Deddeth anheimfallen!
    Robbin!
    Er konnte sich nicht einmal drehen, um nach dem Pfader zu suchen. Seine Hand war nahe dem Schwert, doch so sehr er sich auch mühte – keinen Finger konnte er rühren.
    »Ich will deine Qualen beenden; Kreatur des Lichtes!« schlug ihm Asculuums Hohn entgegen. »Nimm Abschied von deinem armseligen Leben, der du auszogst, um die Mächte der Finsternis zu besiegen!«
    Mythor brachte keinen Laut hervor, keine Worte, mit. denen er Asculuum vielleicht hätte hinhalten können.
    Starr vor Entsetzen nahm er wahr, wie sich die Hand des Dämons dessen wallender Fratze näherte, wie er sie zu dem gähnenden Schlund führte, der sich nun weit darin auftat…

6.
    Gerreks Katzenjammer setzte ein, als er am Krater vorbei und hinter den Linien der Shrouks war – falls es noch Shrouks in der Nähe der Luscuma gab. Er hatte jedenfalls keine gesehen, aber was fand man schon in diesen Dunkelschleiern, das mehr als einen Steinwurf entfernt war?
    Auch seine Fähigkeit, bei Nacht wie am Tage sehen zu können, half dem Mandaler nun nichts.
    War er von Sinnen gewesen, einfach davonzulaufen, hinein in dieses unbekannte Land voller Schrecken?
    Gerrek blieb stehen und blickte sich um. Von den Feuern des Luftschiffs nahm er nichts mehr wahr. Um ihn herum war diese ewige Düsternis. Und was noch? Schlichen sich da die Shrouks an, wo plötzlich Wirbel entstanden und Irrlichter über den nackten Felsboden tanzten? Oder gar die Dämonen selbst? Irgendwo mußten ja jene geblieben sein, die aus der berstenden Hermexe entkamen.
    Gerrek griff in den Bauchbeutel, in dem sich mittlerweile auch Caerylls Karte, der Siegelring und der DRAGOMAE-Baustein befanden. Tertish hatte sie ihm förmlich aufgedrängt. Gerrek fragte sich noch jetzt, welchen Zweck sie damit verfolgte. Aber wer begriff schon diese Weiber?
    Er mußte wahrhaftig den Verstand verloren haben, für sie sein kostbares Leben aufs Spiel zu setzen.
    Dann aber dachte er wieder an Siebentag.
    Gerrek holte die Zauberflöte hervor und begann, zaghaft darauf ZU spielen. Die Dunkelheit wich nicht zurück, aber beim Angriff der Shrouks, nachdem er sein Feuer verpustet hatte, hatte er den Eindruck gewonnen, daß die Kreaturen vor seinem Flötenspiel flohen.
    Langsam ging er weiter, in der Linken die Flöte, in der Rechten sein Kurzschwert.
    Er wagte es nicht, nach Siebentag zu rufen. Jemand anderer konnte ihn ja hören – jemand, mit dem er keine nähere Bekanntschaft machen wollte.
    Aber wie sollte er ihn dann finden?
    Es blies lauter auf der Zauberflöte. Siebentag hatte ihm einige Male ganz verzückt dabei zugehört. Wenn er also nun diese lieblichen Töne vernahm, sollte es doch mit allen finsteren Mächten zugehen, wenn er nicht schleunigst erschien, um sich erneut daran zu berauschen.
    So kam der Beuteldrache ein gutes Stück voran. Es ging bergauf, und das war so ziemlich das einzige, das er von seiner Umgebung erkennen konnte. Nur ab und an glaubte er, in den Dunkelschleiern Ruinen zu sehen. Er mußte sich auf dem Hang eines Hügels befinden.
    Wieder tauchten Ruinen auf, nicht solche von Gebäuden, wie Gerrek sie kannte. Er vermochte nicht zu ergründen, was sie einmal dargestellt haben mochten. Dafür wurde ihm diese Gegend zunehmend unheimlicher. Das Land sah nun so aus, als wäre es aus verschiedenartigen Stücken zusammengesetzt – ja, als seien hier Stücke von vielen verschiedenen Gesteinen aneinandergepreßt worden.
    Und plötzlich wurde es

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